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Mehr lesenSeit einigen Jahren ist Altena regelmäßig für Schlagzeilen gut: Die Kommune schrumpft, hat immer weniger Einwohner. In der Folge hat Altena 100 Flüchtlinge mehr aufgenommen, als ihr zugewiesen wurde. Für ihr Engagement erhielt sie jetzt den Nationalen Integrationspreis in Berlin. Doch die Kleinstadt investiert nicht nur in ihre neuen Mitbürger, sie konzentriert sich auch verstärkt auf den Tourismus. Die Burg liefert das Potenzial. Seit drei Jahren ist der Erlebnisaufzug in Betrieb, der die Innenstadt über einen Sagentunnel direkt mit der Burg verbindet. Eine ungewöhnliche Investition. Sie macht die Stadt genauso einzigartig wie die Tatsache, dass hier das Deutsche Drahtmuseum beheimatet ist. Schließlich ist es das einzige Museum weltweit, das sich den vielen Facetten des Werkstoffs widmet.
Erlebnisaufzug
Aus unserer Sicht ist er einen Besuch wert, denn der Erlebnisaufzug hat gleich mehrere Vorteile. Er ist natürlich eine barrierefreie Möglichkeit, in 30 Sekunden bequem von der Innenstadt hoch zur Burg zu kommen, aber das eigentliche Highlight ist der multimediale Stollen, in dem er sich befindet: Auf dem 90 Meter langen Weg durch diesen Berg erwarten den Besucher Erlebnisstationen, die ihn in die magische Sagenwelt der Region eintauchen lassen. Modernster Technikeinsatz sorgt dafür, dass man selbst ins Geschehen eingebunden wird: Ein magischer Spiegel verwandelt das eigene Spiegelbild in einen Ritter, trockenen Fußes wird über plätscherndes Wasser gelaufen, Fische inklusive, ein Hirsch kann heran-gelockt und verscheucht werden usw. Eine spaßige Angelegenheit! Übrigens können am Erlebnisaufzug auch E-Bikes ausgeliehen werden.
Drahtmuseum
Altena ist das Zentrum der Drahtindustrie – das Deutsche Drahtmuseum ist das weltweit einzige seiner Art. Es befindet sich in einem ehemaligen Schulgebäude, ungefähr 500 Meter von der Burg entfernt. In der Dauerausstellung „Vom Kettenhemd zum Supraleiter“ wird dem Besucher auf einer Ausstellungsfläche von nunmehr 630 Quadratmetern eine Vielzahl von Informationen über das Produkt Draht und seine Bedeutung in Industrie und Alltag dargeboten. Schwerpunktthemen bilden beispielsweise die verschiedenen Techniken zur Drahtherstellung im Laufe der Geschichte und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in Technik, Schmuckindustrie und Kunstgestaltung. Des Weiteren finden in einem 120 Quadratmeter großen Sonderausstellungsraum des Museums in unregelmäßigen Abständen Wechselausstellungen zum Thema Draht statt.
Burg Altena
Hoch über Altena thront seit dem 12. Jahrhundert eine der wohl schönsten Burgen Deutschlands. Die Höhenburg war einst Stammsitz der Grafschaft Mark. Während ihrer 900-jährigen Geschichte diente sie als Truppenstandort, als Krankenhaus und sogar als Gefängnis. Zu etwas Besonderem macht sie allerdings etwas ganz anderes, denn in der Burg wurde 1914 weltweit die erste Jugendherberge eingeweiht. Sie ist als Museum Weltjugendherberge noch im Originalzustand erhalten. Besucher haben auf der Burg die Möglichkeit, sich mithilfe eines digitalen Museumsführers leiten zu lassen oder an Gruppenführungen teilzunehmen, zudem gibt es museumspädagogische Programme. Im Sommer finden auf dem Burghof zahlreiche Veranstaltungen statt. Das Mittelalterfest am ersten Augustwochenende ist das größte in Südwestfalen.
Fuelbecker Talsperre
Vornehmlich versorgt sie die Altenaer mit frischem Trinkwasser, sie eignet sich aber auch für idyllische Spaziergänge und Laufrunden oder eine Wanderpause auf dem historischen Drahthandelsweg. Die Bruchsteinmauer war bei der Errichtung 1894 noch eine Besonderheit bei Talsperren. Und bis heute beeindruckt der Blick die Mauer hinab, wenn die Wassermassen unter einem nur so hervorsprudeln. Die Stadtwerke bieten auch Führungen durch die Talsperre an.
Museum der Grafschaft Mark
Zwei Museen bietet die Burg: Grafschaft Mark und Weltjugendherberge. Schwerpunkt des Museums der Grafschaft Mark bildet vor allem das Mittelalter. Bühnenbildähnliche Inszenierungen lassen die Besucher regelmäßig teilhaben am damaligen Leben der Ritter und Adeligen, der Bauern und Handwerker. Zur Anprobe bereit liegt beispielsweise ein Helm und ein Kettenhemd. Im Kellergeschoss der Burgkapelle wird im Burgverlies das Rechtswesen wie Folter, Hexenverfolgung und Femegerichte behandelt. Eine schöne Aussicht über das waldreiche Lennetal bietet der „Dicke Turm“.
Museum Weltjugendherberge
Das Museum Weltjugendherberge zeigt die im Original erhaltene Einrichtung der weltweit ersten Jugendherberge aus dem Jahr 1914. Eingeweiht wurde sie auf Betreiben eines Altenaer Volksschullehrers. Wie sich die Wanderer damals betteten, kann im Mädchenschlafsaal auf zwei Strohmatratzen Probe liegen. In der Vorburg im unteren Burghof befindet sich eine Herberge des DJH, in der Gäste heute noch übernachten können.
Apollo Service-Kino
Knallrot steht es mitten auf der Straße: Das Apollo Service-Kino in Altena ist zwar klein, aber nicht zu übersehen. Hier bekommt man zu den neusten Filmen Cocktails, Eis und weitere Leckereien per Knopfdruck mit einem Lächeln direkt an den Platz serviert.
Urlaubsfeeling an der Lenne
Damit die Innenstadt sich näher am Fluss befindet, haben vor ein paar Jahren die Stadtplaner die Lenneterrassen errichten lassen. Sitztreppen lassen auch bei unterschiedlichen Pegelhöhen einen Zugang zur Lenne frei. Die neu gestalteten Lenneterrassen und ihre gastronomische Bewirtschaftung lassen Urlaubsstimmung aufkommen.
Zahlen & Fakten
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Märkischer Kreis
Fläche: 44,29 Quadratkilometer
Einwohner: 17.375 (31. Dezember 2015)
Stadtgliederung: 7 Ortsteile und 3 Stadtteile
Zwar gehört seit 1975 Neheim-Hüsten offiziell zu Arnsberg. Doch wer von sich sagt, er sei Arnsberger, der meint mit großer Wahrscheinlichkeit das historische Arnsberg, auch Alt-Arnsberg genannt. Ansonsten ist man Neheimer oder Hüstener – nicht etwa Neheim-Hüstener. Keine Angst, komplizierter wird es nicht. Und bei aller Verbundenheit mit dem jeweiligen Ortsteil begreift man sich längst als Gesamtstadt, in der es eben nicht nur ein Zentrum gibt, sondern drei, wovon jedes seinen ganz eigenen Reiz verströmt.
Das historische Arnsberg etwa blickt auf 777 Jahre Stadtrechte zurück, und die lange Geschichte der Stadt ist noch heute präsent. Sie manifestiert sich etwa in der oberhalb der heutigen Stadt angesiedelten Schlossruine, in der bis zum Jahre 1371 die Grafen von Arnsberg regierten. Die Reste der mächtigen Burganlage wurden sorgsam restauriert, auch Teile der Verteidigungsanlagen unterhalb des Schlosses sind bis heute erkennbar – unter ihnen der berühmte grüne Turm. Ein Stück weiter hinab befindet sich der Oberfreistuhl der Feme.
Eine Blütezeit erlebte die Stadt im 14. Jahrhundert als Hauptstadt des kurkölnischen Herzogtums Westfalen. Ab 1816 war dann die charakteristische preußische Bauweise vorherrschend: Für die Beamten der königlichen Bezirksregierung wurde am Neumarkt ein prachtvolles Viertel im klassizistischen Stil unter der Regie von Friedrich Wilhelm II. und seinem Architekten Karl Friedrich von Schinkel gebaut. Zu den schönsten Bauwerken, die damals entstanden, zählen die Auferstehungskirche, der Glockenturm mit der barocken Haube, der Maximiliansbrunnen und das alte Arnsberger Rathaus.
Nicht weit entfernt warten mit dem Hirschberger Tor, der Propsteikirche und dem Kloster Wedinghausen weitere interessante Einblicke in die Vergangenheit. Die mächtige Propsteikirche ist die ehemalige Klosterkirche des unmittelbar dahinterliegenden Klosters Wedinghausen. Heute existieren noch zwei Flügel der ehemaligen Klosteranlage mit Sakristei, Kapitelsaal und der Grafenkapelle. Von 1794 bis 1803 war hier der Reliquienschrein der Heiligen Drei Könige aus dem Kölner Dom untergebracht. Heute verbindet ein Lichthof aus Glas Historie und Neuzeit.
„Alt-Arnsberg steht als Regierungs- und Gerichtsstandort immer wieder im harten Wettbewerb“, erklärt Bürgermeister Hans-Josef Vogel. „Deshalb ist die Weiterentwicklung des Standortes so wichtig. Wir machen zurzeit aus alten Straßenräumen moderne Stadträume, modernisieren den Bahnhofsbereich und unterstützen neues Wohnen oder neue Nutzungen. Wir haben früh freies WLAN im Stadtteil und in Stadtbussen möglich gemacht. Jetzt arbeiten wir unter ‚Young Arnsberg‘ für einen Bildungscampus an der Ruhr – auch weil der Stadtteil Arnsberg mit dem Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer und den IHK-Bildungseinrichtungen ein wichtiger regionaler Bildungsmittelpunkt ist.“
Hüsten im Aufwind
Viel getan wurde in den letzten Jahren auch in Hüsten: Seit 2009 wurde das Straßenbild des Stadtteils grundlegend verändert. Eine realistische Zukunftsperspektive für das Zentrum von Hüsten zu finden war seinerzeit der Anspruch der Hüstener Bürger, Initiatoren und Lokalpolitiker. Über die Notwendigkeit, durch den Rückbau der Heinrich-Lübke-Straße eine neue Infrastruktur zu schaffen, wurde lange debattiert. Mit einer Frequenz von 19.000 Fahrzeugen am Tag und hohem Lkw-Anteil gehörte sie zu den am stärksten belasteten Straßen der Region. Inzwischen ist die Verkehrsbelastung auf ein verträgliches Maß reduziert worden – ein wichtiger Schritt für mehr Aufenthaltsqualität.
Mit der Umgestaltung der Heinrich-Lübke-Straße und den angrenzenden Bereichen konnte ein positives Signal für den Standort gesetzt werden. So ist etwa am Hüstener Schützenwerth eine zukunftsfähige Kombination von Modemarkt, Gastronomie und Einzelhandel realisiert worden.
Bereits im Jahr 2001 wurde gegenüber des Neheim-Hüstener Bahnhofs die Villa Wesco eröffnet. In der ehemaligen Fabrikantenvilla aus der Gründerzeit ist ein Marken-Erlebnis-Zentrum mit Outlet und eigener Kochschule entstanden. Direkt an der Ruhr und dem Ruhrtalradweg gelegen, ist die Villa gerade in den Sommermonaten ein ideales Ausflugsziel. Und wer bisher dachte, dass es im Sauerland keine Sandstrände gibt, sieht sich getäuscht – denn ein solcher wird zum Sommer hin eigens angeschüttet.
Nicht zuletzt besitzt der Stadtteil mit dem SV Hüsten 09 auch einen Fußballverein, der immer wieder für sportliche Glanzlichter sorgte: Neben den Erfolgen eines fünfmaligen Südwestfalenmeisters in den Jahren 1929 bis 1933 gehörte die Saison 1977/78 sicherlich zu den  Meilensteinen in der Geschichte des SuS Hüsten 09, wie er vor der Fusion mit dem Hüstener SV im Jahre 1999 noch hieß. Zum Ende der Saison stieg der Klub in die höchste westfälische Spielklasse, der eingleisigen Amateur-Oberliga Westfalen auf, in der er bis 1986 spielte. Die Amateuroberliga Westfalen war zu damaliger Zeit die höchste Amateurklasse und agierte direkt unter der 2. Bundesliga. Kein Sauerländer Fußballverein hat bis zum heutigen Tage jemals in einer höheren Spielklasse gespielt. In dieser Zeit und auch danach gaben sich immer wieder Bundesligisten zu Vorbereitungsspielen im Stadion Große Wiese die Klinke in die Hand. Spiele von Sauerland-Auswahlen gegen Borussia Dortmund oder den FC Schalke 04 finden bis heute statt.
Neheim: modern und gesellig
Der im Nordosten Arnsbergs gelegene Stadtteil Neheim hat sich bereits vor vielen Jahren als geselliger Shopping-Mittelpunkt etabliert – und das auch über die Ortsgrenzen hinweg. Auch dank der Initiative des Verkehrsvereins „Aktives Neheim“ ist es gelungen, neben den großen Marken auch kleinere, inhabergeführte Geschäfte mit einem besonderen Angebot zu erhalten. Rund um die Fußgängerzone und Apothekerstraße gibt es viele ausgewählte Sortimente rund um Mode, Sport und Einrichtung zu entdecken. Hier lässt es sich entspannt shoppen, ohne dabei auf große Marken verzichten zu müssen. Neben dem ansprechenden Einzelhandel tut sich Neheim durch eine äußerst lebendige Veranstaltungskultur hervor. Viele jährliche Events wie Neheim live, das Marktfest und der Fresekenmarkt sorgen für Impulse; besonders beliebt ist das Angebot der verkaufsoffenen Sonntage, über die seit jeher auch viele Auswärtige nach Neheim gelockt werden.
So modern das Angebot auch ist – blickt man genauer hin, sind auch in Neheim überall Zeugnisse der langen Geschichte zu finden. Erstmals erwähnt wurde die Stadt auf einer Verkaufsurkunde im Jahr 1202. Rund 60 Jahre später bekam das damalige Dorf eine Befestigungsanlage mit den Burgmannshöfen und -häusern Schüngel im Ruhr-Möhne-Winkel, Freseken, Gransau und Drostenhof. Während einer Auseinandersetzung Arnsbergs mit der Grafschaft Mark Mitte des 14. Jahrhunderts wurde der Fresekenhof gebaut. Von 1802 bis 1893 war hier das Gericht angesiedelt, nach dem Zweiten Weltkrieg fungierte er als Notunterkunft für Kriegsopfer. Heute ist er im Besitz der Stadt Arnsberg und wird hauptsächlich von Vereinen und für repräsentative Zwecke genutzt.
Von Kaisern und Künstlern
Vom Zentrum aus sind es nur wenige Minuten bis zum Kaiserhaus, dem ehemaligen Sitz der Kaiserschen Leuchtenfabrik. Über 100 Jahre lang werkelten dort zeitweise bis zu 1.500 Menschen und setzten Maßstäbe in Sachen Technik und Design. Mit der Schließung der  Firma im Jahr 1986 wechselten die einzelnen Gebäudeteile die Besitzer, und erst 2005 zog neuer Glanz ins alte Gemäuer. Im Zuge eines beispielhaften Strukturwandels entstand das heutige Kaiserhaus, ein hochmodernes Gewerbe- und Dienstleistungszentrum für junge, kreative Unternehmen aus dem gewerblichen und freiberuflichen Bereich. Heute ist es ein fester Bestandteil der heimischen Unternehmenslandschaft und trägt einen entscheidenden Teil dazu bei, dass das Möhnetal ein attraktiver Gewerbe- und Wirtschaftsstandort bleibt.
Mit der Sanierung des zum Gebäude gehörenden Möhneturms möchte die Arnsberger Wirtschaftsförderung die Erfolgsgeschichte des Kaiserhauses fortschreiben. Die Baumaßnahmen haben Mitte März begonnen und sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein. „Ziel des Projektes ist es zum einen, über die zusätzlichen Hotelkapazitäten von weiteren 32 Zimmern in direkter Anbindung an das Kaiserhaus dessen Möglichkeiten der Nutzung zu erweitern und die Qualität des Veranstaltungszentrums nochmals zu steigern“, erklärt Wirtschaftsförderer Bernd Lepski. „Diese Entwicklung kommt sowohl den laufenden Seminaren als auch zukünftigen Veranstaltungsalternativen zugute.“ Das Konzept des Kaiserhauses zeigt, dass eine räumliche Konzentration von besonderen Dienstleistungsangeboten nicht nur den Standort Arnsberg stärkt, sondern auch Netzwerke wie das Digitale Forum Arnsberg entstehen können, die zusätzliche positive Synergieeffekte für die Unternehmen, die regionale Wirtschaft und auch die Stadt ergeben.
In direkter Nachbarschaft des Kaiserhauses befindet sich das Kunst-Werk. Im Laufe der Zeit ist aus der ehemaligen Produktionsstätte für Leuchten ein Zentrum für Freigeister geworden, das längst über die Region hinaus bekannt ist und als Treffpunkt der Arnsberger Kreativszene gilt. Künstler, Fotografen, Designer, Filmemacher, Musiker und Veranstaltungsplaner finden im Kunst-Werk optimale Raumverhältnisse und eine inspirierende Atmosphäre vor. Die Verbindung zwischen den im Kaiserhaus ansässigen Unternehmen und Agenturen sowie den Künstlern nebenan ist offensichtlich: Die Türen stehen offen, der Austausch ist rege.
Strahlkräftige Unternehmen
Seit 2005 findet im Kaiserhaus im Zwei-Jahres-Rhythmus auch die Lichtwoche Sauerland statt. Initiiert wurde sie von mehreren Unternehmen aus der Lichtbranche, die in der Region so dicht beieinanderliegen wie nirgends sonst. Zuletzt nahmen rund 40 Unternehmen teil und zeigten auf diese Weise, dass sie nicht nur Konkurrenten, sondern auch Nachbarn sind, denen der Standort wichtig ist. Längst haben die Beteiligten verstanden, dass sich die Kunden aus den großen Städten leichter ins Sauerland locken lassen, wenn ihnen das geballte Angebot der heimischen Hersteller und Dienstleister präsentiert wird. So zieht man gemeinsam an einem Strang – und begrüßt seine Kunden nicht mehr nur auf den großen Fachmessen, sondern auch vor Ort.
Alle wichtigen Einkäufer und der Fachhandel finden regelmäßig den Weg in die Lichtregion Sauerland, um sich ein Bild von den Neuheiten und Trends zu verschaffen. Zuletzt öffneten 44 Unternehmen ihre Showrooms. Ein Dutzend davon hat die Zusammenarbeit inzwischen noch auf eine andere Ebene ausgedehnt und mit dem Verein Lichtforum NRW eine neue Plattform für Unternehmen aus der Licht- und Beleuchtungsbranche gegründet. Mit Aus- und Weiterbildungsangeboten sorgt das Lichtforum NRW dafür, dass die Unternehmen aus der Region stets auf dem Laufenden bleiben und junge Menschen für das Thema Licht begeistern können. Denn wie in vielen anderen Branchen ist der Fachkräftemangel auch hier angekommen, und das Sauerland braucht dringend talentierten Nachwuchs mit lichttechnischer Kompetenz – die ersten vom Verein initiierten Kooperationen mit umliegenden Schulen und Hochschulen laufen bereits.
Gelebte Industriegeschichte
Wer tiefer in die Vergangenheit der heimischen Leuchtenindustrie eintauchen will, ist im Industriemuseum Werk Neheim an der richtigen Adresse. Im Gebäude der 1927 erbauten Firma Rösen & Robbert hat Klaus Fischer die wohl größte Sammlung der Neheimer Zeitgeschichte zusammengestellt. Seit Jahrzehnten widmet sich der Hüstener historischen Kostbarkeiten mit industriellem Hintergrund. Für den Gründer und Leiter des kleinen Museums ist es eine Herzensangelegenheit, das regionale Kulturgut für künftige Generationen zu erhalten.
Tatsächlich hat die Neheimer Industrie viele Pionierleistungen hervorgebracht, die es zu bewahren gilt. Leuchten spielen dabei eine zentrale Rolle: Ausgestellt werden unter anderem alte Werbegeschenke der Kaiserschen Leuchtenfabrik oder auch eine originale Karbit-Leuchte von Hugo Bremer. Insgesamt beherbergt das Museum mehr als tausend Exponate, Fotos und Rechnungen aus längst vergangenen Tagen, Verpackungen, historische Kataloge und vieles mehr. Die bunte Mischung verschiedenster Industriestücke, die vom Emaillewerbeschild der ehemaligen Arnsberger Brauerei ‚Löwenbräu‘ über ein uraltes Bügeleisen von Cloer bis hin zum Beerensammler der Firma Westermann & Co. die ganze Bandbreite der heimischen Industrie umfasst, ist so abwechslungsreich wie sehenswert. Zu den wertvollsten Ausstellungsstücken des Museums zählen die in Neheim gebauten RMW-Motorräder aus den Jahren 1928 und 1938 – eine echte Rarität. Die Türen des Werks öffnet Klaus Fischer auf Anfrage – kommen kann jeder, der sich für die Neheimer Industriegeschichte interessiert.
Grüne Umgebung
Natur erleben in einer industriell geprägten Stadt? In Arnsberg ist das kein Problem, die Stadt vereint die vermeintlichen Gegensätze mühelos. So gibt es rund um Alt-Arnsberg, Neheim und Hüsten unzählige Wanderrouten, die für Auswärtige und Einheimische gleichermaßen erlebenswert sind. Fauna und Flora sind vielfältig, wobei die Rotbuche die Charakterart der heimischen Wälder darstellt. Gerade im Bereich des Arnsberger Waldes bildet sie eindrucksvolle, teils urwaldartige Bestände.
Der Ehmsenweg beispielsweise verbindet Arnsberg und Sundern miteinander und führt von dort aus weiter nach Olpe. Er ist eine der Hauptwanderstrecken des SGV und nach seinem Gründer Forstrat Ehmsen benannt. Die circa 76 Kilometer lange Strecke ist als Qualitätsweg nach den Kriterien des Deutschen Wanderverbands zertifiziert und garantiert unvergessliche Erlebnisse. Die ersten Wegekilometer zwischen dem Startort Arnsberg und Sundern gelten als besonders abwechslungsreich. Auch für Kinder interessant ist der Rundweg durch den Kurfürstlichen Thiergarten in Arnsberg, der auf spannende Art und Weise kulturhistorische Besonderheiten erlebbar macht.
Den Wandel gestalten
Bürgermeister Hans-Josef Vogel richtet den Blick allerdings lieber nach vorn. Eines seiner Ziele ist es, die Gesamtstadt Arnsberg zur Nummer eins in Sachen bürgerschaftliches Engagement zu machen. Durch gezielte Kooperationen der Verwaltung mit den Bürgern sollen Innovationen und neue Entwicklungen entstehen. „Es geht um Systemwandel. International sprechen wir von ‚Citizen Powered Cities’, also von Städten, die von den Bürgern angetrieben werden. Wir sammeln hier gerade Erfahrungen durch die Koproduktion der Verwaltung mit den Neuen Nachbarn Arnsberg, einer beispiellosen bürgerschaftlichen Initiative von Flüchtlingen.“ Den offensichtlichen Herausforderungen unserer Zeit – der Digitalisierung, dem demografischen Wandel, der Integration von Zuwanderern und engen finanziellen Gestaltungsspielräumen – begegnet der Bürgermeister mit Optimismus. „Mit einem Denken, das nicht defizitorientiert ist, sondern die Potenziale und die Zusammenhänge sieht und zur Entfaltung bringt. Gerade in der Stadtentwicklung, aber auch in den anderen Lebensbereichen. Die Digitalisierung etwa ist nicht nur eine Herausforderung, sondern beinhaltet auch Lösungen beispielsweise für die Gestaltung des demografischen Wandels. Hier ist viel zu tun. Aber es sind spannende Aufgaben.“
Eingebettet in eine tolle Umgebung und in unmittelbarer Nähe zum Biggesee, bietet Attendorn seit jeher einen hohen Wohn- und Lebenswert. Der Charme der Altstadt, einige außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten und die ländliche Kulisse der umliegenden Dörfer prägen das Bild. Die „Attendorner Mulde“ ist durch Klima, Boden und Verkehrsmöglichkeiten gegenüber benachbarten Räumen begünstigt und zog schon in vorgeschichtlicher Zeit Menschen an. Die Anlage einer Siedlung, der im Jahre 1222 die Stadtrechte unter Engelbert I. von Berg verliehen wurden, war fast zwingend.
1255 trat Attendorn als einzige Stadt des Sauerlandes und im Verbund mit 60 bedeutenden Städten des Reiches dem Rheinischen Städtebund bei. Als Mitglied der Deutschen Hanse entwickelte sich das Städtchen zu einem prosperierenden Standort für Kaufleute: Die Wirtschaft gedieh und die Attendorner erlangten hohen Wohlstand. Allen voran die Familie von Fürstenberg, deren Wohnsitz – Burg Schnellenberg – heute als größtes regionales Baudenkmal der Renaissance gilt.
Darüber hinaus gehören der Sauerländer Dom, genauer gesagt die Pfarrkirche St. Johannes Baptist, mit romanischem Turm aus der Zeit um 1200 und dem gotischen Langhaus aus dem 14. Jahrhundert, die Hospitalkirche und zwei Stadttürme zu den wichtigsten Zeugen der Stadtgeschichte. Im alten Rathaus, dem einzigen erhaltenen gotischen Profanbau Südwestfalens, gewährt heute das Südsauerlandmuseum Einblicke in die regionale Historie. Überreste der mittelalterlichen Verkehrswege sind heute noch als Hohlwege im Attendorner Stadtgebiet zu finden. Wer über die „Wälle“ um den historischen Stadtkern spaziert, sieht schmucke Altbauten mit aufwändig gestalteten Fassaden, Reste der alten Stadtbefestigung und hübsche Kirchen.
Der mittelalterliche Grundriss verleiht der Hansestadt einen historischen Charme, der durchaus identitätsstiftend ist, aber auch einen hohen Anspruch an die Stadtplanung stellt. So wurden in der Vergangenheit bereits rund um den Stadtkern mehrere zentrale Straßen aus- und durchgebaut und dabei auch die Kölner Straße in eine barrierefreie Fußgängerzone verwandelt. Seit 2011 führt zusätzlich eine weitläufige Umgehungsstraße um das Stadtzentrum herum. In der Gesamtheit hat dies zu einer spürbaren Entlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr geführt – und die Stadtentwicklungspolitik arbeitet weiter daran, die Bedingungen für den Einzelhandel, das Dienstleistungsgewerbe und die Gastronomie zu verbessern und die Wohnqualität zu steigern.
„Mit einem Verkehrsleit- und Gestaltungskonzept möchten wir eine weitere Verkehrsentlastung erzielen“, schildert Uwe Waschke vom Attendorner Amt für Planung und Bauordnung. Durch die Neu- und Umgestaltung der vier markanten Stadteingangstore soll die Attraktivität der Stadt unterstrichen werden. Diese baulichen Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Aufenthaltsqualität sowie auch die Einkaufsatmosphäre zu erhalten. Im Rahmen der vorliegenden Pläne wurde der Bahnhofsvorplatz bereits vollständig neu gestaltet – inklusive zusätzlicher Parkmöglichkeiten, die eine fußläufige Erreichbarkeit der Innenstadt herstellen.
Der Attendorner Einzelhandel ist in hohem Maße von inhabergeführten Geschäften geprägt. Unterwegs auf dem alten Kopfsteinpflaster finden sich weniger bekannte Ketten, dafür umso mehr individuelle Boutiquen und Geschäfte. Die Attendorner „Kaufleute“, die einst vor allem im Tuchhandel aktiv waren, sind auch heute noch äußerst tüchtig und gestalten ihre Geschäfte mit spürbarer Liebe zum Detail und ansprechenden Sortimenten. Um neue Ideen und Konzepte für den Einzelhandel zu entwickeln, haben sich die Händler in einer Werbegemeinschaft zusammengeschlossen. So kam es 2003 zur Einführung des „HanseSchecks“, der als Attendorner Zahlungsmittel und eigene Währung beliebt ist.
Im Jahr 2010 wurde das Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Hansestadt Attendorn beschlossen, welches seither als Arbeits- und Entscheidungsgrundlage dient. Für das Geschäfts- und Dienstleistungszentrum der Innenstadt von besonderer Bedeutung ist das Allee-Center, ein im Jahr 2004 eröffnetes Einkaufs- und Geschäftszentrum, das im zentralen Versorgungsbereich liegt und das Angebot der Innenstadt ergänzt. Es bietet daher nicht nur Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Innenstadtlage, sondern im Hinblick auf den demografischen Wandel auch seniorengerechtes Wohnen an.
Darüber hinaus entsteht zurzeit auf einer ehemaligen Gewerbebrache im Bereich der östlichen Innenstadt das Hanse Hotel mit knapp 100 Zimmern. Der Bauherr ist in Attendorn kein Unbekannter: Gerhard Rosenberg, Seniorchef der Firma Aquatherm, investierte rund zehn Millionen Euro in die moderne Herberge für Business- und Freizeitgäste. Auch das überregional bedeutsame Automotive Center Südwestfalen sowie ein Jobcenter der Bundesagentur für Arbeit, welches seine Tätigkeit auf einen großen Bereich Südwestfalens erstreckt, kommen nach Attendorn.
Dass der Name Attendorn eine Zeitlang als Wohlstands-Hochburg Nordrhein-Westfalens durch die Medien geisterte, ist auf die Statistik des verfügbaren Einkommens aus den Jahren 2008 und 2009 von IT NRW zurückzuführen. Aktuellere Zahlen liegen bis heute nicht vor. „Wie das mit Statistiken oft der Fall ist, kann viel in diese hineininterpretiert werden“, relativiert Christof Schneider vom Amt für Wirtschaftsförderung. „Es mag hier Millionäre geben, aber wir sind ganz bestimmt nicht die ‚Stadt der Millionäre‘.“
Nichtsdestotrotz hat Attendorn als industriestärkste Stadt im Kreis Olpe große Bedeutung für das Arbeitsplatzangebot in der gesamten Region. Die Wirtschaft wird von mittelständischen Unternehmen der eisen-, blech- und metallverarbeitenden Industrie geprägt. Insbesondere Automobilzulieferer und Armaturenhersteller sind stark vertreten, doch auch Dienstleistungsunternehmen und die Tourismusbranche sind wichtige Arbeitgeber. Viele Familienbetriebe greifen auf die Erfahrung von mehreren Generationen zurück und sind in der Stadt seit vielen Jahren verwurzelt. Der Erfolg der Attendorner Unternehmen lässt sich dabei laut Christof Schneider auf das „richtige Gespür für die Balance zwischen Tradition und Innovation“ zurückführen.
„Die Hansestadt ist ein demografisch und wirtschaftlich gesunder Standort, der den ansässigen Betrieben gute Rahmenbedingungen bietet, um sich weiterzuentwickeln und zu investieren“, erklärt der Wirtschaftsförderer. „Gut strukturierte Industriegebiete mit einer gesamten Größe von über 200 Hektar und die unterdurchschnittliche Steuern- und Abgabenquote machen den Standort auch für Existenzgründer besonders attraktiv.“  
Besonders bedeutend für den Wirtschaftsstandort Attendorn wird ergänzend auch das Industriegebiet Fernholte sein, das sich derzeit noch in Planung befindet und zukünftig weitere Arbeitsplätze auf über 32 Hektar Bruttobauland schaffen wird.
Die Zusammenarbeit der Stadt mit den Attendorner Unternehmen beschreibt der Wirtschaftsförderer als produktiv und angenehm. „Gemeinsam streben wir nach Verbesserungen, um Attendorn von seiner besten Seite zeigen zu können.“ So wurde während des letzten Stadtfestes „Wir sind Attendorn“ im September 2012 ein großes Wirtschaftszelt mit ortsansässigen Firmen präsentiert. „Uns ist bewusst, dass wir uns nur gemeinsam im nationalen und internationalen Wettbewerb positionieren können. Gute Zusammenarbeit ist daher unverzichtbar.“
In dieser Hinsicht soll das Automotive Center Südwestfalen, das im Rahmen der Regionale 2013 in Attendorn errichtet wird, eine wichtige Rolle spielen. „Es ist eine Chance, innovativ im Gebiet des Fahrzeug-Leichtbaus zu agieren“, schildert Christof Schneider. „Die Automobilindustrie ist hier sehr ausgeprägt, und mit dem ACS können die ortsansässigen Firmen unmittelbar von den neuen Entwicklungen profitieren.“ Automobilhersteller, Lieferanten und Hochschulen werden vor Ort künftig eng zusammenarbeiten. Bürgermeister Wolfgang Hilleke freut sich besonders, dass es gelungen ist, das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Attendorn anzusiedeln: „Automotive und Attendorn fangen nicht nur mit dem gleichen Buchstaben an. In unserer Stadt gibt es zahlreiche herausragende große und kleinere Unternehmen, die in diesem Sektor sehr erfolgreich unterwegs sind. Das ACS wird unseren Wirtschaftsstandort weiter stärken“.
Dass der Name Attendorn auch über Südwestfalen hinaus bekannter ist als die meisten anderen Städte der Region liegt in erster Linie an einem einzigartigen Naturdenkmal. 1907 wurde bei Bauarbeiten ein unterirdisches Höhlensystem entdeckt, das seinesgleichen sucht und jährlich von vielen Tausend Besuchern bestaunt wird. Die bizarre Wunderwelt der Atta-Höhle enthält neben unzähligen Stalagmiten und Stalaktiten auch die sogenannten Sinterfahnen: dünne Vorhänge aus durchscheinendem Kalk, die es in dieser Form und in diesem Reichtum in keiner anderen Höhle Deutschlands gibt. Mit einem Alter von bis zu 2,5 Millionen Jahren sind sie Zeitzeugen von unschätzbarem Wert.
Darüber hinaus enthält die Höhle eine Gesundheitsgrotte für Allergiker und Räume, in denen bei neun Grad Celsius und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit der Attakäse heranreift – eine Rohmilch-Spezialität mit würzig-pikanten Geschmack und weichem Charakter. Rainer Schmitz, Landwirt und Käser aus dem Bergischen Land, verkauft den delikaten Schnittkäse weit über Attendorn hinaus, vorwiegend an ausgesuchte Käsetheken, die etwas Besonderes, Handgemachtes anbieten möchten.
Auch die Umgebung der Stadt bietet viele Sehenswürdigkeiten, etwa Burg Schnellenberg, die seit 1594 der Familie von Fürstenberg als Wohnsitz diente und heute ein exklusives Hotel beherbergt. In der hauseigenen Schatzkammer können nach Vereinbarung mittelalterliche Sehenswürdigkeiten bestaunt werden.
Die Stadt konzentriert sich indes auf eine Neustrukturierung des kompletten Tourismus-Bereichs im Rahmen der Regionale 2013. Rund um den Biggesee sind in diesem Zusammenhang mehrere Projekte geplant, die die Attraktivität des beliebten Ausflugsziels nochmals steigern sollen. Dazu gehören neue, multimedial bespielte Wander- und Radwege, eine begehbare Aussichtsplattform und – in privater Initiative – ein weiteres Hotel nebst Ferienpark. Dank der Bimmelbahn „Biggolino“ sind Staudamm und Schiffsanlegestelle schon seit einiger Zeit bestens mit der Altstadt und der Atta-Höhle verbunden.
Auch die umliegenden Dörfer wie etwa das Bundesgolddorf Niederhelden bieten einen hohen Freizeit- und Erholungswert: In der waldreichen Mittelgebirgslandschaft finden Feriengäste herzliche Gastlichkeit in vielen gemütlichen Gasthöfen und anspruchsvollen Hotels. Das Sportangebot reicht vom Kletterpark über den 18-Loch-Golfplatz im Repetal, von Spielplätzen bis hin zu gut gekennzeichneten Wanderwegen inklusive anspruchsvoller Höhenzüge.
Der Erhalt der charakteristischen Landschaft ist der Stadt ebenso wichtig wie eine vorausschauende Bauleitplanung. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wird aktuell ein Baulücken- und Leerstandskataster erstellt. „Die Schließung von Baulücken innerhalb der Ortschaften  kann einen Verzicht auf Neubaugebiete auf der grünen Wiese bedeuten. Eine Ausweisung von weiteren Neubaugebieten wird nur noch nach Abwägung im konkreten Bedarfsfall erfolgen“, erklärt Uwe Waschke.
Den Brückenschlag zwischen Traditionen und Moderne schafft Attendorn scheinbar mühelos. Als unumstrittene Karnevalshochburg des Sauerlandes sind seit mehr als 150 Jahren vor allem am Veilchendienstag die Narren los. Hinzu kommt ein ausgeprägtes Osterbrauchtum mit Semmelsegnung und auch die örtliche Schützengesellschaft hält mittelalterliche Gepflogenheiten wie den Triller- und den Bügeltanz aufrecht. Andererseits ist Attendorn seit dem 10. Februar 2011 die erste Fairtrade-Stadt in Südwestfalen und bekennt sich als solche zu gerechten Handelsbeziehungen und adäquaten Lebens- und Arbeitsbedingungen von Produzenten in Asien, Afrika und Südamerika. In vielen Einzelhandelsgeschäften und der Gastronomie, in öffentlichen Einrichtungen, Schulen, Vereinen und Kirchen stammen nun Kaffee, Saft, Schokolade und andere Produkte aus fairem Handel – so pflegt man einerseits die Wurzeln als Handelsstadt und übernimmt andererseits ganz zeitgemäß soziale Verantwortung.
[bild] => top_1204_stadtportraet_1.jpg [rubrikerganzung] => [rubrik] => 77 [meta_keywords] => [meta_discription] => [serie] => 3 [leseanzahl] => 7027 [is_anzeige] => 0 [fotograf] => 0 [redakteur] => 0 [facebook_url] => [insta_url] => [youtube_url] => [name] => Attendorn ) [3] => Array ( [id] => 4 [title] => KEINE ANGST VOR MAMMUTPROJEKTEN [subtitle] => Fast alle Städte im Sauerland weisen eine interessante Historie und geschichtliche Besonderheiten auf. In Balve allerdings lohnt es sich, noch etwas weiter zurückzublicken als anderswo. [body] =>Genau genommen sogar viel weiter, denn mit der Balver Höhle beherbergt die Stadt einen der wichtigsten Fundplätze der Kulturen der mittleren Altsteinzeit in Europa. Fossilien, eiszeitliche Tierknochen sowie steinzeitliche Werkzeuge und Waffen liefern bis heute immer wieder neue Erkenntnisse über frühere Lebenswelten. Unter anderem sind bei Grabungen in der offenen Hallenhöhle Skelette von Mammut und Höhlenbär sowie etwa 40.000 Artefakte gefunden worden. Darunter auch der drittgrößte Stoßzahn der Welt mit Abmessungen von über vier Metern. Auch Skelettreste vom Menschen wurden in der Höhle entdeckt. Ein Fragment, das auf ein Alter von 10.400 Jahren datiert wurde, gilt als einer der ältesten Nachweise von modernen Menschen in Westfalen.
Erst viel später entstand freilich die kleine Ansiedlung an den Ufern der Hönne, aus der schließlich Balve wurde. Im Jahr 864 erstmals erwähnt, entwickelte sich aus verstreuten Höfen eine Kleinstadt, die in der Zeit ihres Bestehens dreimal durch Brände zerstört und wieder aufgebaut wurde. Eines der wenigen Häuser, das diese Katastrophen überstand, ist die Alte Vikarie St. Nikolai, ein Fachwerkhaus am Kirchplatz. Aus den Jahren 1835 bis 1854 stammt eine weitere wichtige Sehenswürdigkeit: die Luisenhütte. Als einzige Hochofenanlage dieser frühen Art in Mitteleuropa fungiert sie heute als technisches Kulturdenkmal.
Jährliches Spitzensport-Event
„Die Besonderheiten der Stadt Balve sind ganz klar die Balver Höhle als älteste Kulturhöhle Europas, das romanische Erbe in der Kirche St. Blasius Balve, die Luisenhütte und das Schloss Wocklum, aber auch die Reckenhöhle“, schildert Stephanie Kißmer, Geschäftsführerin des Balver Stadtmarketings. Die vormals kleine Stadt ist seit der Gebietsreform im Jahr 1975 weit über die ursprünglichen Stadtgrenzen hinaus gewachsen und beinhaltet heute die Ortsteile Beckum, Eisborn, Garbeck, Mellen, Langenholthausen und Volkringhausen. Der größte Ortsteil um die Lagen Wocklum und Sanssouci zählt etwa 5.260 Einwohner. Der kleinstädtisch geprägte Hauptort besteht aus dem historischen Zentrum sowie den angrenzenden Siedlungen, während sich ein Großteil der Gewerbebetriebe am nördlichen Stadteingang angesiedelt hat. Der Stadtkern mit vielen alten Gebäuden in Fachwerk- oder Bruchsteinbauweise zeigt sich beschaulich und übersichtlich; herausragend im wahrsten Sinne des Wortes ist lediglich die Pfarrkirche St. Blasius mit ihrer neoromanischen Oktogonkuppel.
Aufgrund der reizvollen umgebenden Landschaft und dem nahe gelegenen Sorpesee ist Balve ein bewährtes Naherholungsziel, das vor allem Tagesgäste aus den näher gelegenen Städten wie Hagen und dem Ruhrgebiet anlockt. Einmal im Jahr erweist sich die kleine Stadt jedoch als Magnet für Pferdesportfreunde aus ganz Deutschland und darüber hinaus: Das internationale Reitturnier Balve Optimum ist ein wichtiger Termin für die besten Spring- und Dressurreiter der Welt und zieht als echtes Spitzensport-Event jährlich bis zu 20.000 Besucher an. Eine ähnliche Besucherzahl erreicht inzwischen auch die jährliche „Landpartie“, eine Freiluft-Ausstellung, bei der vielfältige Produkte mit Bezug zum ländlichen Leben präsentiert werden. Beide Veranstaltungen finden auf der Anlage des Barockschlosses Wocklum statt, das etwa zwei Kilometer nordöstlich der Stadt im idyllischen Orletal liegt und sich im Besitz der gräflichen Familie von Landsberg-Velen befindet. Sie betrieb seinerzeit auch die Luisenhütte, die nur wenige Minuten Fußweg vom Schloss entfernt ist.
Wo der Hochofen glüht
Die liebevoll restaurierte Anlage fungiert heute als Erlebnismuseum, das die Produktion von Eisen und die Weiterverarbeitung zu Gussprodukten veranschaulicht. Schubkarren voller Eisenerz, Holzkohle und Kalkstein erwarten den Besucher, den Hochofen müssen die Gäste allerdings nicht selbst befüllen: Ein historischer Tonfilm zeigt, wie die Hüttenknechte diese anstrengende Tätigkeit einst verrichteten.
Auch der Abstich des Roheisens wird mit einer Lichtinszenierung und Hitzestrahlern simuliert, während das Wasserrad und die Dampfmaschine im Gebläsehaus noch ganz real funktionieren. Beim jährlichen Festival „Luise heizt ein“ sind darüber hinaus noch Bands und Performances dazu zu bestaunen.
Wer noch weiter in die Geschichte eintauchen will, muss wiederum nur wenige Schritte gehen: Im ehemaligen Wocklumer Stabhammer neben der Luisenhütte lädt das Museum für Vor- und Frühgeschichte der Stadt Balve zu einer Zeitreise durch 400 Millionen Jahre ein. Unter dem Motto „Erdschätze – Menschenspuren“ gibt das Museum Einblicke in die abwechslungsreiche Natur- und Menschheitsgeschichte des Hönnetals – vom Devonzeitalter, als Balve noch im tropischen Flachmeer lag, bis zur Eisenerzeugung im Mittelalter.
Schlossgeschichten
Das barocke Wasserschloss Wocklum wird von der Familie von Landsberg-Velen bewohnt und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Für ausgewählte Events wie Konzerte, Ausstellungen, Hochzeiten oder auch Filmproduktionen öffnen die Besitzer jedoch zuweilen ihre privaten Räume. Der altfränkische Ursprung des Wasserschlosses ist bis heute durch die Reste einer sächsischen Wallburg erkennbar. Im Jahre 1646 erwarb Dietrich Freiherr von Landsberg den Prachtbau, der im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut wurde – unter anderem gestaltete dabei ein Kunstmaler einen fast 40 Meter langen Flur. Da Schloss Wocklum den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden hat, ist das kostbare Interieur im Originalzustand erhalten. Eine besondere Präsentation erfährt die Anlage vom 15. bis zum 30. Januar: Im Rahmen der „Wocklumer Schlosslichter“ werden das Gebäude und der malerische Schlosspark mit aufwendigen Farbspielen und Lichtprojektionen inszeniert. Dazu gibt es ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm: Bei stimmungsvoller klassischer Musik erwacht die einstige höfische Atmosphäre zu neuem Leben.
Blick nach vorn
Natürlich kann und will auch Balve nicht nur in der Vergangenheit leben. „Wie in anderen Städten auch hat sich die Stadtentwicklung dem Wettbewerbsdruck zu stellen“, schildert Stephanie Kißmer. „Die Schärfung des eigenen Profils und die weitere Ausrichtung der Marke Balve erfordert immer wieder neue Ideen.“ Eine ziemlich gute war es, die Mammuts nach Balve zurückkehren zu lassen – und zwar nicht nur als Druckmotiv auf Briefbögen oder Plakaten, sondern in plastischer Form. Die formschöne Skulptur, die inzwischen in 40-facher Ausführung im Stadtgebiet verteilt die Blicke auf sich zieht, fungiert als Maskottchen und Stadtmarke zugleich. Waren die Tiere bei ihrer Ankunft im Sommer 2011 noch alle weiß, ist mittlerweile eine bunte Vielfalt entstanden, die das Balver Stadtbild bereichert. Viele ortsansässige Unternehmen, aber auch Privatpersonen haben ihre Mammuts mit viel Liebe und Kreativität gestaltet.
Um weitere Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln, wurde bereits 2013 ein Bürgerforum in Balve initiiert, um Stärken und Schwächen des Standorts zu diskutieren. Dabei stellte sich heraus, dass die Balver vor allem die intakte Nachbarschaft und das rege Vereinsleben in ihrer Stadt schätzen – man kennt sich eben. Auch Einzelhandelsangebote, die Grundversorgung mit sozialen Einrichtungen und die medizinische Versorgung schnitten weitgehend gut ab. Kritisch sahen die Teilnehmer hingegen den Zustand der Innenstadt: Zu wenig Aufenthaltsqualität, zu viel Leerstand, ein zu geringes Einzelhandels- und Dienstleistungsangebot – daran soll gearbeitet werden, damit Balve auch in 20 Jahren noch lebenswert ist. Die intensive Beteiligung an den Veranstaltungen und die zahlreich eingebrachten Ideen und Vorschläge zeugen von einem großen Interesse der Balver an ihrer Stadt. Die von Dialog und Mitwirkung geprägte Atmosphäre zeigt sich auch an anderer Stelle: „Auch Balve hat die aktuellen politischen Situationen aufzufangen und kann dabei auf die Mitarbeit von vielen ehrenamtlichen Helfern zählen. Das Wirken ist von einem ‚Wir-Gedanken‘ geprägt und funktioniert“, freut sich Stephanie Kißmer.
Unverkennbar prägt die Bergbaugeschichte die Landschaft in und um Bestwig. Es ist urkundlich belegt, dass in manchen Ortsteilen bereits seit 1518 die Schätze des Bodens wie Blei und Zink nach oben geholt wurden. Aufgrund der naturnahen Lage bietet es sich heute an, das Gemeindegebiet mit seinen sechs Ortschaften Nuttlar, Velmede, Ostwig, Ramsbeck, Andreasberg und Heringhausen zu erwandern: Auf Strecken wie dem Bergbau-Wanderweg oder dem Bestwiger Panoramaweg gibt es toll gelegene Aussichtspunkte und viel zu entdecken. Beispielsweise, wie sich die Flusstäler von Valme und Elpe zum Ruhrtal öffnen, den Rauchgaskamin oder den sagenumwobenen Venetianerstollen.
Tiefere Einblicke in die jahrhundertelange Bergbaugeschichte des Ortsteils ermöglicht das Bergbaumuseum im Ortsteil Ramsbeck, das unmittelbar nach dem Ende des Grubenbetriebes im Jahr 1974 eröffnet wurde. Dort werden nicht nur Exponate und Wissen bewahrt, sondern auch Fahrten mit der historischen Grubenbahn angeboten, die 1,5 Kilometer in den Berg hineinführen. Heute ist Ramsbeck ein Beispiel für gelungenen Strukturwandel: Die Haldenzüge wurden begrünt und integrieren sich harmonisch in die umgebende Landschaft.
Auch der als Bergarbeitersiedlung gegründete Ortsteil Andreasberg stellt ein Etappenziel vieler Wanderer dar. 1854 entstand das Dorf, nachdem die Ramsbecker Grube von einer Aktiengesellschaft aufgekauft worden war, die zur Förderung von Blei und Zinn aus den Tiefen des Basten- und Dörnbergs Tausende auswärtiger Bergleute anwarb.
Im Schieferdorf Nuttlar, in dem bis Mitte der Achtzigerjahre sowohl Unter- als auch Übertagebau betrieben wurde, finden sich ebenfalls Relikte des Bergbaus. Eines davon fungiert heute als besondere Attraktion für Taucher: Im alten Schieferbergwerk am Ufer der Ruhr können kilometerlange Gänge und riesige Hallen erkundet werden. Nach der Stilllegung des Bergwerks wurden von den insgesamt fünf Ebenen die unteren zwei komplett geflutet. Die Umgebung präsentiert sich so, wie sie einst von den Bergleuten, die dort mit der Gewinnung von Dach- und Plattenschiefer beschäftigt waren, verlassen wurde: Zu sehen gibt es Loren auf ihrem Schienenstrang, einen pressluftbetriebenen Überkopflader sowie die Jacken der Arbeiter im Pausenraum.
Auch der idyllisch gelegene Ortsteil Grimlinghausen, das ursprüngliche Meilerdorf Föckinghausen im Arnsberger Wald und der staatlich anerkannte Erholungsort Ostwig sind einen Abstecher wert. Wer sich unterwegs fragt, was es mit dem halb erhaltenen Schornstein auf dem Steinberg auf sich hat: Nichts! Errichtet in der so genannten „Franzosenzeit“ Mitte des 19. Jahrhunderts, sollte hier eine Hütte zur Verschmelzung von Bleierzen entstehen, die aber nie in Betrieb genommen wurde. Konkreten Gebrauchswert hat hingegen ein Produkt, für das der Ortsteil Heringhausen bekannt ist: Zum Ende eines jeden Jahres werden dort unzählige Weihnachtsbäume geschlagen.
Der 57 Meter hohe Stüppelturm im Ortsteil Bestwig-Wasserfall bietet mit 845 Metern ü. N.N. einen der höchsten Aussichtspunkte des Sauerlands. Bei optimaler Fernsicht bieten sich Ausblicke über mehrere hundert Kilometer von der Soester Börde bis ins Ruhrgebiet, und bei nicht ganz klarem Wetter lässt sich zumindest das Fort-Fun-Abenteuerland, das als einer der größten deutschen Freizeitparks Jahr für Jahr bis zu 300.000 Besucher nach Bestwig zieht, überblicken.
Seit mehr als 40 Jahren setzt der Park auf die Verbindung aus Action und Erholung, Fahrgeschäften und idyllischer Lage. Zu den Attraktionen gehören unter anderem die längste Rodelbahn Europas in einem Freizeitpark, eine Western-Show und ein Drachenfluggerät, mit dem man mit über 80 Stundenkilometern den Berg hinab gleitet. „Die Mischung macht den Unterschied“, erklärt Christine Schütte, Marketingleiterin des Parks. „Bei uns erleben die Besucher abwechslungsreiche Fahrattraktionen – teilweise mit spektakulärer Einbindung des Berghangs – sowie unterhaltsame Shows, und sie können gleichzeitig die entspannte Atmosphäre in toller Landschaft genießen.“
Für die aktuelle Saison hat der Park sein Repertoire an Attraktionen erneut erweitert und einen Indoor-Bereich mit dem sogenannten „FoXDome“ eingerichtet, der die Besucher mit 3D-Brillen und Laserpistolen zum Teil eines Videospiels werden lässt. Bei der zweiten Neuanschaffung hatte die Parkleitung vor allem die kleineren Gäste im Fokus: „Viele unserer Besucher haben Tiere bei uns im Park vermisst“, erläutert Christine Schütte die Entscheidung, nicht ganz alltägliche Vierbeiner wie Sumpfbiber, Deutsche Riesen, Lamas und Vierhornschafe in Fort Fun zu integrieren. Für echte Naturburschen oder solche, die sich zumindest einmal kurzzeitigen Fernseh- oder Internetentzug verordnet haben, eignet sich das nahe gelegene Davy Crockett Camp im Wald, wo in klassischen kanadischen Blockhäusern übernachtet wird.
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Mit 104 Quellaustritten sind die Almequellen im Mühlental eine der stärksten und saubersten Quellschüttungen. Sie stehen unter Naturschutz. Tief durch das Tal geht es und dann wieder hinauf auf die Klippenhöhe oberhalb des Mühlentals.
Waldfeenpfad
Foto: Sabrinity
Neun Erlebnisstationen säumen den Weg rund um den Briloner Hängeberg und erklären den Wald im Wandel der Zeit. Interaktiv und informativ hilft die Waldfee dort, zu verstehen, welche Bedeutung der Wald für den Menschen hat und wie wichtig er für die Zukunft ist. Der zwei Kilometer lange Waldfeenpfad ist für Kinder und Erwachsene gleichermaßen interessant: Waldhängematten, Summsteine und Fichtenmikado zählen zu den Attraktionen.
Briloner Waldfee
Foto: Sabrinity
Der Wald ist heute wie früher Nahrungs-, Energie- und Brotgeber der Briloner. Heute gilt die Stadt als größte kommunale Waldbesitzerin Deutschlands. Die Briloner Waldfee ist die offizielle Symbolfigur.
TrailGround Brilon
Foto: Dennis Stratmann
Mit den drei Längen von sieben, knapp elf und rund 17 Kilometern sind Mountainbiker bestens bedient. Die Singletrail-Runden starten fast direkt am Ortsrand von Brilon. Geeignet sind die Trails am Hängeberg, Bilstein und Plattenberg nicht nur für Experten – moderate Anstiege und flüssige Abfahrten sind die Kennzeichen, steile Bergauf- und Bergab-Passagen Fehlanzeige. Auf vielen Abschnitten sorgen Wellen, Anlieger und kleine Kicker für zusätzlichen Fahrspaß – die Schwierigkeit im TrailGround Brilon wächst mit der Geschwindigkeit.
Alme-Radweg
Foto: Sabrinity
Der Alme-Radweg führt auf einer Strecke von circa 70 Kilometern von Brilon entlang des Flusses Alme nach Paderborn. Gestartet wird am Briloner Rathaus. Von dort aus geht es weiter nach Büren, anschließend zur Wewelsburg und schließlich zum Weserrenaissanceschloss Neuhaus. Das Schloss ist gleichzeitig der Endpunkt des Alme-Radweges, in dem die Alme in die Lippe fließt.
Landschaftstherapeutischer Weg
Foto: Sabrinity
Ein Konzept, das im Trend liegt: Achtsamkeit, Harmonie, Erhabenheit und viele weitere Stimmungen bilden das Thema des „Landschaftstherapeutischen Weges“ im Briloner Kurpark. 13 Stationen, wie der märchenhafte Grottensteig, die Möhnequelle oder auch der Feenkranz, können hier entdeckt werden. Der Weg schafft außerdem eine direkte Verbindung zwischen Rothaarsteig, Sauerland-Waldroute und dem DSV-Nordic-Aktiv-Zentrum.
Bruchhauser Steine
Foto: Sauerland-Tourismus, Ketz
Sie sind schon eine Erscheinung, die Bruchhauser Steine. Früher konnten sie erklettert werden, doch aufgrund vieler Unfälle ist heute nur noch der 45 Meter hohe Feldstein über einen Steig zu erreichen. Der größte der Bruchhauser Steiner ist der Bornstein mit 92 Metern. Wie kam es eigentlich zu diesen Steinformationen, fragt man sich beim Anblick der Gebilde. Geologisch nachweisen lässt sich, dass vor vielen Millionen Jahren wohl Lava aus dem Erdinneren hervortrat und erkaltete – zu einer Zeit, als das Sauerland noch flach und vom Ur-Ozean überflutet war. Der Besuch der Bruchhauser Steine kostet Eintritt.
RuhrtalRadweg
Foto: bjoern luelf fotografie
Von Winterberg geht es 23 Kilometer bergab Richtung Olsberg. Dann geht es weiter über Bestwig, Meschede und Arnsberg Richtung Ruhrgebiet.
Olsberger Kneippweg
Foto: Sauerland-Tourismus, Ketz
Wer hätte das gedacht? Olsberg ist der älteste Kneipp-Kurort in NRW. Kein Wunder also, dass der Kneippweg das Aushängeschild der Olsberger Wanderlandschaft ist. Der 39 Kilometer lange, zertifizierte Weg lässt sich natürlich auch prima in Teilstrecken erwandern. Sechs natürliche Wassertretstellen in Bächen und Quellen befinden sich auf dem „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“. Los geht‘s am Kurpark Dr. Grüne. Oder einfach mal an einer geführten Wanderung von „Tourismus Brilon Olsberg“ teilnehmen – auch für Wander-Anfänger geeignet!
Museum Haus Hövener
Foto: C.Pieper, Werbstatt
Einblicke in das Briloner Stadtleben vergangener Jahrhunderte gefällig? In dem Museum Haus Hövener können Besucher durch die ehemaligen Besitztümer der Familie Hövener stöbern. In der Ahnengalerie, dem Wirtschaftsarchiv und der Fachbibliothek befinden sich Exponate aus über vier Jahrhunderten Familiengeschichte. Sehenswert ist auch der prähistorische Gewölbekeller. Dort sind die echten, 1978 in einem Steinbruch bei Brilon-Nehden entdeckten Knochen eines riesigen Iguanodon sowie eine Skelettrekonstruktion und ein Dinosauriermodell ausgestellt.
Gewerkenweg
Foto: Klaus-Peter Kappest
Brilon und Olsberg stehen zu ihren Wurzeln als ehemalige Bergbauregion: Auf dem Gewerkenweg erzählen Infotafeln die Geschichte des Eisenerzabbaus. An Stollen und Pingen, Verladerampen und Gewerken-Häusern vorbei, geht es durch eine abwechslungsreiche Wanderlandschaft. Der Hauptweg führt auf einer Länge von rund elf Kilometern an 14 Stationen vorbei. Start- oder Zielpunkt in Brilon ist das Museum Haus Hövener, in Olsberg das Haus Bathen. Vollständig wird der Weg, wenn der Wanderung ein Besuch des Museums in Brilon vorangeht und bei der Begehung des Philippstollens die Bedingungen des Bergbaus vom 18. bis zum 20. Jahrhundert aufgezeigt werden.
Olsberger Golddörfer
Sauerlandtypische Fachwerk-Optik – die gibt es vor allem in den preisgekrönten Golddörfern Bruchhausen, Elleringhausen, Assinghausen und Wulmeringhausen. Auch sehenswert: die märchenhafte Silhouette des Schlosses Bruchhausen im Europa-Golddorf Bruchhausen und die Rosenkompositionen in Assinghausen. Insgesamt 200 Rosensorten blühen in Assinghausen in Gärten und Parks zwischen der schönen, schwarz-weißen Fachwerkkulisse. Hier befindet sich auch das älteste Gebäude der Stadt,  der Zehntspeicher von 1556. Alle zwei Jahre (2019) findet im Juli ein großes Rosenfest statt.
MöhnetalRadweg
Foto: Sabrinity
Der MöhnetalRadweg verbindet Brilon mit Arnsberg, wo der Fluss in die Ruhr mündet. Dabei folgt er der Möhne über 65 Kilometer quer durch das nördliche Sauerland. Über die gesamte Strecke können Radfahrer am fließenden Gewässer entlangfahren. Einige Streckenabschnitte folgen ehemaligen Bahntrassen, sodass der MöhnetalRadweg fast ohne Steigung zu bewältigen ist.
Borbergs Kirchhof
Es lohnt sich aus gleich mehreren Gründen, den Borberg zu erklimmen. Borbergs Kirchhof bietet die Überreste einer Wallanlage aus dem 9. Jahrhundert. Ausgrabungen haben die Grundmauern einer Kirche, das Tor und die Fundamente einer Kapelle und eines Friedhofs aus dem 13. Jahrhundert zutage gefördert. Vom Berg aus hat man zudem einen schönen Blick auf Olsberg und das Ruhrtal.
Altstadt Brilon
Foto: Klaus-Peter Kappest
Die Hansestadt ist stolz auf ihre historische Altstadt, die von Fachwerk-Häusern geprägt ist. Es existieren auch noch Teile der Stadtmauern aus dem 13. Jahrhundert. Aus dem gleichen Jahrhundert stammen auch die Propsteikirche und das Rathaus, das zu den ältesten deutschen Rathäusern zählt.
Philippstollen
Erzabbau war für die Region Brilon und Olsberg schon im 14. Jahrhundert von großer Bedeutung. Wie das damals aussah, können sich Besucher nach Anmeldung bei der Tourismus Brilon Olsberg anschauen. Denn dann haben sie die Möglichkeit, durch den engen, 600 Meter langen Stollen zu wandeln und die beeindruckenden Felswände auf sich wirken zu lassen. Der Philippstollen befindet sich am Gewerkenweg.
[bild] => top_1802_stadtportraet_1.jpg [rubrikerganzung] => [rubrik] => 77 [meta_keywords] => [meta_discription] => [serie] => 6 [leseanzahl] => 6409 [is_anzeige] => 1 [fotograf] => 0 [redakteur] => 0 [facebook_url] => [insta_url] => [youtube_url] => [name] => Brilon und Olsberg ) [6] => Array ( [id] => 7 [title] => WO DIE FLEDERMÄUSE ÜBERWINTERN… [subtitle] => …da gefällt es auch den Menschen. In Eslohe ist die Welt noch ganz Ordnung – und Abwanderung kein großes Thema. [body] =>Die nüchternen Fakten lassen zunächst kaum aufhorchen: An der Grenze des Hochsauerlandkreises zum Kreis Olpe leben in Eslohe etwa 9.000 Einwohner verteilt auf den Stadtkern und zahlreiche Dörfer. Das Stadtgebiet umfasst eine Fläche von insgesamt etwa 113,35 Quadratkilometern. Produzierendes mittelständisches Gewerbe – mit Ketten-Wulf ist auch ein Weltmarktführer darunter – und kleine bis mittlere Handwerksbetriebe prägen die Wirtschaft, weitere Säulen sind der Tourismus und die Land- und Forstwirtschaft. Seit 1976 ist Eslohe staatlich anerkannter Luftkurort. Im Stadtkern gibt es einige hübsche Geschäfte, drumherum viel Grün. Soweit nichts Außergewöhnliches. Aber auf den zweiten Blick gibt es doch die eine oder andere Besonderheit zu entdecken.
Da ist zum einen die Sache mit der Demografie, die sich insgesamt im Hochsauerland eher problematisch gestaltet. Abwanderungstendenzen in die Zentren sind nicht wegzudiskutieren, es gibt kaum noch Kommunen, die davon nicht massiv betroffen sind. Zu diesen Ausnahmen darf sich Eslohe zählen. „Tatsächlich sind wir mit einer Quote die zwischen -4 und -5 Prozent liegt, besser gestellt als die meisten umliegenden Kommunen“, freut sich Bürgermeister Stephan Kersting. „Wir sind in der Altersstruktur zwischen 20 und 40 gut aufgestellt und damit ein Ausreißer im Hochsauerlandkreis.“ Warum das so ist? Vielleicht, weil Eslohe seit jeher als Schulstandort fungiert und mit einem guten Sekundarstufe-1-Angebot, dem Bildungszentrum des westfälischen Dachdeckerhandwerks sowie zwei Förderschulen weithin bekannt ist. Wohl auch, weil zentral gelegene und verhältnismäßig günstige Neubaugebiete innerhalb der letzten zehn Jahre viele junge Familien angelockt haben. Sie schätzen die ländlichen Strukturen mit ihren intakten Vereinslandschaften und Festen, den persönlichen und zwischenmenschlichen Charakter.
Auch wenn sich die Welt nicht um Eslohe dreht, so markiert man immerhin geografisch den Mittelpunkt Südwestfalens. Ein Hinweisstein, der diesen Punkt definiert, findet sich im Dorf Sieperting. „Hier kann man sich wohlfühlen, wir brauchen uns nicht zu verstecken“, findet Stephan Kersting. Mindestens die Grundversorgung ist im Zentrum gegeben, bei einem Bummel durchs Städtchen begegnen dem Besucher viele Fachgeschäfte, in denen von Designermode bis zur orthopädischen Fachberatung zahlreiche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden. Besondere Kaufkraftbindung verspricht man sich außerdem von dem in diesem Jahr entstehenden Fachmarktzentrum auf Schulten Wiese. Für alles andere ist man in 15 Minuten auf der Autobahn.
Auch auf die Problemthemen Finanzen und Fachkräftemangel blickt man in Eslohe etwas gelassener als rundherum üblich – zurückzuführen ist dies in erster Linie auf eine langjährige solide Haushaltsführung und eine engagierte Industrie. „Unsere Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 180 Euro, das ist ein Wert, den wohl viele gerne hätten“, schildert Stephan Kersting. „Problemchen gibt es natürlich auch bei uns, aber insgesamt befinden wir uns in einer komfortablen haushalterischen Situation.“
Mit Wohlwollen betrachtet der Bürgermeister auch die relativ geringe Fluktuation in den Betrieben seiner Stadt – oft sieht die zweite, manchmal sogar die dritte Generation gute Karrierechancen im selben Unternehmen, was für eine hohe Wertigkeit der lokalen Arbeitgeber spricht. „Die Bodenständigkeit der Sauerländer sowie die langfristig ausgerichtete Unternehmenspolitik der Mittelständler gepaart mit Innovationsfähigkeit und einem guten Draht zur Belegschaft ist ein Erfolgsrezept. Diese Marschrichtung wollen wir natürlich genauso beibehalten, denn damit ist der Grundstein für die Zukunftsfähigkeit unserer Kommune bereits gelegt“, erklärt der Bürgermeister.
Heimatpflege mit Fledermausquartier
Der Name Eslohe ist zum ersten Mal in Aufzeichnungen aus dem Jahre 1204 zu finden. Darin wird der Ort als Sitz der Ritterfamilie von Esleven angeführt, von der die heutige Gemeinde wahrscheinlich ihren Namen hat. Bereits im 16. Jahrhundert gab es einen sogenannten Kupferhammer, der das Erz vom nah gelegenen Kupferberg bei Meinkenbracht empfing und es anschließend entsprechend verarbeitete. In der preußischen Zeit wurde die Gemeinde Eslohe im Jahr 1819 ein eigener Kreis. Allerdings hielt diese Würde nicht lange an – nicht viel später wurde Eslohe zum Kreis Meschede hinzugefügt.
Zu den alten Traditionen, die bis heute hochgehalten werden, zählt der Reister Markt, der alljährlich im Ortsteil Reiste durchgeführt wird. Seit über 950 Jahren findet er alljährlich am letzten Wochenende im August statt und gilt somit als das älteste Tierschaufest des ganzen Sauerlandes. Mit tausenden von Besuchern gehört der Markt zu den unumstrittenen Highlights im Jahreskalender des Sauerlandes.
Was die Vermarktung als Tourismustandort angeht, hat sich die enge Zusammenarbeit mit Schmallenberg in der Kur und Freizeit GmbH als richtiger Schritt herausgestellt. „Im Vergleich mit Schmallenberg sind wir natürlich der Junior-Partner, womit wir aber sehr gut leben können. Die Ergebnisse können sich sehen lassen und der Mitteleinsatz ist wesentlich effizienter als wenn beide Kommunen ihre Aufgaben einzeln wahrnehmen würden“, schildert Kersting. „Die große Herausforderung wird es sein, das teilweise noch vorhandene Kirchturmdenken einzelner Dörfer weiter abzubauen und die Region gemeinsam noch besser zu vermarkten.“
Zumindest in Eslohe funktioniert die Anbindung an SauerlandTourismus bereits bestens. Auf Wellness- und Wandergäste, die auf dem Höhenflug unterwegs sind, haben sich die gastronomischen Betriebe vor allem im Ortsteil Wenholthausen längst eingestellt. Man könnte sagen, dass sich hier das „kulinarische Zentrum“ Eslohes befindet – zahlreiche Landhäuser glänzen mit modernen Interpretationen der westfälischen Regionalküche oder unternehmen Ausflüge in die internationale Kochkunst.
Eine Tour auf dem SauerlandRadring lässt sich indes hervorragend mit einem Besuch des „Dampf Land Leute“-Museums in Eslohe verbinden, das eine einzigartige Ausstellung dampfbetriebener Maschinen und eine multimediale Landwirtschaftsausstellung beherbergt. Jahr für Jahr zieht das ehrenamtlich betriebene Museum über 10.000 Besucher an. „Eine ganze Menge für eine kleine Gemeinde“, betont Stephan Kersting. Die Radstrecke führt auch durch den Kückelheimer Tunnel, der mittlerweile eher unter dem Namen „Fledermaustunnel“ bekannt ist. Nachdem die Bahnstrecke zwischen Finnentrop-Fehrenbracht und Eslohe-Kückelheim stillgelegt worden war, suchten sich Fledermäuse den Tunnel als Winterquartier aus – seitdem ist er vom 1. November bis zum 31. März zum Schutz der Tiere geschlossen. Jetzt im Frühling, also pünktlich zu Beginn der Radsaison wird der Tunnel dann wieder geöffnet und auf seinen 689 Metern Länge sogar durchgängig beleuchtet. Besonders sehenswert ist darüber hinaus der historische Stertschultenhof im Ortsteil Cobbenrode, in dem auch das sauerländische Mundartarchiv seine Heimat hat.
Fotos: ©www.schmallenberger-sauerland.de – Klaus-Peter Kappest; Sauerland Radring ST, © www.sauerland.com
[bild] => top_1401_sauerlandlust_eslohe_1_0.jpg [rubrikerganzung] => [rubrik] => 77 [meta_keywords] => [meta_discription] => [serie] => 7 [leseanzahl] => 6071 [is_anzeige] => 0 [fotograf] => 0 [redakteur] => 0 [facebook_url] => [insta_url] => [youtube_url] => [name] => Eslohe ) [7] => Array ( [id] => 8 [title] => IRGENDWIE DAZWISCHEN [subtitle] => Ziemlich exakt auf halber Strecke des Ruhrtalradwegs gelegen, freut sich Fröndenberg über eine zunehmende Anzahl aktiver Gäste. Schließlich hat man einiges zu zeigen. [body] =>Um es gleich zu klären: Natürlich wissen wir, dass Fröndenberg geografisch und politisch betrachtet gar nicht zum Sauerland, sondern zu Unna gehört. Aber gefühlt ist die Stadt mit ihren immerhin 14 Ortsteilen dann doch ein Stück unserer Region. Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe findet es nicht schlimm, immer „irgendwie dazwischen“, nämlich zwischen der Metropole Ruhr und dem Land der 1.000 Berge zu sitzen. „Fröndenberg/Ruhr nimmt genau aus dem Grunde in beiden Richtungen eine Schlüsselposition ein: Durch die Nähe zur Metropole Ruhr haben wir eine gute Anbindung an das Ruhrgebiet mit seiner kulturellen Vielfalt, seiner gut ausgebauten Infrastruktur, seinen Einkaufsmöglichkeiten und seinen Bildungs- und Arbeitsangeboten. Genauso sind wir aber auch das Tor zum Sauerland und bieten die vielfältigsten Freizeit-, Sport- und Urlaubsmöglichkeiten.“
Die Vorzüge des verkehrsgünstig gelegenen Wohnstandorts mit einer vielfältigen Mischung aus Stadt- und Dorfleben sowie hohem Freizeit- und Erholungswert wissen rund 21.500 Fröndenberger zu schätzen. Trotz des demografischen Wandels, dem sich nur die wenigsten Städte entziehen können, variiert die Einwohnerzahl nur geringfügig“, erklärt Hubert Sallamon, der für das Stadtmarketing verantwortlich zeichnet.
Zurzeit konzentriert sich die Stadt auf eine Neustrukturierung der touristischen Infrastruktur, was nicht zuletzt mit der Lage auf halber Strecke des beliebten Ruhrtalradwegs zusammenhängt. Darüber hinaus finden sich zwei Golfplätze mit 18-Loch-Anlagen und weiteren Kurzplätzen, eine Radstrecke, die von dem ehemaligen Sprinter Erik Zabel genutzt und initiiert wurde sowie regionale und überregionale Wanderwege. Eine geschützte Naturlandschaft, in der seltene Zugvögel Station machen und urige Heckrinder ausgewildert wurden, rundet das Gesamtbild ab. Dieses ist übrigens auch von oben betrachtet schön: Vom knapp 20 Meter hohen Bismarckturm aus, der im Norden an der Stadtgrenze zu Unna liegt, bieten sich spektakuläre Aussichten in die Höhenzüge des Sauerlandes, die Soester Bördelandschaft und über die Metropole Ruhr.
Sehenswert sind außerdem die Stiftskirche aus dem 13. Jahrhundert, das Bernsteinhaus –  Fröndenbergs ältestes Wohnhaus von 1607 – und das Kettenschmiedemuseum, in dem am offenen Schmiedefeuer und an historischen Maschinen die Entstehung einer Kette lebendig gemacht wird. Einen weiteren Ausbau an Infrastruktur für den Tourismus wünscht sich Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe für die nähere Zukunft. „Interessante Angebote sind in der Stadt vorhanden. Sie müssen entsprechend präsentiert werden“, findet er. „Fröndenberg/Ruhr soll für die Menschen, die darin leben sowie für alle Gäste eine Stadt sein, in der man sich wohlfühlt.“
Großstadt-Flair und drum herum jede Menge Grün: An der Grenze zwischen Ruhrgebiet und Sauerland gilt Hagen als eine der grünsten Großstädte NRWs, eingebettet zwischen Wäldern, Seen und Flüssen. „Viele wissen gar nicht, dass Hagen zu 42 Prozent aus Wald besteht“, sagt Kirsten Fischer vom Stadt- und Tourismusmarketing, „Wasser, Wandern, Wald: Diese drei Ws zeichnen uns aus – und eignen sich prima zur Entschleunigung. Und weil Entschleunigung allein auch ziemlich langweilig wäre, haben wir darüber hinaus ein großes Kunst- und Kulturangebot zu bieten.“ Zwar ist die Vier-Flüsse-Stadt (noch) nicht als großer Touristenmagnet bekannt, wartet aber neben vielen Outdoor-Aktivitäten auch mit einigen Sehenswürdigkeiten auf. Das TOP Magazin stellt eine Auswahl der Highlights vor.
Harkort- und Hengsteysee
Die beiden Seen sind beliebte Ausflugsziele der Hagener. Der bewaldete Hang nördlich des Stausees Hengsteysee gehört zum Ardeygebirge. Rund um das Wasser haben sich viele Tiere, darunter auch zahlreiche Vogelarten, angesiedelt. Insgesamt führt ein 6,5 km langer Fuß- und Radweg um den Hengsteysee. Es gibt einen Bootsverleih, einen Kanu Club und viele schöne Stellen zum Segeln. Ab dem ersten Mai bis Mitte Oktober verkehrt täglich das Personenschiff „Freiherr vom Stein“ auf dem Stausee. Wer Lust auf einen längeren Spaziergang hat, kann auch dem Ruhrtalweg bis zum Harkortsee folgen, welcher mindestens genauso schön ist. Die Südseite des Harkortsees gehört zum Hagener Stadtgebiet und ist über Vorhalle und Brockhausen erreichbar. Auch hier verkehrt ein Fahrgastschiff mit Halten in Herdecke und Wetter.
Drei-Türme-Weg
Einen besonderen Blick über die Stadt ermöglicht der erste Premium-Wanderweg im Ruhrgebiet, der beliebte Drei-Türme-Weg. Eine schöne Aussicht bekommt man vor allem vom Eugen-Richter-Turm aus. Es handelt sich um eine Doppelturmanlage aus Bruchstein. Der Turm ist während der Öffnungszeiten der Sternwarte im Sommer mittwochs von 19 bis 21 Uhr und sonntags von 14 bis 16 Uhr sowie bei Nachfrage in der Sternwarte zu begehen. Für Kinder erklärt Tim Turmi, das Maskottchen des Hagener Drei-Türme-Wegs, Hintergründe und Wissenswertes.
Bismarckturm: Der Aussichtsturm wurde 1901 erbaut, ist 24 Meter hoch und liegt ungefähr zwei Kilometer südlich der Stadtmitte. Wegen seiner Baufälligkeit bleibt Besuchern momentan die Aussicht verwehrt.
Kaiser-Friedrich-Turm: Gegen geringen Eintritt ist der Schlüssel für diesen Turm, der 1910 erbaut wurde, in der angrenzenden Gaststätte erhältlich. Der Kaiser-Friedrich-Turm liegt ungefähr vier Kilometer südwestlich von der Stadtmitte entfernt.
Eugen-Richter-Turm: Neben der Volkssternwarte gelegen, kann der 23 Meter hohe Aussichtsturm zu dessen Öffnungszeiten besichtigt werden. Der Turm aus dem Jahr 1911 liegt oberhalb des Stadtteils Wehringhausen. Die Volkssternwarte hat von April bis September jeweils mittwochs von 19 bis 21 Uhr und sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos.
Schloss Hohenlimburg
Viele Sagen ranken sich um diese westfälische Höhenburg, die aus dem Jahr 1240 stammt und  zu den wenigen ursprünglich erhaltenen Burgen gehört. Häufig war sie Kriegsschauplatz, wie die vielen Kanonen auf dem Gelände heute noch beweisen. Durch mächtige Tore gelangt der Besucher in die Unterburg mit ihren Wirtschaftsgebäuden aus dem 18. Jahrhundert, über Kopfsteinpflaster geht es schließlich weiter in die Oberburg. Das Schloss ist in einem guten Zustand und beinhaltet das Schlossmuseum mit einer Ausstellung über Geschichte und Kultur der Grafen und Fürsten von Bentheim-Tecklenburg sowie das Deutsche Kaltwalzmuseum. Die Räume sind original eingerichtet. Besonders beliebt ist die schaurige schwarze Hand. Der Sage nach wurde sie einem Jungen abgehackt, der seine Mutter geschlagen hatte und zur Abschreckung ausgestellt. Mittlerweile weiß man jedoch, es handelt sich um die Hand eines Mannes, der wohl ermordet wurde. Die schwarze Hand von Schloss Hohenlimburg stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist eines der am besten erhaltenen Relikte eines menschlichen Körperteils. Sie wurde einbalsamiert und mumifiziert. Das Schloss gehört heute zu den beliebtesten Ausflugszielen der Region und ist im Stadtteil Hohenlimburg zu finden. Einmal im Jahr finden hier Schlossspiele statt. Geöffnet ist es von April bis September, immer mittwochs bis sonntags von 11 bis 17 Uhr.
Kunstquartier Hagen
Aus dem Osthaus Museum Hagen und aus dem Emil Schumacher Museum besteht das Kunstquartier. Als Ausstellungs- und Veranstaltungsort bereichert es die Kulturlandschaft der Metropole Ruhr. In zwei ganz unterschiedlichen Museen erlebt der Besucher ein breites Panorama von Kunstwerken zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Das neu gebaute Emil Schumacher Museum stellt auf 1.200 Quadratmetern einen der international bedeutendsten Vertreter der expressiven Malerei vor. Dabei kann es aus dem Bestand von über 500 Originalen aus allen Schaffensperioden von Emil Schumacher schöpfen, die die Schumacher-Stiftung und die Stadt Hagen zur Verfügung stellen. Präsentationen expressiver Malerei von 1945 bis heute ergänzen das Programm. Das grundlegend sanierte und erweiterte Osthaus Museum Hagen bietet intensive Begegnungen mit künstlerischen Ausdrucksformen: von der klassischen Moderne, insbesondere mit Hauptwerken des deutschen Expressionismus, bis hin zu zeitgenössischen Positionen. Das neue „Junge Museum“ erprobt neue Zugänge zur Kunst für Menschen jeglicher Herkunft und jeden Alters. Die spannende Reise durch zwei Häuser voller Kontraste und überraschender Wechselwirkungen macht den Besuch im Hagener Kunstquartier zu einem deutschlandweit einmaligen Erlebnis.
Theater an der Volme
Kleine Kapelle, großes Theater – „Besonders charmant ist das kleine Theater an der Volme in der alten Backsteinkapelle“, sagt Kirsten Fischer (Stadt- und Tourismusmarketing Hagen). Das gemütliche Kammerspieltheater mit 99 Plätzen befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Hagener Textilfabrik Elbers. Wo früher Industrie herrschte und schwer geschuftet wurde, sind heute Genuss, Freizeit und Kultur angesiedelt – typisch Ruhrgebiet eben!
LWL Freilichtmuseum Hagen
Fast jeder Sauerländer hat in seiner Schulzeit eine Klassenfahrt in das LWL Freilichtmuseum Hagen unternommen. Im Mächingerbachtal, einem der schönsten Wiesentäler des vorderen Sauerlandes, können auf dem Museumsgelände etwa 60 historische Handwerks- und Gewerbebetriebe erwandert werden. In den Vorführbetrieben wird noch wie im 18. und 19. Jahrhundert geschmiedet, gedruckt, gebraut und gebacken. Tipp von Kirsten Fischer (Stadt- und Tourismusmarketing Hagen): „Probieren Sie unbedingt mal das Rosinenbrot!“
Wasserschloss Werdringen
Das sehenswerte Wasserschloss Werdringen ist von einem Naturschutzgebiet umgeben, das sich entlang der Seenplatte im Norden von Hagen erstreckt. Erstmalig erwähnt wurde der Adelssitz im 13. Jahrhundert, im Verlauf des 15. Jahrhunderts erfolgte der Ausbau in eine Wasserburg. Werdringen ist Sitz des Museums für Ur- und Frühgeschichte. Hier werden nicht nur die Überreste der „ältesten Westfalen“ präsentiert, sondern auch Relikte aus 450 Millionen Jahre Geschichte im südlichen Westfalen. Besondere Höhepunkte sind die naturgetreuen Nachbildungen von eiszeitlichen Tieren und eines Dinosauriers sowie die Möglichkeit, verschiedene steinzeitliche Werkzeuge auszuprobieren. Spannend sind auch die Überreste steinzeitlicher Menschen, die in einer Höhle in Hagen gefunden wurden - darunter die 10.700 Jahre alten Knochenreste des ältesten Westfalen. Zum museumspädagogischen Programm gehört unter anderem der Bau von Pfeil und Bogen oder Messern wie in der Steinzeit.Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Samstag/Sonntage/ Feiertage von 11 bis 18 Uhr.
Einkaufen
Vor etwas mehr als zwei Jahren hat die Einkaufspassage Rathaus Galerie in der City ihre Pforten geöffnet: Auf 22.000 Quadratmetern Verkaufsfläche laden 70 Geschäfte zum Shoppen ein. In direkter Nachbarschaft befindet sich die Volme Galerie, Hagens erstes Einkaufszentrum, das Anfang der 2000er-Jahre eröffnet wurde. Auch die Fußgängerzone in der Mittelstraße/Elberfelder Straße bietet ein breites Spektrum an Einkaufsmöglichkeiten. Weitere Fußgängerzonen befinden sich in Haspe und Hohenlimburg.
Brandt-Museum
In dem denkmalgeschützten „ Haus Stennert“ in Haspe ist heute neben dem Werksverkauf und einem modernen Bistro auch das Brandt-Museum zu finden. In 10 Räumen wird Historisches rund um den Zwieback präsentiert sowie die Brandt-Werke und die Gründerfamilie vorgestellt. Geschichte und Gegenwart zum Anfassen – auch für die Kleinen. Sie werden auf Augenhöhe von Zwack, dem Zwiebackmännchen, durch die Ausstellung geführt: vom Gründerzimmer in die Zwiebackproduktion mit dampfendem Ofen bis hin zur riesigen, begehbaren Brandt-Markenzwieback-Schachtel.
Hagen in Zahlen und Fakten
42 Prozent des Hagener Stadtgebietes bestehen aus Wald.
Die Fläche von 160,36 km² ist in etwa so groß wie das Fürstentum Liechtenstein.
Hagen besteht aus fünf Stadtbezirken.
Die Großstadt gehört zum Regierungsbezirk Arnsberg.
189.044 Einwohner (Stand: 31. Dez. 2015) leben in der Stadt.
(Quelle: Wikipedia)
Theater Hagen
Als Städtisches Haus wurde das Theater Hagen bereits 1911 eingeweiht, der Schwerpunkt liegt vor allem auf dem Musiktheater. In der Spielzeit 2016/2017 präsentiert das Theater hochkarätige Produktionen wie Donizettis „Lucia di Lammermoor“ oder die Road Oper „Tschick“ von Ludger Vollmer. Die beliebten Ballettaufführungen der Theaterkompanie sowie hochklassige Schauspielgastspiele werden ebenfalls wieder stattfinden.
Westfalenbad
Das Westfalenbad in Hagen lädt seine Besucher zu einem vielseitigen Freizeitspaß ein. Mit einer Gesamtfläche von 70.000 Quadratmetern gehört es zu NRWs größten Bädern. An heißen Sommertagen ist für das Vergnügen unter freiem Himmel gesorgt: die Wasserfläche liegt teilweise unter einem Cabrio-Dach, das innerhalb von acht Minuten eingefahren werden kann. Wem das zu lange dauert, der genießt die Sonne im großen Außenbereich. Erschöpfte Besucher können sich auf der Liegewiese oder der geräumigen Terrasse entspannen. Wen es auch bei niedrigeren Temperaturen nach draußen zieht, der erkundet das Sole-Außenbecken bei wohligen 32°C. Das Hagener Westfalenbad verfügt außerdem über einen Freizeitbereich, der mit einer 80 m langen Rutsche mit Lichteffekten und Reifen aufwertet. Auch zum ausgiebigen Saunieren eignet sich die beliebte Freizeitanlage gut. Es gibt jeweils drei Saunen im Innen- sowie Außenbereich. In Letzterem kann man sich in einem Naturbadeteich abkühlen, in dessen Mitte eine Inselsauna liegt. Romantiker schätzen das Dampfbad. Unter einem LED-Sternenhimmel kommt Wohlfühl-Atmosphäre auf. In den Ruhezonen, die unter anderem mit Wasserbetten ausgestattet sind, kann man sich wunderbar erholen.
Hospiz Hagen
Kürzlich feierte das stationäre Hospiz Hagen sein Richtfest. „Mit dem Hospiz schließen wir eine Lücke in der Palliativmedizin in Hagen und dem EN-Kreis“, hob Brigitte Passoth, Vorsitzende der Klaus Korte Hospiz-Stiftung, hervor. Seit Jahren hat sich der Förderverein mit großem Engagement für ein Hospiz in Hagen stark gemacht. „Ich freue mich über diesen Rückhalt“, lobte Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz, der gleichzeitig darauf hinwies, dass das Hospiz in Zukunft auch auf ehrenamtliches Engagement angewiesen ist. Im Herbst dieses Jahrs soll Hagens erstes stationäres Hospiz eröffnet werden.
Immer in der Nacht zum Ostersonntag erlebt das sonst so ruhige Städtchen mit seinen Ortsteilen Hesborn, Braunshausen und Liesen und insgesamt etwa 4.400 Einwohnern, das wahrscheinlich lauteste Spektakel des Sauerlandes – denn dann treffen sich die Burschen zur traditionellen „Krachnacht“. Kurz vor Mitternacht erlischt die Straßenbeleuchtung und nachdem die Kirchturmuhr zwölf geschlagen hat, wird vor der Kirche ein nur hier überliefertes Passionslied gesungen. Sobald der letzte Ton verklungen ist, setzt ein ohrenbetäubender Lärm ein und der Zug setzt sich in Bewegung: Vorab gehen die Fackelträger gefolgt von drei großen, erleuchteten Kreuzen, Lampionbäumen, Klapper- und Rasselträgern, der Burschentrommel und etlichen sonstigen „Krachwagen“. Die Route durch die Straßen und Gassen Hallenbergs ist seit Jahrhunderten unverändert. Etwa anderthalb Stunden dauert das so laute wie archaische Spektakel, das Jahr für Jahr zahlreiche Besucher in den Hochsauerlandkreis lockt. Dann gehen die Lichter der Stadt wieder an als wäre nichts gewesen.
Ansonsten geht es am südöstlichen Rand des Sauerlands, im auslaufenden Felsmassiv des Rothaargebirges unmittelbar an der hessischen Grenze, beschaulicher zu. Die Hallenberger Altstadt lädt mit ihren schmalen, verwinkelten Gassen und sehenswerten Kirchen wie der Pfarrkirche St. Heribert von 1558 und der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt aus dem 12. Jahrhundert zum entspannten Bummeln und Entdecken ganz ohne Radau ein.
Der geschichtsträchtige Stadtkern mit dem Marktplatz und dem Petrusbrunnen von 1756 zeigt noch heute im typisch ringartig angelegten Straßenverlauf seinen Ursprung um die Burg und ist mit zahlreichen denkmalgeschützten Fachwerkhäusern bestückt. Ein Überbleibsel aus den ehemaligen Hallenberger „Quartalen“ ist ein Backhaus aus dem Jahr 1646: Hier wird heute noch jeden Samstag Steinofenbrot gebacken und zum Verkauf angeboten.
Die Erhaltung des historischen Kerns hat für die Stadt schon seit vielen Jahren größte Bedeutung. Hallenberg zählt heute insgesamt 52 Baudenkmäler, wobei viele Gebäude durch eine sinnvolle Folgenutzung in ihrem Bestand gesichert werden konnten. „Ein gutes Beispiel ist das 500 Jahre alte „Karl-Wilmches Haus“, einer der größten Höfe in der Hallenberger Altstadt, der aufgrund des notwendigen Sanierungsbedarfs viele Jahre lang leer stand: Hier hat nach der Sanierung eine Frühstückspension mit Showküche und Hof-Café eröffnet“, erklärt Holger Schnorbus als Sprecher der Hallenberger Stadtverwaltung.
In den letzten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Stadt an der Nuhne von einem landwirtschaftlich geprägten Ort zu einer Gemeinde mit einem überdurchschnittlichen gewerblichen Beschäftigtenanteil gewandelt. In dieser Zeit haben sich im Stadtgebiet rentable mittelständische Industrie- und Handwerksbetriebe entwickelt. Mit etwa 1.800 Arbeitsplätzen hat Hallenberg im Verhältnis zur Einwohnerzahl eine der höchsten Beschäftigtenquoten in ganz Nordrhein-Westfalen. Die wirtschaftlichen Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Automobilbau, Möbelindustrie und Logistik. Die örtliche Industrie ist international ausgerichtet und beliefert ihre weltweiten Zielmärkte aus dem Hochsauerland.
Hauptarbeitgeber sind die Firma Kusch+Co Sitzmöbelwerke, die zu den führenden Sitzmöbel- und Objektherstellern Europas gehören, sowie der Leichtmetallräderhersteller Borbet – beide Unternehmen haben maßgeblich zum wirtschaftlichen Wandel des Ortes beigetragen. Darüber hinaus sind der Maschinen- und Anlagenbauer Siepe, Logistikunternehmen wie die Firma Kleinwächter Silotransporte und diverse landwirtschaftliche Betriebe von Bedeutung.
„Kurze Entscheidungswege innerhalb einer kleinen, schlagkräftigen Stadtverwaltung und ein breites ehrenamtliches Engagement der gesamten Bevölkerung bilden die Grundlage für die schnelle Umsetzung von Projekten in Hallenberg“, schildert Holger Schnorbus. Nichtsdestotrotz steht man auch dort vor großen Herausforderungen, die sich aus dem demografischen Wandel ergeben: So sank die Gesamteinwohnerzahl der Stadt in einem Zeitraum von 20 Jahren um fast 600 Einwohner, was einem Bevölkerungsrückgang um etwa zwölf Prozent entspricht.
Über den mangelnden Zulauf von Gästen muss man sich hingegen keine ernsthaften Sorgen machen: Dank der besondere Naturbezogenheit der Stadt bietet sie beste Voraussetzungen für Wandererlebnisse, die für alle Altersklassen und die unterschiedlichsten Ansprüche interessant sind. Weite Hochplateaus mit typischen Busch- und Strauchlandschaften und saftigen Wiesen wechseln sich ab mit den höchsten Bergen des Sauerlandes und ihren tiefgrünen Wäldern.
Etwa vier Fünftel der 6.500 Hektar großen Gemeindefläche sind mit verschiedenen Naturschutzkategorien überplant. Dazu gehören das Europäische Vogelschutzgebiet Medebacher Bucht und das FFH-Gebiet Hallenberger Wald. Die Waldlandschaft und die offene Medebacher Bucht werden durch zahlreiche Gewässer verknüpft, und die satten Grünlandtäler dringen bis tief in das Waldgebirge vor. Hier gedeihen artenreiche Mähwiesen, die nicht nur in Deutschland zu den gefährdeten Lebensräumen gehören, sondern in ganz Europa.
Dank der etwas abgeschiedenen geografischen Lage blieb Hallenberg von Flurbereinigungsverfahren weitgehend verschont, so dass die Landschaft heute von einer wohltuend vielfältigen Natur geprägt ist. Boten die geografischen und klimatischen Bedingungen mit sauren Böden und geringen Niederschlägen den Landwirten aus der Region früher nur karge Erträge, zeigt sich dafür heute eine umso reichere Kulturlandschaft mit vielen Wiesen und Weiden, Bergheiden, Feldgärten, Hecken und blütenreichen Wegrainen. Hier fühlen sich Vögel wie Raubwürger, Neuntöter und Rebhühner wohl, während Eisvögel, Libellen und Wasseramseln im Bereich der naturbelassenen Fließgewässer beobachtet werden können. In den zahlreichen Buchenwäldern finden sich darüber hinaus zahlreiche Rotmilane und Schwarzstörche.
„Hallenberg profitiert von dem gegenwärtigen Trend zum Natururlaub in besonderer Weise, da die örtlichen Gegebenheiten den Besuchern genau dieses Naturerlebnis bieten können“, erklärt Holger Schnorbus. „Hierbei ist es allerdings wichtig, das Gästeaufkommen in ökologisch sensiblen Bereichen durch besondere Angebote wie etwa Naturwege zu lenken. Solche Naturwege wurden in den Bereichen Liesetal und Nuhnewiesen in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Hochsauerland eingerichtet und werden von den Besuchern äußerst gut angenommen.“ Neben dem klassischen Wanderurlaub auf den örtlichen Wander-, Themen- und Naturwegen ist eine Vielzahl von weiteren sportlichen Aktivitäten wie etwa Nordic-Walking, Radfahren, Klettern und Wintersport stärker in den Fokus der Gäste gerückt – und nicht zuletzt wird auch der Gesundheitstourismus immer häufiger nachgefragt.
Dreh- und Angelpunkte des kulturellen Leben Hallenbergs sind die Freilichtbühne sowie das Informationszentrum Kump im historischen Stadtkern. Mit ihrer beeindruckenden Naturkulisse bietet die Freilichtbühne Hallenberg einen perfekten Rahmen für eindrucksvolle Sommertheater-Erlebnisse. 140 Amateurspieler und zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich vom Bühnenbau über die Kostümschneiderei bis hin zu Verwaltung und Technik um alle Belange der Spielstätte – lediglich die Regie liegt in professionellen Händen. Besonders bekannt wurde die Freilichtbühne durch die „Passion“, die 1950 zum ersten Mal aufgeführt wurde und seitdem alle zehn Jahre auf dem Spielplan steht.
Seit seiner Eröffnung im Jahr 2006 hat sich mit dem Informationszentrum Kump ein weiterer überregional bekannter Veranstaltungsort etabliert: Hier fanden unter anderem Ausstellungen von Armin Mueller-Stahl, Günter Grass und Suzanne von Borsody statt.
Tatsächlich erwies sich die Schau mit mehr als einer Million Gästen inner-halb von 191 Tagen als echter Publikumsmagnet – und als ein besonderes Ereignis, an das man in Hemer gerne zurückdenkt. Auch über die Veranstaltung hinaus hat man etwas mitgenommen: nämlich die Einsicht, dass das Leckerste am Sandwich immer die saftige Mitte ist und bleiben wird – wie Hemers Bürgermeister Michael Esken so treffend formulierte.
„Die Landesgartenschau hat Investitionen in die Infrastruktur möglich gemacht, für die andere Städte einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren benötigt hätten", schildert Marc Giebels, Pressesprecher der Stadt Hemer. Gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen steckte man rund 40 Millionen Euro in eine bessere Aufenthaltsqualität und Verkehrssituation. Diese Investitionen im Innenstadtbereich zahlen sich aus – sie haben für eine merkliche Belebung des Einzelhandels gesorgt. Neben dem Felsenmeercenter und Nöllenhofcenter verfügt Hemer seit April 2011 über das Medio Center, in dem sieben Filialisten beheimatet sind. Und 2014 soll außerdem mit dem Bau eines großen Elektrofachmarkts begonnen werden.
Heute firmiert ein Teil des Gartenschau-Geländes, das aus der circa 30 Hektar großen ehemaligen Blücher-Kaserne und einem fast 300 Hektar großen Standortübungsplatz besteht, unter dem Namen Sauerlandpark und dient als Naherholungsziel sowie als Austragungsort vielfältiger kultureller Veranstaltungen. „Highlights waren ohne Zweifel die Konzerte mit Unheilig und 16.000 Besuchern im Sommer 2012 und Pur mit 9.000 Besuchern im September 2013“, resümiert Mirko Heintz, Marketingleiter der Sauerlandpark Hemer GmbH. „Aber auch Familientage wie unser ‚Fantastischer Tag‘ im April 2013 haben über 9.000 Besucher in den Park gelockt. Der Mix aus selbst kreierten Eigenveranstaltungen, die in die Region Südwestfalen passen, und besonderen Highlights macht’s.“
Das Programm für 2014 wird derzeit noch entwickelt – neben dem Open Air-Konzert von Luxuslärm am 30. August steht mit dem 30-jährigen Bühnenjubiläum der Lennerockers aber schon mal ein echtes regionales Highlight ins Haus. „Der Sauerlandpark hat noch viele Veranstaltungsideen im Kopf, aber die Umsetzung muss mit Ruhe erfolgen“, erklärt Mirko Heintz. „Mehr als zwei neue Events sind pro Jahr nicht realisierbar. Hinzu kommt, dass wir unseren grünen Bereich und unsere Spielplätze weiterentwickeln wollen – auch das bindet Kräfte.“ Nichtsdestotrotz träume man dann und wann von bestimmten Künstlern, die einmal auf der Bühne des Grohe-Forums stehen könnten…
Naturschönheit im Norden
Hemer lag einst an der Grenzlinie vom märkischen zum kurkölnischen Sauerland. Befestigte Häuser wie Haus Hemer und die Edelburg sowie Burgen wie Klusenstein und Brelen zeugen von der Grenznähe. Mit Heinrichshöhle und Felsenmeer hat die Stadt am nördlichen Rand des Märkischen Kreises einzigartige Naturschönheiten zu bieten, die Wanderern und Spaziergängern viele Anreize bieten, die Geologie dieses Gebietes näher kennenzulernen. Geboten wird sozusagen eine Reise von der Erdoberfläche hinunter in die Welt der Höhlen – mit einem echten Bärenskelett.
Die bizarre Felslandschaft des Felsenmeeres, die zwischen den Hemeraner Stadtteilen Sundwig und Deilinghofen angesiedelt ist, steht aufgrund ihrer herausragenden naturhistorischen, erdgeschichtlichen und kulturhistorischen Bedeutung unter Naturschutz. Aufrund seiner Erscheinungsform wird das Gebiet in drei Teile eingeteilt: das große sowie das kleine Felsenmeer und das sogenannte „Paradies“. Zusammen erstrecken sich die Teile über 700 Meter in der Länge und 100 bis 200 Meter in der Breite. „Diese lokalen Schätze wollen, sollen und müssen gehegt und gepflegt werden. Es sind die Aushängeschilder und Wiedererkennungsmerkmale unserer Stadt, die auch unsere Nachfahren kennen und lieben lernen sollten“, erklärt Marc Giebels.
Apropos Nachfahren: Der demografische Wandel macht auch vor Hemer nicht Halt, so dass die alternde Einfamilienhausstruktur, die oft auch energetisch nicht auf dem neuesten Stand ist, zurzeit eine der größten Herausforderungen für die Stadtentwicklung darstellt. Vor dem Hintergrund der industriellen Entwicklung arbeitet man außerdem daran, alte Brachen einer sinnvollen und nachhaltigen neuen Nutzung zuzuführen.
Durch die konsequente Nutzung der lokal vorhandenen Wasserkraft wurde der Raum Hemer übrigens schon sehr früh industrialisiert. So wurde auf dem Areal der heutigen Firma Andritz der erste Hochofen Westfalens betrieben. Fotos und Zeichnungen dokumentieren dies – zu sehen ist davon heute allerdings nichts mehr. Außerdem konnte im Felsenmeer der älteste belegbare Bergbau des Sauerlandes um 800 n.Chr. nachgewiesen werden. Heute beherbergt die Stadt vorwiegend Unternehmen aus dem Bereich der Sanitärbranche sowie des Maschinen- und Anlagebaus. Und nicht zuletzt fungiert Hemer als Stammsitz der größten Armaturenfabrik der Welt – seit 1948 ist die Grohe AG im Ortsteil Becke ansässig.
Um es gleich vorab zu sagen: Die älteste und mit fast 100.000 Einwohnern auch größte Stadt des Märkischen Kreises verfügt – ganz sauerlandtypisch – durchaus über eine bemerkenswert grüne Kulisse mit vielen Wäldern, Wiesen und Parks. Naturnahe Wegenetze für Wanderungen und Radtouren beginnen quasi vor der Haustür, so dass man sich um den Erholungswert in Iserlohn sicher keine Sorgen machen muss. Aber es geht noch mehr in der „Waldstadt“ – und genau das macht den Unterschied aus. Kunst, Kultur und ein attraktives Freizeitangebot sind zu wichtigen Standortfaktoren geworden.
So steht etwa das Parktheater für ein beachtliches Niveau, was Bühnenaufführungen aller Art betrifft. Nirgendwo sonst im Märkischen Kreis ist eine solche Bandbreite an Theater, Oper, Musicals, Kabarett und Kleinkunst zu sehen. Zwar wird zurzeit noch geprüft, ob und wie lange der Standort auf der Alexanderhöhe aufrechterhalten werden kann, sicher ist jedoch, dass Politiker aller Fraktionen den Kulturbetrieb erhalten und ihm Spielräume für eine Weiterentwicklung verschaffen möchten.
Mit dem Stadtmuseum hat man in Iserlohn einen Ort geschaffen, in dem Geschichte auf lebendige und innovative Art vermittelt wird. Untergebracht in einem opulenten Barockbau, finden sich innen zahlreiche Darstellungen der historischen Entwicklung Iserlohns nach thematischen Schwerpunkten gegliedert. Zu sehen sind unter anderem Relikte und Gelege von Sauriern sowie Fossilien aus Jura und Kreidezeit bis hin zu Knochen und Zähnen von allerlei Urzeit-Tieren.
Auch die Städtische Galerie bereichert das kulturelle Leben der Stadt in hohem Maße: Im von Scheiblerschen Haus, einer Stadtvilla aus dem 18. Jahrhundert am Theodor-Heuss-Ring, finden regelmäßig Ausstellungen statt, die unter Kunstfreunden aus der ganzen Region einen guten Ruf genießen. Als einzigartiges Museums- und Künstlerdorf präsentiert sich indes die historische Fabrikanlage Maste-Barendorf, in der bereits vor rund 200 Jahren Drähte gezogen und Eisen geschmiedet wurden: Die unter Denkmalschutz stehende Anlage ist seit 1981 im Besitz der Stadt Iserlohn und als Bestandteil der Europäischen Route der Industriekultur ein gern angesteuertes Ausflugsziel.
In den behutsam restaurierten Fachwerkhäusern sind mehrere Künstlerateliers untergebracht, wobei ein Platz jährlich für den Stipendiaten der Märkischen Kultur Konferenz reserviert wird. Die jährlich Anfang November durchgeführte Kunstmesse „Art To Take“ hat den Status des Geheimtipps bereits hinter sich gelassen: Abseits des großen Kunstbetriebs werden hier in entspannter Atelieratmosphäre zeitgemäße Bilder, Grafiken, Objekte und Skulpturen, Drucke oder serielle Arbeiten „zum Mitnehmen“ geboten. Zuletzt wurden an den Messetagen über 700 Besucher gezählt. Und wer schon einmal in Maste-Barendorf ist, unternimmt am besten gleich noch einen Abstecher in das dort ansässige Nadelmuseum, das einen frühen Schwerpunkt der Iserlohner Wirtschaftsgeschichte erlebbar macht: In der Haarnadelfabrik befindet sich der voll funktionsfähige Maschinenpark der von 1881 bis 1966 in Iserlohn ansässigen Haarnadelfabrik Hermann Moritz & Sohn.
Ein anspruchsvolles Unterhaltungsprogramm und gehobene Kulinarik stehen auf dem Programm der „Iserlohner Sommernächte“, die seit Jahren einen Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Stadt darstellen. Rund um den Marktplatz entsteht ein ideales Ambiente, um Veranstaltungen wie Rosenlust (18. und 19. Juli), SummerJam (26. Juli und 16. August), Genuss pur (31. Juli bis 3. August) und die Modenacht (15. August) zu erleben und Gespräche mit interessanten Menschen zu führen. Zum ersten Mal findet in diesem Jahr auch ein verkaufsoffener Sonntag im Rahmen von „Genuss pur“ statt, so dass endlich zusammenkommt, was zusammengehört: gelungene Shopping-Erlebnisse in der Innenstadt und kulinarische Highlights.
Apropos Innenstadt: Nicht zuletzt aufgrund ihrer interessanten architektonischen Struktur ist diese durchaus ein genaueres Hinsehen wert – der Mix aus Häusern verschiedener Epochen und moderner Baukultur funktioniert hier besser als in vielen anderen Städten. Zudem wurde der Bereich um die 1979 eingeweihte Fußgängerzone erst kürzlich umfassend neu gestaltet, und die Shoppingmeile mit ihren vielen Boutiquen, Fachgeschäften und Kaufhäusern kann sich sehen lassen.
War die wirtschaftliche Entwicklung Iserlohns in der Vergangenheit stets von Höhen und Tiefen geprägt, sorgt heute eine Reihe starker Familienunternehmen wie der Armaturenhersteller Dornbracht, Kirchhoff (Automotive), Schlüter-Systems oder der Arzneimittelhersteller Medice für den Ruf als beständiger und wichtiger Wirtschaftsstandort in Südwestfalen. Viele Iserlohner dürfte außerdem die Nachricht gefreut haben, dass die endgültige Schließung der traditionsreichen Iserlohner Brauerei letztlich doch noch abgewendet werden konnte: Eine Investorengruppe wird das Unternehmen aller Voraussicht nach im September übernehmen und technologisch auf den neuesten Stand bringen, um das Exportgeschäft nach Asien zu forcieren.
Dass sich Iserlohn trotz seines geschichtlichen Alters als lebendig-dynamische Stadt mit vielen jungen Menschen präsentiert, dürfte übrigens in erster Linie auf die außergewöhnlichen Bildungsangebote zurückzuführen sein, die sich hier finden. So widmet sich direkt am Naherholungsgebiet Seilersee die BiTS (Business and Information Technology School) der Ausbildung von Fach- und Führungskräften, die Fachhochschule Südwestfalen ist mit den Instituten für Instandhaltung sowie Umwelt- und Entsorgungstechnik vertreten, während kreativ Veranlagte auf der BTK (Berliner Technische Kunsthochschule) die Studiengänge Fotografie und Kommunikationsdesign antreten können.
„Die Roosters waren das Gesprächsthema Nummer eins“
Sauerland, Fußballland? Nicht ganz: In Iserlohn schlagen viele Herzen für den Eishockeysport.
Der ehemalige Nationalspieler Karsten Mende, heute Manager der Iserlohn Roosters, erklärt, was den Club zurzeit bewegt.
TOP Magazin: Nach dem sportlichen Erfolg in der letzten Saison war der Weggang von Kapitän Michael Wolf, der neun Jahre bei den Roosters war, ein harter Schlag. Wie kommentieren Sie dies?
Karsten Mende: Das war natürlich ein Dämpfer, ganz klar. Michael Wolf ist einer der besten Spieler der Liga – wenn der einen Club verlässt, ist das sicherlich nicht schön. Man darf allerdings nicht vergessen, dass sein Vertrag im nächsten Jahr sowieso ausgelaufen und er dann höchstwahrscheinlich weg gewesen wäre. Von daher stehen wir nun vor einer Situation, die etwas früher eingetreten ist als erwartet. Aber letztlich sind wir Michael Wolfs Wunsch nachgekommen und wünschen ihm alles Gute. Es wird für uns im nächsten Jahr mit Sicherheit nicht leichter, aber einen Michael Wolf zu ersetzen, ist nicht unmöglich, wenn wir die Last geschickt auf mehrere Schultern verteilen.
TOP Magazin: Eröffnet der Weggang von Wolf auch neue Möglichkeiten?
Karsten Mende: Ja, denn es ist kein Geheimnis, dass Michael zu den Spielern gehört hat, die hier relativ viel verdienen. Jetzt müssen wir die freigewordene Summe weise einsetzen, um der ganzen Mannschaft die nötige Tiefe zu geben. Zuletzt haben wir Nick Petersen aus Kanada und Chad Bassen an den Seilersee geholt, einige weitere Spieler sollen noch folgen.
TOP Magazin: Die Roosters sind der Verein mit dem kleinsten Etat in der Liga. Trotz striktem Sparkurs ist es aber bisher immer gelungen, eine konkurrenzfähige Mannschaft aufzustellen. Wie schafft man das?
Karsten Mende: Gute Frage! Im Grunde genommen geht es immer darum, die vorhandenen Mittel möglichst effektiv einzusetzen. Ansonsten helfen ein bisschen Glück bei der Spielerverpflichtung, wenige Verletzungen und natürlich arbeiten, arbeiten, arbeiten.
TOP Magazin: Wie charakterisieren Sie generell den Verein und sein Umfeld?
Karsten Mende: Der Verein besteht durch und durch aus Eishockey-Verrückten, die versuchen, mit kleinen Mitteln das Beste herauszuholen. Auch was das Umfeld angeht ist offensichtlich, welche Bedeutung der Sport in Iserlohn hat. Wir haben in den Play-offs ja gerade erst wieder erlebt, was für eine unheimliche Euphorie in der Stadt herrschte. Egal, wo man hinkam, die Roosters waren das Gesprächsthema Nummer eins. Mehr noch als der Fußball, was ja hier an der Grenze zum Ruhrgebiet schon unglaublich ist.
TOP Magazin: Wie gestaltet man ein Umfeld, in dem sich auch internationale Spieler wohl fühlen? Was gefällt den Spielern an Iserlohn?
Karsten Mende: Einerseits das Familiäre. Gerade unsere US-Amerikaner und Kanadier kommen auch nicht unbedingt aus den Metropolen, sondern aus kleineren Ortschaften. Die fühlen sich hier schnell heimisch, und es gibt in der Umgebung ja auch einiges zu sehen – jeder unserer Spieler kennt die Burg Altena, den Möhnesee und so weiter. Andererseits ist mit dem Ruhrgebiet die Nähe zu größeren Städten durchaus gegeben. Darüber hinaus bemühen wir uns natürlich, es den Jungs und ihren Familien so nett wie möglich zu machen. Dazu gehören auch Dinge wie die passende Wohnung und Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder. Darum kümmern wir uns, und das klappt eigentlich immer ganz gut.
TOP Magazin: Die Anhänger kommen ebenfalls nicht zu kurz. Kürzlich haben Sie im Rahmen eines Fan-Stammtischs Einblicke in die Kaderzusammenstellung gewährt und sich vielen weiteren Fragen gestellt. Wie wichtig ist es, dicht dran zu sein?
Karsten Mende: Die Nähe zu den Fans macht den Verein aus, da gehören solche Treffen einfach dazu. Und Sie können mir glauben, dass da nicht immer nur über positive Dinge gesprochen wird! Zuweilen gibt es deutliche Kritik, wenn es sportlich mal nicht so läuft, zum anderen bewegen Themen rund um die Halle wie Einlasskontrollen, Security und sanitäre Anlagen viele Fans. Wir versuchen dann Abhilfe zu schaffen, was uns zwar nicht immer, aber oft auch gelingt.
TOP Magazin: Wie lautet die aktuelle Zielsetzung der Iserlohn Roosters?
Karsten Mende: Wir wollen die Mannschaft bis Anfang August komplett haben, gesund bleiben und gut spielen. Im Fußball würde man sagen: flach schießen, hoch gewinnen.
TOP Magazin: Wie wollen Sie sich langfristig aufstellen?
Karsten Mende: Natürlich wäre es schön, regelmäßig die Play-offs zu erreichen. In den letzten drei Jahren ist das zwei Mal gelungen, und so soll es auch weitergehen. Jeder Fan wünscht es sich, bei tollen Spielen mitfiebern zu können. Das wollen wir den Leuten bieten.
TOP Magazin: Hand aufs Herz: Wenn man immer als Underdog der Liga unterwegs ist – hat man nicht doch das innere Bedürfnis, einmal größere Erfolge oder einen Titel einzufahren?
Karsten Mende: Ganz klar. Ob das nun bedeutet, eine Meisterschaft einzufahren oder möglichst weit in den Play-offs zu kommen – das möchte hier jeder. Aber man muss eben immer wieder relativieren: Gemessen an den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, haben wir hier jedes Jahr einen sportlichen Erfolg.
TOP Magazin: Für den Außenstehenden wirkt Eishockey ziemlich ruppig, manche finden es regelrecht brutal. Hinzu kommt ein teilweise undurchschaubares Regelwerk. Erklären Sie uns bitte, was die besondere Faszination des Sports ausmacht!
Karsten Mende: Wer noch nie in einer Halle war und den Sport nur aus dem Fernsehen kennt, kann ihn tatsächlich schwer nachvollziehen. Man bekommt die Emotionen einfach nicht so unmittelbar mit. Eishockey ist eine weitaus schnellere Sportart als etwa Fußball und auch deutlich härter. Es gehört dazu, mal einen fairen Check zu fahren, aber es gibt auch klare Grenzen. Der Sport ist mit bis zu 30 Torschüssen auf jeder Seite unheimlich actionreich. Das Schönste ist aber einfach die unvergleichliche Atmosphäre in unserer kleinen Halle. Deshalb rate ich jedem, sich die Roosters mindestens einmal live anzugucken. Sie bieten einfach tollen Sport!
„Iserlohn war im Mittelalter die bedeutendste Stadt Südwestfalens“
Dr. Bernd Rosenberg hat drei Romane veröffentlicht, die auf der Geschichte Iserlohns basieren.
TOP Magazin: Herr Dr. Rosenberg, Sie sind Facharzt für Allgemeinmedizin mit eigener Praxis. Darüber hinaus betätigen Sie sich als Autor mit heimatgeschichtlichem Bezug: So wird etwa in „Sieben Todsünden“ das Leben im mittelalterlichen Iserlohn im Laufe von sieben Tagen dargestellt. Mit welchem Anspruch sind Sie an die Sache herangegangen?
Dr. Bernd Rosenberg: Ich habe drei Töchter, denen ich jeweils eines meiner Bücher gewidmet habe. Der erste Roman „Das Kainsmal“ handelt im frühen Mittelalter um 1200 und nimmt Bezug auf das Schicksal des Erzbischofs Engelbert I. von Köln, der auf grausame Art und Weise ums Leben kam. „Sieben Todsünden“ schildert die letzten sieben Tage vor der Ermordung des Iserlohner Bürgermeisters Duisberg sowie der Plünderung und Zerstörung der Stadt Iserlohn im 30-jährigen Krieg und hat die Duisberg-Sage zur Basis. Im dritten und neuesten Buch „Ehrensache“ werden die Ereignisse der letzten Kriegstage des Zweiten Weltkriegs in unserer Heimat lebendig. Ich erzähle von der ehrenhaften Entscheidung von Hauptmann Ernst, welche Iserlohn vor der Zerstörung aus der Luft durch die Amerikaner bewahrte. Mein Anspruch liegt in der realistischen Schilderung der früheren Begebenheiten. Ich möchte in meinen Werken einen Überblick über wenig bekannte Ereignisse in unserer Heimat geben.
TOP Magazin: Haben Sie schon als junger Mensch Gefallen daran gefunden, sich mit den Lebenswelten und Wirrungen unserer Vorfahren zu beschäftigen?
Dr. Bernd Rosenberg: Ja, in der Schule war eines meiner Lieblingsfächer Geschichte, da mich das Leben der Menschen zu früheren Zeiten damals schon sehr interessierte. Leider entsprach der Geschichtsunterricht nicht immer meinen Vorstellungen. So habe ich zum Beispiel nie verstanden, wie der Pharao es schaffte, die Pyramiden zu bauen oder Napoleon seine Schlachten schlug. Die Schicksale der Tausende und Abertausende von Untertanen, die zum damaligen Erfolg der Mächtigen entscheidend beitrugen und in Überlieferungen nur wenig Beachtung fanden, interessierten mich jedoch umso mehr. So werden in meinem Buch „Das Kainsmal“ die Ereignisse auch nicht aus der üblichen Sicht eines allwissenden und allüberblickenden Erzählers geschildert, sondern aus der eines Bauernjungen und seines Vaters. Sie geben die Lebensumstände dieser Zeit, wenn auch somit etwas einfältig, wieder.
TOP Magazin: Große Geschichten aus der Geschichte haben seit jeher gute Romanstoffe abgegeben. Was ist das Spannende an der Geschichte der verhältnismäßig kleinen Stadt Iserlohn?
Dr. Bernd Rosenberg: Das heute verhältnismäßig kleine Iserlohn war im Mittelalter
die größte und bedeutendste Stadt Südwestfalens, größer noch als Dortmund, und stellt von daher einen Kristallisationspunkt in meinen Erzählungen dar. Wenn ich für meine Heimatstadt auf diese Weise auch keinen Glanz erzeugen kann, so vielleicht doch etwas Patina. (schmunzelt) Meine Bücher beschäftigen sich mit der Heimatkunde. Erstaunlicherweise wecken die damaligen alltäglichen Umstände und Banalitäten das Staunen des Lesers von heute. Viele Sitten, Gebräuche und Sprichwörter aus vergangenen Zeiten sind heute unbekannt oder haben ihren Sinn entstellt. Was früher für jeden ganz selbstverständlich war, gewinnt heute seine Erhellung durch die Erwähnung in den Erzählungen. Der Unterhaltungswert – und wenn Sie es Spannung nennen wollen – liegt in der Wiederentdeckung.
TOP Magazin: Was macht eine historische Geschichte grundsätzlich für Sie erzählenswert?
Dr. Bernd Rosenberg: Die Authentizität. Meine Erfahrung zeigt: Wahre Schicksale und Geschichten übertreffen jede Fantasie, sind vielschichtiger und plastischer.
TOP Magazin: Folgen Sie beim Schreiben eher der Wirklichkeit, also der verbürgten Geschichte, oder der Lust am Formulieren?
Dr. Bernd Rosenberg: Der Wirklichkeit möglichst nahe zu kommen, ist das Ziel in meinen Erzählungen. Ich versuche, historische Ereignisse aus der Sicht der damaligen und nicht der heutigen Zeit lebendig werden zu lassen. Ein Held eines historischen Romans, der mit unseren bekannten Einsichten und Erkenntnissen seinen Kontrahenten gegenüber einen Vorsprung hat, ist unreal und nicht authentisch. Diese Lektüre ist für mich uninteressant.
TOP Magazin: Ihr bisher letzter Roman „Ehrensache“ beschäftigt sich mit den letzten Kriegstagen in Iserlohn. Inwiefern haben die Kriegsgeschehen Iserlohn bzw. ganz Südwestfalen verändert? Welche Rückschläge oder Errungenschaften waren prägend?
Dr. Bernd Rosenberg: Besonders brenzlig war die Lage in Iserlohn zu Ende des Zweiten Weltkriegs in unserer Umgebung. Die bereits von General Bayerlein mit den Amerikanern vorverhandelte Kapitulation, betreffend die Umgebung Iserlohns, hatte für die Stadt selbst keine Gültigkeit, da für Iserlohn ein eigener Kommandant verantwortlich war. Der ortsfremde Befehlshaber einer Tigerpanzereinheit und Ritterkreuzträger, Hauptmann Ernst, übernahm, wie ich es heute einschätze, aus persönlichem Pflicht- und Ehrgefühl diese Aufgabe und rettete Iserlohn so vor der Zerstörung aus der Luft durch die Amerikaner. Es ist meiner Meinung nach unbestritten, dass die Übergabe der Stadt Iserlohn am 17.04.1945 auf dem Iserlohner Schillerplatz durch Hauptmann Albert Ernst die einzige „ehrenhafte" Kapitulation war, die aus dem Zweiten Weltkrieg überliefert ist. Sowohl die Zivilbevölkerung als auch Kaufleute und Fabrikanten konnten meiner Ansicht nach dankbar sein, dass die kurz bevorstehende Zerstörung durch amerikanische Bomberverbände im letzten Augenblick verhindert werden konnte. Somit konnte die Produktion in Iserlohn relativ schnell aufgenommen werden und die Wirtschaft nach dem Krieg wieder aufleben. Trotzdem sah sich Albert Ernst vielen Angriffen und Verleumdungen ausgesetzt, als er sich nach seiner Gefangenschaft wieder in Iserlohn ansiedeln wollte.
TOP Magazin: Wenn Sie nicht Medizin studiert hätten – wären Sie dann heute Historiker oder Schriftsteller?
Dr. Berg Rosenberg: Darauf kann ich mit einem klaren Nein antworten. Meine Interessen als Abiturient richteten sich zudem auf das Fach Germanistik. Hätte ich nicht Medizin studiert, wäre ich auch gerne Lehrer geworden.
TOP Magazin: Haben Sie zurzeit ein weiteres Werk in Arbeit?
Dr. Bernd Rosenberg: Nein, ich habe nur drei Töchter, daher sollten drei Bücher ausreichen. Sollte noch ein weiteres Buch dazukommen, werde ich es meiner Frau widmen. Dann wird es vielleicht ein Liebesroman. (schmunzelt)
Regional verwurzelt, international ausgerichtet
Der Bildungsstandort Iserlohn behauptet sich: Die BiTS lädt zum 8. Campus Symposium
Direkt am Ufer des Iserlohner Seilersees liegt seit knapp zehn Jahren die private, staatlich anerkannte Hochschule BiTS (Business and Information Technology School). Etwa 1.000 junge Menschen studieren heute auf dem weitläufigen Gelände, das vormals der britischen Armee als größtes Militärhospital außerhalb Großbritanniens diente. Inzwischen ist die BiTS zu einer Institution geworden, die einerseits stark in der Region verwurzelt ist, aber auch aus Iserlohn hinausgehen und die Welt zu sich einladen will – schließlich ist Internationalität heute von besonderer Bedeutung für das Berufsleben nach dem Hochschulabschluss. Mit Partnerhochschulen in mehr als 20 Ländern weltweit und Studienprogrammen, die an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes angepasst sind, richtet sich die BiTS an zukünftige Fach- und Führungskräfte unterschiedlichster Branchen.
Alle zwei Jahre wird auf dem Gelände der privaten Hochschule eine 4.000 Quadratmeter große Zeltstadt aufgebaut – wenn die BiTS zum Campus Symposium lädt, ist nicht nur die heimische Unternehmerschaft dabei, sondern es kommen auch führende nationale und internationale Wirtschaftsvertreter. So waren General James L. Jones, Kofi Annan, Edmund Stoiber, Gerhard Schröder, Lech Walesa oder auch Tony Blair bereits zu Gast in Iserlohn, und spätestens seit Bill Clinton im Jahr 2006 als Hauptreferent nach Iserlohn reiste, ist der Begriff Campus Symposium eine feste Größe in ganz Südwestfalen.
Bis heute wechselt das studentische Team jährlich, wobei auch viele jüngere Studenten integriert werden. Für jedes Campus Symposium wird ein Leitthema gewählt, an dem sich auch die Auswahl der Referenten orientiert. Ob „Innovation als Zukunftskonzept“, „Green Business Conference“ oder „Kommunikation „Der Schlüssel zum Erfolg“ – interessante Erfahrungen und außergewöhnliche Gäste bietet das Campus Symposium immer. Auch für die anstehende Wirtschaftkonferenz, die am 04. und 05. September am Seilersee stattfindet, konnte ein hochkarätiges Programm zusammengestellt werden. Wie sich das achte Großereignis auf dem Campus gestalten wird, schildert Projektleiterin Malin Schlömer.
TOP Magazin: Das Campus Symposium geht in die achte Runde und stellt dabei das Thema „Wandel – Zukunftsangst oder neue Perspektive !?“ in den Mittelpunkt. Warum haben sich die Veranstalter für dieses Thema entschieden und warum ist es so wichtig für die Wirtschaftswelt?
Malin Schlömer: Wir haben im Nachgang der letzten Veranstaltung unsere Gäste nach ihren persönlichen Interessengebieten gefragt – und der Wandel betrifft eben jeden von uns, Unternehmen wie Privatpersonen. Dabei gilt es, diesen Wandel aktiv mitzugestalten, um nicht von ihm überrascht zu werden. Eine geglaubte Sicherheit kann sich schnell als Nachteil erweisen, wenn sich die Konkurrenz schneller weiterentwickelt als das eigene Unternehmen. Es ist wichtig zu erkennen, wie man dem Wandel am besten begegnet, ohne die eigenen Prinzipien verwerfen zu müssen. Das Campus Symposium findet in einer der wirtschaftsstärksten Regionen Deutschlands statt. Wir möchten, dass dies so bleibt und unsere Gäste dabei unterstützen. Neben vielen wertvollen neuen Kontakten möchten wir ihnen die Möglichkeit geben, sich mit den sich verändernden Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen und spannende Erkenntnisse in das eigene Unternehmen mitzunehmen.
TOP Magazin: Welche Facetten werden dabei eine besondere Rolle spielen?
Malin Schlömer: Wie im vergangenen Jahr haben wir uns, um das Thema ein wenig einzugrenzen, fünf Themenschwerpunkte überlegt, die die beiden Veranstaltungstage gleichzeitig gliedern. Der erste Schwerpunkt wird das Thema Megatrends sein. Angefangen von der Dampfmaschine über Elektrizität bis hin zum Telefon und Auto bewirken Megatrends schon seit Jahrzehnten Gesellschaftsveränderung. Dabei stellt sich die Frage, worauf sich die Unternehmen in Zukunft einstellen müssen und wie sich das gesellschaftliche Leben und Handeln in Zukunft verändern wird. Außerdem widmen wir uns dem Bereich der Unternehmenskultur, der heute eine entscheidende Rolle spielt. Im Rahmen der Globalisierung ist aber auch eine Betrachtung der einzelnen Weltregionen notwendig. Der Schwerpunkt Internationale Beziehungen wird beispielsweise einen Einblick in ein mittelständisches Unternehmen gegeben, welches in China eine Produktion aufgebaut hat. Viertens geht es um politische Rahmenbedingungen und fünftens um die Welt der Kultur, die nicht nur selbst ständig im Wandel ist, sondern von kreativen Köpfen bestimmt wird, die ständig etwas verändern oder etwas anders machen als erwartet.
TOP Magazin: Welche Referenten stehen bereits fest und welche Wunschkandidaten befinden sich noch in der Anfrage? Wird es auch in diesem Jahr wieder einen internationalen „Stargast“ geben?
Malin Schlömer: Auch das Campus Symposium wandelt sich ein wenig. Wir werden in diesem Jahr mehrere Highlights setzen. So werden zum Beispiel Roman Herzog und Christian Lindner gemeinsam auf der Bühne über den Wandel in der Politik und in Europa sprechen. Die Kombination der beiden Politiker wird sicherlich eine spannende Diskussion ergeben. Ein weiteres Highlight wird der Friedensnobelpreisträger Mohammed el-Baradei sein, der zum Beispiel vom Wandel im Arabischen Frühling berichten kann und sicherlich auch den einen oder anderen Ausblick auf die momentane Situation in Europa geben wird. An einem weiteren Stargast arbeiten wir momentan noch – da hilft jedoch häufig nur Daumen drücken und hoffen, denn Wunschkandidaten gibt es natürlich immer viele, aber ob dann auch alles zusammenpasst, ist eine ganz andere Frage.
TOP Magazin: Gibt es darüber hinaus Neuerungen im Veranstaltungskonzept?
Malin Schlömer: Das Format der Veranstaltung werden wir auf jeden Fall beibehalten, aber selbstverständlich feilen wir immer an der einen oder anderen Stelle. Das Programm und die Zeltstadt sollen lebendiger werden und der Dialog zwischen den Gästen und den Referenten soll mehr in den Vordergrund rücken. Wir sind ein junges Team mit 21 Studenten, da darf auch mal der eine oder andere frechere Facebook-Post dabei sein. Das möchten wir auch auf der Veranstaltung zeigen. So entstehen gerade in unseren Büros auf dem Campus der BiTS Iserlohn viele kreative Ideen, um das Campus Symposium 2014 für alle Teilnehmer wieder zu einem unvergesslichen Ereignis werden zu lassen. Eine Neuerung, die beispielsweise bereits feststeht, ist die erneute Einbindung von Workshops. Im Jahr 2010 gab es diese schon einmal, aber damals noch in den Räumlichkeiten in der Hochschule. In diesem Jahr werden wir hierfür einen eigenen Zeltbereich einrichten, so dass in kleinen Gruppen von maximal 30 Personen gemeinsam an einer Problemstellung gearbeitet werden kann.
TOP Magazin: Events dieser Größenordnung finden meist in Metropolen wie Berlin, Düsseldorf oder Frankfurt statt. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit die Veranstaltung auch in der „Provinz“ funktioniert?
Malin Schlömer: Eine Veranstaltung wie das Campus Symposium ist für eine Region wie Südwestfalen schon etwas Außergewöhnliches, aber genau darin zeigt sich eben auch ihre Stärke. Gemeinsam schaffen wir es, eine solche Veranstaltung nun bereits zum achten Mal durchzuführen. Das Campus Symposium lebt von vielen einzelnen Sponsoren, die sich für das Projekt und damit auch für die Region einsetzen möchten. Ohne diese Unterstützung wäre eine solche Veranstaltung nicht vorstellbar. Veranstaltungen in Großstädten haben häufig auch nicht den studentischen Charme und die Leidenschaft, die unser Team in die Organisation steckt – und das merkt auch jeder Gast, der in die Zeltstadt kommt. Das Campus Symposium hat einfach ein ganz eigenes und besonderes Flair.
Dort, wo das Sauerland seine höchsten Erhebungen erreicht, dehnt sich das Rothaargebirge aus. Darin eingebettet liegt Brilon, eine der ältesten Städte Westfalens und mit 229,01 Quadratkilometern Brilon flächenmäßig die zweitgrößte Stadt im Sauerland. Erstmals in einem Dokument von Kaiser Otto II. aus dem Jahr 973 erwähnt, erhielt Brilon im Jahr 1220 die Stadtrechte. Heute wird die Hansestadt, mit ihrem kommunalen Waldbesitz von 7.750 Hektar, als die waldreichste Stadt in Deutschland bezeichnet und trägt daher den Beinamen „Stadt des Waldes“.
Daher verwundert es nicht, dass Brilons Wälder zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten haben. Beispiele gefällig? In der Nähe des idyllischen Hängebergs befindet sich mit dem Waldfeenpfad ein bezaubernder Wanderweg. Der 3 km lange Pfad bietet ein einzigartiges Naturerlebnis und lädt auf neun Erlebnisstationen Groß und Klein dazu ein, die Welt des Waldes mit allen Sinnen zu erforschen.
Ein weiteres Beispiel ist der Briloner Kammweg, der auf 49 km durch atemberaubende Landschaft von Brilon über Willingen und zurück. Der mehrfach zertifizierte Weg hat seinen Anfang am Marktplatz in Brilon. Schöne Fachwerkhäuser im westfälischen Stil, das Rathaus mit seiner barocken Fassade und der gotisch-wuchtige Turm der Propsteikirche St. Petrus und Andreas bilden den Rahmen für die ersten Kilometer stadtauswärts.
Brilons tiefe Verbundenheit mit dem Wald manifestiert sich unter anderem auch darin, dass die Stadt eine eigene Waldfee besitzt. Seit 2004 fungiert die Briloner Waldfee als offizielle Botschafterin der Stadt. Ihr charmanter und sympathischer Auftritt ist zentral für die Förderung Brilons, indem sie gezielt die Aufmerksamkeit auf die breitgefächerten touristischen, kulturellen und gastronomischen Angebote der Stadt lenkt.
Brilon nimmt zudem eine herausragende Stellung als Zentrum für Kneipp-Therapien ein. Seit 2000 als Kneippkurort zertifiziert, zeichnet sich die Stadt durch einen besonders aktiven Kneipp-Verein aus. Das Angebot umfasst unter anderem Kräuterführungen, Gesundheitswanderungen und ein breites Spektrum an Kursen. Ein wesentlicher Bestandteil des Gesundheitsangebots ist der großzügige Kurpark, der 2015 umfassend modernisiert wurde und nun vielfältige Attraktionen für alle Altersgruppen bietet.
Seit 2016 trägt Brilon offiziell den Titel eines Kneipp-Heilbades – eine Anerkennung, die durch das engagierte Wirken der Stadt und des besonders aktiven Kneipp-Vereins mit Leben erfüllt wird. Gemeinsam haben sie den Kurpark in Anlehnung an die Kneippschen Prinzipien, die die heilsame Kraft von Wasser und Bewegung betonen, sorgfältig in einen landschaftstherapeutischen Park umgewandelt.
Brilon verfügt ebenso über eine reiche historische Vergangenheit als Hansestadt. Das Rathaus am Marktplatz, das aus dem 13. Jahrhundert stammt, zählt zu den ältesten Rathäusern Deutschlands und diente während der Hansezeit als Gildehaus. Heute ist Brilon Mitglied des neuzeitlichen Hansebundes und war im Jahr 2020 Gastgeber der Internationalen Hansetage.
Im Jahr 1978 erlangte Brilon zusätzliche Bekanntheit durch die Entdeckung eines Dinosaurierfossils in einem Steinbruch im Stadtteil Nehden. Eine Nachbildung des Iguanodons kann im Museum Haus Hövener besichtigt werden. Das städtische Heimatmuseum bezog 2011 ein denkmalgeschütztes ehemaliges Unternehmerwohnhaus am Marktplatz. Doch nicht allein die Geschichte der Familie Unkraut wird im Haus Hövener greifbar. Ebenso vermittelt das Museum einen Eindruck vom Sauerland als ehemaliger blühender Industrie- und Handelsregion mit montanhistorischem Hintergrund.
Die reichhaltigen Wälder und deren historische Bedeutung für die Gegend machen die Holzverarbeitung zu einem Eckpfeiler der lokalen Wirtschaft. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist die Egger Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co. KG. Dieses Werk, ein Teil der österreichischen Egger-Gruppe und östlich der Kernstadt gelegen, umfasst Bereiche für Spanplatten-, Laminatproduktion und Sägewerk. Es wurde 1990 errichtet und zeichnet sich durch ein eigenständiges Kraftwerk aus, das den Betrieb energetisch unterstützt.
Die Accumulatorenwerke Hoppecke Carl Zoellner & Sohn GmbH, mit Hauptsitz in Brilon, stellt den größten privat geführten Hersteller von Industriebatterien in Europa dar. Das Unternehmen verfügt über 22 Tochtergesellschaften und zwölf Produktionsstätten, was die führende Position in der Branche unterstreicht.
Wir stellen einige der zahlreichen Highlights aus Kunst, Kultur, Gastronomie und Wirtschaft vor, die es in Brilon zu entdecken gilt.
Waldfeenpfad
In der Nähe des idyllischen Hängebergs an der Straße „Am Hängeberg“, entfaltet sich ein bezaubernder Wanderweg: der Briloner Waldfeenpfad. Seit seiner Errichtung im Jahr 2015 bietet dieser 3 km lange Pfad ein einzigartiges Naturerlebnis.
Auf dem Weg durch den Waldfeenpfad laden neun Erlebnisstationen Groß und Klein dazu ein, die Welt des Waldes mit allen Sinnen zu erforschen. Die Besucher können sich an Attraktionen wie Fichtenmikados, Summsteinen und Hängematten erfreuen, die ein spielerisches und zugleich lehrreiches Erlebnis in der Natur ermöglichen.
Der Pfad, ein idealer Familienwanderweg, ist nicht nur ein Ort der Entspannung und des Vergnügens, sondern auch der Bildung und Reflexion. Der Wald, der durch stürmische Zeiten gegangen ist – besonders durch die Orkane vor und nach dem Großereignis Kyrill im Jahr 2007 – zeigt auf dem Waldfeenpfad eindrucksvoll seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Almequellen
Das Naturschutzgebiet Mühlental, geprägt von den atemberaubenden Almequellen, ist ein Juwel seltener landschaftlicher Schönheit. Gelegen am Nordhang des Briloner Massenkalks, offenbaren sich hier im Almequellteich beeindruckende 104 Karstquellen. Diese natürliche Pracht aus Quelle, Bach und der umliegenden malerischen Landschaft zieht Naturliebhaber magisch an.
Die Almequellen stehen unter Naturschutz und gehören zu den kräftigsten und reinsten Quellschüttungen, die man finden kann. Die Quellen manifestieren sich in mehr als 100 Einzelflüssen und zu den stärksten und klarsten Quellschüttungen Deutschlands.
Borberg Kirchhof
Der Borberg Kirchhof ist ein faszinierendes Ziel für Wanderer und Geschichtsinteressierte. Gelegen am Rothaarsteig, erreichbar von der Hiebammenhütte Brilon oder dem Waldhotel Schinkenwirt in Olsberg aus, bietet dieser Ort eine spektakuläre Aussicht auf Olsberg und die umliegende Sauerländer-Bergwelt. Die geheimnisvollen Mauerreste, Wälle, Gräber und Hügel, die man hier findet, wecken die Neugierde und Fantasie der Besucher.
Ein weiteres Highlight für Besucher ist die Marienkapelle, auch als Friedenskapelle bekannt, die seit 1925 hoch auf einer Klippe thront. Sie dient als Mahnmal in bewegten Zeiten und ist ein besonderer Anziehungspunkt.
Kurpark Brilon
Der in der Helle gelegene Kurpark ist ein wahres Paradies für Erholungssuchende und Naturliebhaber. Der Park bietet eine Fülle an Möglichkeiten, die Seele baumeln zu lassen und gleichzeitig die Gesundheit zu fördern.
Der Kurpark verfügt über verschiedene Wasserbereiche, die zum Entspannen und Liegen einladen, sowie über eine Kneippanlage, gespeist aus der nahegelegenen Möhnequelle. Zudem bietet der Park einen geologischen Lehrpfad, eine Lehrstätte für Imker, einen Kräutergarten sowie die Möglichkeit, Ziegen und Enten zu füttern. Außerdem gibt es zahlreiche Freizeitaktivitäten wie Schach, Boccia, Tischtennis und Federball. Von Juni bis August werden hier auch Kurkonzerte veranstaltet.
Landschaftstherapeutischer Weg
Der landschaftstherapeutische Weg im Briloner Kurpark fördert die Harmonie zwischen Natur und Wohlbefinden. Dieser Weg zeichnet sich durch 13 einzigartige Stationen aus, darunter der märchenhafte Grottensteig, die Möhnequelle und der Feenkranz. Jede dieser Stationen wurde sorgfältig gestaltet, um vielfältige Stimmungen wie Klarheit, Übersicht, Offenheit, Harmonie, Verwirrung, Achtsamkeit, Einkehr, Transparenz und Erhabenheit zu verkörpern.
Sie bieten den Besuchern nicht nur visuelle Erlebnisse, sondern auch Gelegenheiten zur inneren Reflexion und Selbstfindung. Der Weg dient als verbindendes Element zwischen dem Rothaarsteig, der Sauerland-Waldroute und dem DSV-Nordic-Aktiv-Zentrum.
Briloner Waldfee
Die Briloner Waldfee ist seit dem Jahr 2004 die offizielle Repräsentantin der „Stadt des Waldes“, Brilon. Mit ihrem charmanten und sympathischen Erscheinungsbild spielt sie eine bedeutende Rolle dabei, die Aufmerksamkeit auf Brilon und seine vielfältigen touristischen, kulturellen und gastronomischen Reize zu lenken.
Als Symbol des Briloner Waldes erfüllt die Waldfee eine interaktive und informative Rolle, indem sie Anregungen und Denkanstöße bietet, um die Bedeutung dieses wichtigen Naturraums zu erfassen. Besonders wichtig ist ihre Aufgabe, Kinder für den Wald zu sensibilisieren und ihnen die Schönheit und Bedeutung dieses Naturraums näherzubringen.
Museum Haus Hövener
Das Museum Haus Hövener präsentiert die reiche Geschichte und Geologie der Region Brilon auf eindrucksvolle Weise. In diesem historischen Museum können Besucher in eine faszinierende Welt eintauchen. Etwas ganz Besonderes bietet das interaktive Stadtmodell, das ein kollektives Gedächtnis aus Brilon darstellt. Hier können Besucher in die Vergangenheit der Stadt eintauchen, sich über die Geschichte der Bewohner informieren und die Entwicklung der Stadt nachvollziehen.
Einer der Höhepunkte des Museums ist außerdem die umfassende Geologie-Ausstellung im Gewölbekeller, die dem Iguanodon gewidmet ist. Dieser bis zu 6 Meter große Dinosaurier, der in der Kreidezeit im Gebiet des Sauerlandes lebte, wurde in den 1970er Jahren in Brilon-Nehden gefunden und wird durch die Ausstellung lebendig.
Michaelis Kirmes
Wenn das Riesenrad seine Runden zieht, rasante Fahrgeschäfte einen Nervenkitzel bieten und vielfältige, bunt gemischte Stände zum ausgiebigen Stöbern einladen, dann ist es wieder so weit: Die Kirmeszeit in Brilon hat begonnen.
Die Michaelis Kirmes ist ein jährliches Highlight in Brilon, die Ende September die Herzen von Kirmesliebhabern höherschlagen lässt. Die Kirmes zieht Gäste aus der gesamten Region an und verwandelt die Briloner Altstadt in einen bunten und lebendigen Ort.
Die feierliche Eröffnung der Kirmes findet am Freitagnachmittag statt, wobei der Bürgermeister und die Briloner Waldfee die Ehre haben, dieses Spektakel zu starten. Dies markiert den Beginn der größten Innenstadtkirmes im Hochsauerland und setzt den Ton für das kommende Wochenende.
Einkaufen in Brilon
In Brilon erwartet Besucher eine Einkaufswelt, die durch ihren Charme und ihre Vielfalt besticht. Hier verführen zahlreiche kleine Geschäfte und trendige Boutiquen zu einer außergewöhnlichen Entdeckungstour. Das Einkaufen in Brilon ist eine Gelegenheit, in das lokale Flair einzutauchen.
Vom Marktplatz in Brilon aus erreicht man die bezaubernde Fußgängerzone. Diese ist mit ihren Passagen und den verwinkelten, historischen Seitengassen ein attraktives Pflaster für Shopping-Liebhaber. In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof befinden sich die Brilon-Arkaden, ein Einkaufszentrum, das eine Vielzahl von Geschäften und Dienstleistern beherbergt. Mittwochs und samstags verwandelt sich der Marktplatz in einen bunten Wochenmarkt, der ein lebendiges und farbenfrohes Bild bietet und zum Bummeln und Verweilen einlädt.
Altstadt Brilon
Der individuelle Charme der Altstadt Brilon wird durch ihre reiche und gut erhaltene Baukultur früherer Jahrhunderte geprägt. Besonders das Fachwerk-Ensemble am Marktplatz, das jeden Besucher sofort in seinen Bann zieht, ist ein Highlight. Diese historische Kulisse ist umschlossen von den Überresten der alten Stadtmauern, innerhalb derer sich kleine architektonische Juwelen verbergen.
Das Rathaus aus dem Jahr 1250 mit seiner barocken Fassade zählt zu den ältesten Rathäusern Deutschlands. Ursprünglich als Gildehaus genutzt, zeugt es heute noch von Brilons einstiger Bedeutung als Hansestadt.
Für alle, die tiefer in die Geschichte der alten Hansestadt eintauchen möchten, bietet sich ein entspannter Spaziergang durch die Altstadt an. Orientierungshilfen und Erläuterungstafeln an verschiedenen Sehenswürdigkeiten ermöglichen es, sich auf eine informative und gleichzeitig entspannende Entdeckungsreise zu begeben.
Gewerkenweg
Der Gewerkenweg in Brilon ist ein faszinierender Wanderweg, der Besucher auf eine Reise durch die reiche Bergbaugeschichte der Region mitnimmt. Auf einer Länge von etwa elf Kilometern, die sich von Brilon bis Olsberg erstreckt, tauchen Wanderer in die Vergangenheit des Eisenerzabbaus ein. Der Weg ist mit 21 Geostationen ausgestattet, die lebendige Eindrücke der langen Bergbautradition und der beeindruckenden Mittelgebirgslandschaft des Sauerlandes vermitteln.
Während der Wanderung stößt man auf alte Pingen – Zeichen ehemaliger Grabungsstätten – und begehbare Stollen wie den Philippstollen, der einen Einblick in das beschwerliche Leben der Bergleute bietet. Der Maxstollen, heute eine Heimat für Fledermäuse, erinnert an den einstigen Eisenerzabbau.
Brilon blüht auf
Brilon bietet mit einer umfangreichen Automobilbranche eine vielfältige Auswahl an Fahrzeugmarken. Jährlich öffnet die historische Kleinstadt ihre Tore für die Autoschau in der Briloner Innenstadt. Auf dem Marktplatz und in der Fußgängerzone präsentieren Markenhändler namhafter Automobilkonzerne ein umfassendes Angebot aktueller Fahrzeuge. Der nächste Autosalon ist für den 20. April 2024 geplant.
Einwohner: 25.511
Fläche: 229 km²
Bevölkerungsdichte: 111 Einwohner je km²
Stadtgliederung: 17 Ortsteile
Verleihung des Stadtrechtes: Im Jahr 1220
Kneipp-Kurort: Seit 2000
Erste zweifelsfreie urkundliche Erwähnung: Im Jahr 973
Partnerstadt der Stadt Brilon: Brilon unterhält seit 1965 eine freundschaftliche Verbindung mit Hesdin in Frankreich. Im Jahr 1971 wurden ebenfalls freundschaftliche Beziehungen zu Heusden-Zolder in Belgien etabliert. Eine weitere Partnerschaft besteht seit 1980 mit der Stadt Thurso in Schottland. Im Jahr 2003 wurde außerdem ein Freundschaftsvertrag mit Buckow in Brandenburg unterzeichnet.
Bekannte Personen: Friedrich Merz (Politiker), Birgit Schrowange (TV-Moderatorin), Peter Kremer (Schauspieler), Edgar Selge (Schauspieler)
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Zugegeben: Ganz so skurril, wie das nun klingen mag, geht es zwischen Finnentrop und Kirchhundem, Attendorn und Olpe eigentlich gar nicht zu. Lennestadt – das sind 43 Orte, die inmitten der Naturparks Homert, Ebbe- und Rothaargebirge liegen. Die Landschaft ist idyllisch, es gibt alte Weiler, gemütliche Fachwerkorte wie Milchenbach, Kirchveischede und Saalhausen und eher städtisch geprägte Ortsteile wie Altenhundem, Meggen und Grevenbrück. Zu den ältesten Dörfern Lennestadts zählen Elspe und Oedingen, die beide schon im Jahre 1000 urkundlich erwähnt wurden.
Und natürlich kann man auch hier toll wandern, Natur erleben und den Spuren der Geschichte folgen. Rund 400 Kilometer gut gekennzeichnete Wege und die Anbindung an den Rothaarsteig lassen Wanderherzen höherschlagen, ebenso gut lässt sich die Landschaft jedoch auch zu Pferd oder mit dem Rad erkunden. Aktivurlauber wie Jogger, Biker oder Reiter haben reichlich Platz und Gelegenheit, ihrem Sport nachzugehen. In den Wintermonaten steuern Skifans die Ortsteile Halberbracht und Hohe Bracht an, wo diverse weiße Pisten locken.   
Noch gilt Lennestadt als Geheimtipp für erholsame Urlaubserlebnisse: Viele Gastgeber und Ferienbauernhöfe der Region haben sich auf familiengerechte Angebote spezialisiert, wobei immer mehr Hofläden ihre Gäste mit frischen Produkten aus der Landwirtschaft versorgen. Und an sehenswerten Ausflugszielen mangelt es ebenfalls nicht: Burg Bilstein und die Burgruine Peperburg im Ortsteil Grevenbrück sind ebenso beliebt wie der über 30 Meter hohe Aussichtsturm Hohe Bracht, der ein tolles Panorama über einen großen Teil des Sauerlandes bietet. Erst kürzlich eingeweiht wurde außerdem der Freizeit- und Erholungspark TalVital im Luftkurort Saalhausen. Zeugnisse der Stadtgeschichte finden sich im Bergbaumuseum Siciliaschacht in Meggen oder im Museum der Stadt Lennestadt im Ortsteil Grevenbrück, und einen Abstecher wert ist außerdem das zweifach ausgezeichnete Bundesgolddorf Milchenbach. Nicht zu vergessen die Orchideenzucht der Familie Koch, die inmitten des Naturparks Sauerland/Rothaargebirge auf einem Hügel, umgeben von Wiesen und Wäldern, liegt. Der Familienbetrieb hat sich ganz und gar den tropischen Schönheiten verschrieben und eröffnet Besuchern eine Blütenpracht, die weit über die Region hinaus ihresgleichen sucht.
Staunen und Wundern
Aber zurück zu den Alleinstellungsmerkmalen. In Lennestadt-Meggen erheben sich auf einer Anhöhe einige dreieckige Bauwerke. Man sieht sie schon von Weitem, sie wirken majestätisch und ein bisschen geheimnisvoll. Pyramiden? Tatsächlich. Insgesamt sind es sieben an der Zahl – drei beherbergen die Firmengebäude von Rayonex, einem Unternehmen, das sich auf Produkte und Verfahren aus dem alternativmedizinischen Bereich spezialisiert hat, vier gehören zum Galileo-Park, in dem wechselnde Ausstellungen zu verschiedenen wissenschaftlichen und grenzwissenschaftlichen Themen präsentiert werden.
Dabei sind die meisten Projekte so konzipiert, dass der Besucher sein neues Wissen durch kleine Experimente vertiefen kann. Wie man es schafft, mysteriöse Phänomene seriös zu vermitteln? „Indem man auch rätselhafte Themen gut recherchiert“, erklärt Yvonne Hennecke, eine Mitarbeiterin des Galileo-Parks. „Nur weil ein Thema mal aus einer anderen Sichtweise betrachtet wird, heißt es ja nicht, dass es unseriös ist.“ Inzwischen haben die Pyramiden schon viele ungewöhnliche Ideen und Projekte beherbergt. Nach der  Ausstellung „Das Auge der Nacht“ beispielsweise dürfte so mancher Besucher den Mond mit anderen Augen betrachtet haben. Auch „Deeper than light“ oder „Messel on Tour“ mit den einzigartigen Fossilien aus der Grube Messel hinterließen nachhaltige Eindrücke.
Familien und Schulklassen sind wichtige Zielgruppen für den Park. Darauf haben sich die Betreiber eingestellt, indem sie viele neue Technologien einsetzen. So kam etwa in der zuletzt laufenden Ausstellung „wahrnehmungs | phänomene“ eine VR-Brille zum Einsatz, die das Gefühl einer Achterbahnfahrt simulierte.  
„Die besondere Herausforderung liegt darin zu vermitteln, dass Lernen Spaß machen kann. Wissenschaft muss nicht langweilig sein“, schildert Yvonne Hennecke. Sie sieht die Pyramiden als einen Ort, der immer wieder daran erinnert, dass es auch in unserer  logischen, technisierten und erklärbaren Welt noch Phänomene gibt, die weiterhin rätselhaft bleiben. „Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, zu zeigen, dass nicht alles erklärbar ist, dass man aber seinen eigenen Verstand anregen und sich seine eigenen Gedanken zum Warum, Wieso, Weshalb machen kann.“
Cowboy und Indianer
Ebenfalls einzigartig im Sauerland und ein absoluter Publikumsmagnet in den Sommermonaten sind die Karl-May-Festspiele auf der Naturbühne in Elspe. 12 Millionen Besucher verfolgten in den letzten 50 Jahren die actionreichen Abenteuer von Winnetou und Old Shatterhand; jährlich besuchen über 200.000 Menschen die Veranstaltungen. Die Naturbühne Elspe wurde bereits im Jahr 1950 vom Elsper Theaterverein gegründet, da die Vorstellungen in der Nachkriegszeit einen so großen Zulauf verzeichneten, dass der vorhandene Platz in der heimischen Schützenhalle nicht mehr ausreichte. In den Anfangsjahren wurden dort Klassiker wie „Wilhelm Tell“ oder „Die Jungfrau von Orleans“ aufgeführt; Karl May kam zum ersten Mal im Jahr 1958 auf die Bühne. Ab 1966 verlegte man sich dann ganz auf die Stücke des „Winnetou“-Erfinders.
Schub für den Einzelhandel
Keine Angst: So spartanisch wie im Wilden Westen, wo ein Saloon, ein Krämerladen und ein Sattler ausreichten, um ein Stadtbild zu prägen, ist das Angebot in Lennestadt keinesfalls. Der Einzelhandel konzentriert sich zum größten Teil in Altenhundem und in den Unterzentren Meggen, Elspe und Grevenbrück. Darüber hinaus sorgen Frühlings-, Herbst- und Weihnachtsmärkte in den Ortschaften sowie verkaufsoffene Sonntage für Abwechslung. Als Erfolgsmodell bezeichnet Simone Tesche-Klenz, die Geschäftsführerin des Stadtmarketing Lennestadt e.V., die Lennestädter Schatzkarte: „Wer sie beim Einkauf vorlegt, bekommt Bonuspunkte gutgeschrieben, die bei den zahlreichen Schatzkarten-Partnerbetrieben aus Handel, Gastronomie und Dienstleistern einlösbar sind. Auch als Geschenk wird die Karte gerne genutzt.“ Und hat sicher einen Teil dazu beigetragen, dass die Kaufkraftbindung in den letzten zehn Jahren um über 20 Prozent gesteigert werden konnte. Die enge Kooperation der vier Bereiche Zentrum Altenhundem, Meggen, Grevenbrück und Elspe mit dem Stadtmarketing und der Stadt Lennestadt hat sich ebenso positiv ausgewirkt wie die Einführung des Zertifizierungssystems „Lennesterne“ und speziell vermarktete, regionale Erzeugnisse.
Zusätzlichen Schub haben zahlreiche städtebauliche Maßnahmen gegeben, etwa die gewerbliche Neunutzung alter Industrie-, Bergbau-, Bahn- und Konversionsflächen sowie der Ausbau von Bahnhöfen und Haltepunkten an der Bahnstrecke Ruhr-Sieg. Auch die Maßnahmen im Rahmen des Projektes „Lenneschiene“ der Regionale 2013 haben dem Einzelhandel in die Hände gespielt: Der neu gestaltete Marktplatz im Zentrum von Altenhundem und der verschönerte Bahnhofsbereich in Meggen werden gut angenommen. Darüber hinaus bereichert der neue Kultur- und Essbahnhof in Grevenbrück das gesellschaftliche Leben.
Innovativer Industriestandort – mit diesen zwei Worten lässt sich die wirtschaftliche Struktur Lennestadts recht gut beschreiben. Allein die Lage im Zentrum Südwestfalens und damit in der Nähe der großen Industrieregion Rhein-Ruhr und Rhein-Main macht den Standort für die Erschließung und Bearbeitung der umliegenden Absatzmärkte interessant. „Die Wirtschaftsstruktur in Lennestadt wird vorrangig von kleinen und mittelständischen Betrieben geprägt, die mit den Schwerpunkten Metall-, Elektro- und Maschinenbauindustrie die gesunde Basis der Lennestädter Wirtschaft bilden“, erklärt Karsten Schürheck, Beigeordneter der Stadtverwaltung. Namhafte Zulieferer der Automobil- oder Elektroindustrie finden sich ebenso wie traditionelle Handwerksbetriebe, Maschinenbauer oder Kreative. Viele von ihnen sind europa- und weltweit tätig und neben renommierten Global Playern konnten sich auch viele junge Unternehmen, die mit ihren Produkten die internationalen Märkte stürmen, etablieren. „Das wirtschaftliche Umfeld bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten, sich in Lennestadt eine Existenz aufzubauen, Karriere zu machen und sich auf berufliche Herausforderungen zu freuen“, schildert Karsten Schürheck.  Seit Ende März 2015 besitzt Lennestadt außerdem als eine von bundesweit nur 35 Kommunen das offizielle Zertifikat „Familiengerechte Kommune Lennestadt“.
[bild] => top_1503_stadtportraet_19.jpg [rubrikerganzung] => [rubrik] => 77 [meta_keywords] => [meta_discription] => [serie] => 13 [leseanzahl] => 6432 [is_anzeige] => 0 [fotograf] => 0 [redakteur] => 0 [facebook_url] => [insta_url] => [youtube_url] => [name] => Lennestadt ) [16] => Array ( [id] => 14 [title] => ERFRISCHEND NATÜRLICH [subtitle] => Lippstadt sieht sich mit seinen Kanälen und Wasserspielen als das „Venedig Westfalens“. [body] =>Zugegeben, Lippstadt ist keine Großstadt. Und deshalb sicherlich nicht mit Dortmund oder Essen vergleichbar. Doch das ist in Zeiten, in denen sich Händler nur noch über Individualität und Service definieren können, eine der Stärken dieser Stadt. Natürlich gibt es in Westfalens ältester Gründungsstadt die großen Modeketten wie H & M oder New Yorker, aber eben nicht nur. Es gibt Shops, die Tees aus San Francisco oder auch feine Öle anbieten, die sich Kunden selbst in Flaschen abfüllen können, Boutiquen, deren Inhaberinnen genau wissen, warum sie gerade diesen Pulli von diesem Label anbieten. All das hat Charme – der ziemlich gut zu der historischen Altstadt passt. Nicht nur auf der Haupteinkaufsstraße, sondern gerade auch in den kleinen Gässchen befinden sich gemütliche Cafés und Bistros. Wer Erholung sucht oder mit dem Hund shoppen geht, der kann zwischendurch einen Stopp im Stadtpark „Grüner Winkel“ machen. Direkt an der Lippe, dem Fluss, dem die Stadt ihren Namen und all die Kanäle, Brunnen und Wasserspiele verdankt. Lippstadt und das benachbarte Umland sind mehr als nur einen Besuch wert.
„Naturerlebnis Auenland“
Hier sind zwar nicht die Hobbits zu Hause, wohl aber beispielsweise Taurusrinder, halbwilde Pferde oder Weißstörche. Bei Benninghausen lädt der Sitzplatz „Bettenberg“ zu ausgiebigen Beobachtungen der Lippeauen ein und vom Aussichtsturm an der Fußgängerbrücke Eickelborn kann man in die breite und flache Lippe hineinschauen. Vom Aussichtspunkt Hellinghäuser Mersch wiederum können die auerochsenähnlichen Heckrinder
erspäht werden.
Stiftsruine
Die „Kleine Marienkirche“ gilt als eine der schönsten Kirchenruinen Westdeutschlands und dient als Kulisse für besondere Veranstaltungen. Die Ruine ist frei zugänglich. Nach der Stadtgründung 1185 stiftete Bernhard II. einen Teil seines hier gelegenen früheren Stammsitzes, des Hermelings-Hofs, für die Gründung des Augustinerinnenstiftes Lippstadt. Ab 1190 erfolgte der Bau der Stiftskirche, der zunächst mit einem romanischen Chor und als kleine dreischiffige Kirche begann. Aufgrund einiger Planänderungen und Unterbrechungen wurden 150 Jahre und sechs Baumeister benötigt, um den Hallenbau zu vollenden. Die Kirche erhielt den Namen „Kleine Marienkirche“. Die große Marienkirche wurde am Rathausplatz errichtet.
91. Herbstwoche – große Innenstadtkirmes vom 14.?-?22. Oktober 2017
Die traditionelle Innenstadtkirmes „Lippstädter Herbstwoche“ ist der unumstrittene Höhepunkt im jährlichen Lippstädter Veranstaltungskalender. Im Bereich der nördlichen Absenkung der Marienkirche präsentiert sich nach dem Erfolg der letzten Jahre erneut Gosch-Sylt mit seinen Spezialitäten wie Fischbrötchen oder Matjes aus eigener Herstellung. Weiterhin präsentiert sich die Herbstwoche im vertrauten Stil. Duftendes Popcorn und köstliches Mandelaroma gemischt mit würzigem Bratwurst- und Champignon-Duft locken die Gäste ebenso in die Innenstadt wie die vielen bunten Lichter, die fröhliche Musik und die werbenden Rufe der Schausteller und Budenbesitzer.
Lichtpromenade Lippstadt
Zu einem „leuchtenden Wahrzeichen“ hat sich inzwischen die Lichtpromenade gemausert. Zwölf Objekte zeigen sich nach Einbruch der Dunkelheit von ihrer schönsten Seite. Das Leitbild der Stadt „Licht-Wasser-Leben“ wurde von den Künstlern auf fantasievolle und innovative Weise umgesetzt. Während einer Stadtführung entlang der Lichtpromenade wird auf abwechslungsreiche Weise allerlei Wissenswertes rund  um die einzelnen Kunstobjekte, deren Entstehung und Symbolkraft, vermittelt. Die vom gebürtigen Lippstädter Dirk Raulf konzipierte Promenade – die mittlerweile 14 Lichtkunstwerke aufweist – setzt sich mit der Frage auseinander, welche Ressourcen menschliches Leben und Zusammenleben hat, wo „Quellen“ von Vertrautheit, Heimat oder Zugehörigkeit zu finden sein können.
Weihnachtsmarkt
Pünktlich zum 1. Advent öffnet der Weihnachtsmarkt in der Altstadt seine Pforten. Bis zum 23. Dezember gibt‘s an den mit Tannengrün geschmückten Holzhütten nicht nur heißen Glühwein oder Kakao, sondern auch duftende Plätzchen, ideenreiche Geschenkartikel und vieles mehr. Auf der Bühne findet ein Weihnachtsprogramm statt. Das Herzstück des Weihnachtsmarkts ist die Eisfläche, die von einem märchenhaften Lichterdach romantisch beleuchtet wird. Wer keine eigenen Schlittschuhe hat, kann sie sich vor Ort ausleihen. Und als wäre das noch nicht betörend genug, erstrahlen die Fenster des historischen Rathauses als überdimensionierter Adventskalender.
Stadttheater Lippstadt
Zwischen Oktober und Mai finden im Stadttheater allerlei Kulturveranstaltungen wie Musicals, Revuen oder Comedy statt. So wird im Oktober beispielsweise der Sänger Max Mutzke zu Gast sein, Komiker Jürgen Becker kommt im Dezember und Matze Knop, übrigens ein Lippstädter, wird seine Heimatstadt am 15. Dezember beehren.
Römer-Lippe-Radroute
Lippstadt ist stolz darauf, der Römer-Lippe-Route anzugehören. Teile der Route sind die Solequellen-Wegschleife in Bad Waldliesborn, der Alberssee mit seinem Strandcafé, der „Freie Stuhl“, an dem  noch heute der dreieckige Stein an die frühere Gerichtsstätte erinnert, und das Naturschutzgebiet „Hellinghäuser Mersch“ mit seinen vielfältigen Tier- und Pflanzenarten.
Bad Waldliesborn
Ruhiger als Bad Sassendorf, aber nicht weniger schön: Bad Waldliesborn stellt aufgrund des Heilbades den bekanntesten eingemeindeten Ortsteil Lippstadts dar. Der weitläufige Kurpark mit seinem alten Baumbestand unterstreicht die Naturvielfalt. Überall stehen Bronzefiguren. Es gibt eine Minigolfanlage sowie ein Puppenhaus, vor dem regelmäßig Puppenspiele aufgeführt werden. Nicht weit vom Park entfernt befinden sich kleine, inhabergeführte Geschäfte.
Einkaufen
Gegensätze ziehen sich an: Moderne Geschäfte fühlen sich in historischen Gebäuden wohl, große Textilhäuser harmonieren mit exklusiven Boutiquen und populäre Filialisten treffen auf Lippstädter „Urgesteine“. Die wichtigste Einkaufszone in Lippstadt ist die Fußgängerzone Lange Straße, die sich vom Rathausplatz bis zum Bernhardbrunnen erstreckt, mitsamt ihren Seitenstraßen. Jeden Mittwoch und Samstag bietet der Lippstädter Wochenmarkt, auch „Grüner Markt“ genannt, Lebensmittel. Auf dem monatlichen „Krammarkt“ wird mit diversen Non-Food-Waren gehandelt.
Hochschule Hamm-Lippstadt
Die Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) ist eine noch junge staatliche Fachhochschule. Auf dem Doppelcampus in Hamm und Lippstadt bietet sie Studierenden moderne Lernbedingungen und eine Laborumgebung auf dem aktuellen Stand der Technik. Insgesamt sind derzeit 5.200 Studierende an der Hochschule eingeschrieben, davon 2.300 am Standort Lippstadt. Das innovative Studienangebot der HSHL legt den Fokus auf die Bereiche Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Informatik und Wirtschaft. In Lippstadt liegt der Schwerpunkt auf den Fachbereichen Informatik, Materialwissenschaften, Design, Elektrotechnik und Wirtschaftswissenschaften. In der Forschung prägen demensprechend Zukunftsthemen wie Autonome Systeme, Informationstechnologie, Materialwissenschaften, Mensch-Maschine-Interaktion, Optische Technologien und Elektromobilität, Produktion/Industrie 4.0 sowie Computervisualistik und Design die HSHL am Standort Lippstadt.
Zahlen, Daten, Fakten
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Soest
Einwohner: 72.912 Einwohner (31. August 2017)
Stadtgliederung: 18 Ortsteile
Lüdenscheid ist die Kreisstadt des Märkischen Kreises und ein gesellschaftlicher und kultureller Mittelpunkt in der Region. Das Geschichtsmuseum mit der mit der Sammlung der Städtischen Galerie verfügt einerseits über einzigartige Spezialsortimente von Knöpfen, Münzen und Landkarten sowie andererseits über beispielhafte Exponate deutscher Kunst des 20. Jahrhunderts. Das Kulturhaus setzt nicht nur mit seiner prägnanten Architektur Akzente, sondern bietet beste räumliche Voraussetzungen für Veranstaltungen wie Opern, Musicals, Ballett, Theater, Konzerte, Comedy und Kleinkunstprogramme. Kulturhaus, Rathaus und historische Altstadt sind jeweils nur einen kurzen Fußweg voneinander entfernt. Als verbindendes Element fungiert die Fußgängerzone Wilhelmstraße, die zentrale Einkaufsmeile der Stadt. Das Pendant dazu bilden die vielen Wandermöglichkeiten, die das Märkische Sauerland bietet.
Versetalsperre
Die Versetalsperre zwischen Lüdenscheid und Herscheid (A45, Abfahrt Lüdenscheid-Süd) zählt neben Bigge, Möhne und Sorpe zu den großen Stauseen im Sauerland. Mit einer Fläche von 170 Hektar und einem Stauinhalt von 32,2 Mio. Kubikmetern ist das die größte Talsperre im Märkischen Kreis. Gespeist wird die Talsperre durch kleine Zuflüsse und Bachläufe, mittels zweier Brücken ist sie überquerbar. Idyllisch gelegen zwischen den bewaldeten Bergen und Hügeln des Märkischen Sauerlandes bietet sie Naherholung mit zahlreichen Wanderwegen und interessanten Pfaden. Es gibt nahe bei der Versetalsperre mehrere Parkplätze, von denen aus man wunderbare Spaziergänge entlang der Talsperre aber auch durch die umliegenden Wälder machen kann.
Phänomenta
Das überregional bekannte Science-Center Phänomenta  lädt Groß und Klein im wahren Wortsinn zum Ausprobieren und Begreifen ein. Experimente an 170 Stationen hautnah erleben, staunen und sich  wie ein Wissenschaftler fühlen – das ist in der Phänomenta spannendes Programm.
Ochsentour
Durch das Naturschutzgebiet Stilleking, das durch große Weideflächen und Heidevegetation geprägt ist, führt die Ochsentur. Das ganze Jahr über grast dort eine Heckrind-Herde, benannt nach ihren Züchtern, den Brüdern Heck. Diese Rinderrasse ähnelt sehr den ausgestorbenen Auerochsen, die dieser Route ihren Namen gaben. Rund sechs Kilometer lang ist der Weg, der über ein Hochplateau durch das Gebiet führt.
Städtische Galerie
Die Städtische Galerie hat sich das Ziel gesetzt, die gesamte Bandbreite der bildenden Kunst in ihrer Entwicklung nach 1945 vorzustellen. Ein wesentlicher Teil  der Sammlung besteht aus annähernd 100 Werken des 1897 in Lüdenscheid geborenen und 1969 in Wilmette/Illinois, USA, verstorbenen Malers Paul Wieghardt, zur Verfügung gestellt von der Paul-Wieghardt-Stiftung. Neben den Einzelausstellungen, in denen junge und bereits anerkannte Künstler mit Teilen ihres Gesamtwerkes oder mit ihrem Gesamtwerk vorgestellt werden, bieten die Gruppen- oder thematischen Ausstellungen dem Besucher die Möglichkeit, unterschiedliche Stilrichtungen oder bildnerische Auffassungen kennenzulernen und einzuordnen.
Stadt des Lichts
Lüdenscheid profiliert sich als Stadt des Lichts. In jüngerer Zeit konzentrieren sich die Lichtinstallationen vor allem auf das im Zuge des Regionaleprojektes „Denkfabrik“ völlig neu gestaltete Bahnhofsquartier. Aber auch andere lichtinszenierte Gebäude, Wege und Plätze im Stadtraum sorgen für eine einladende Atmosphäre.
Bürgerhäuser- und Villenarchitektur
Lüdenscheid hat den Zweiten Weltkrieg nahezu unzerstört überstanden. Deshalb stehen in der Fußgängerzone und im näheren innerstädtischen Bereich noch etliche Bürgerhäuser und Villen aus der Gründer- und der Jugendstilzeit. Es lohnt sich, durch die engen Gassen der historisch restaurierten Altstadt mit ihren aneinandergeschmiegten Häusern zu streifen, und vielleicht in einer der urigen Gaststätten oder auf dem Graf-Engelbert-Platz einen Kaffee zu genießen. Bei einer Stadtführung erfährt man, warum nach mehreren Stadtbränden kein Gebäude älter als 294 Jahre ist, was es mit „Reidemeistern“ und „Vemegerichten“ auf sich hatte und warum „Onkel Willi und Felix“ auf dem Sternplatz gerade bei Kindern so gut ankommen.
Homertturm
Mit 539 Metern ist der Berg Homert die höchste Erhebung im Lüdenscheider Stadtgebiet. Der dortige Homertturm ermöglicht einen weiten Blick über das Sauerland. Der Turm wird vom Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) betrieben und ist nicht immer geöffnet.
Museen und Kulturhaus Lüdenscheid
Im Kulturhaus wird ein professionelles Theater- und Musikprogramm angeboten. Auch als Tagungsstätte sowie für  Bälle und andere private Feierlichkeiten ist das in einem schönen Park gelegene, multifunktionale  Gebäude bestens geeignet. Ständig wechselnde Ausstellungen, Veranstaltungen und gesellschaftliche Events im Glaszwischenbau haben die Museen der Stadt seit der Eröffnung 1988 zu einem historisch-kulturellen Zentrum in Südwestfalen werden lassen.
Naturerlebnispfad Hokühler Bucht, Versetalsperre
Der Knax-Naturerlebnispfad, ein 1,9 km langer Rundwanderweg mit neun Stationen um die Hokühler Bucht an der Versetalsperre, ist speziell für Kinder geeignet. Man trifft auf musikalisches Holz, Wassertiere, die Häuser bauen, oder Bäume, die Geschichten erzählen. Dido und Dodo laden zu interessanten Entdeckungen ein – als Anregung, sich mit der Umgebung, den Pflanzen und Tieren näher zu beschäftigen. Ein Parkplatz befindet sich an der Klamer Brücke.
Zahlen & Fakten
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Märkischer Kreis
Höhe: 232 – 539 m ü NN
Fläche: 87,02 km2
Einwohner: 75.200
Fotos: Rolf Rutzen/PSL
Quellen: Tourist-Information Lennestadt-Kirchhundem, Tourismus Märkischer Kreis
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Sich gemeinsam im nationalen und internationalen Wettbewerb zu positionieren, ist das erklärte Ziel der 8.000 Einwohner starken Gemeinde. Die Arbeitslosenquote ist mit etwa drei Prozent erfreulich gering – in Medebach herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Die Einwohnerzahl ist hingegen seit einer Weile rückläufig. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels hat die Stadt Maßnahmen wie Ausbildungs- und Studienbörsen entwickelt, um Jugendliche in der Region zu halten und diejenigen, die bereits auswärts studieren, zurückzugewinnen. „Die Arbeitsplätze sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft unserer Stadt und Region“, ist sich Linnekugel sicher.
So legt man sich nach Kräften ins Zeug, um die Rahmenbedingungen für die Unternehmen vor Ort, das Tourismus- und Dienstleistungsgewerbe sowie die Gastronomie weiter zu verbessern. Die Medebacher Wirtschaft ist in hohem Maße von familiengeführten, mittelständischen Unternehmen geprägt. „Wir sind sehr stolz auf unsere ausgeglichene Wirtschaftsstruktur, die starke Unternehmen in den Bereichen Industrie, Tourismus, Gastronomie, Handel, Handwerk und Dienstleistungen umfasst“, erklärt Wirtschaftförderer Linnekugel. Viele Betriebe greifen auf die Erfahrung von mehreren Generationen zurück und sind fest in der Stadt verwurzelt. Der Erfolg der Medebacher Unternehmen lässt sich dabei nicht zuletzt auf das bodenständige Handeln der Geschäftsleitungen zurückführen. „Es gibt einen kurzen Draht zur Belegschaft, Probleme werden gemeinsam und lösungsorientiert angegangen. Hier kennt und vertraut man sich, der Handschlag zählt“, so Linnekugel.
Große Arbeitgeber sind unter anderem der Aluminiumfelgenhersteller Borbet, der Maschinenbauer Paul Köster, die Anfotec Antriebstechnologie oder die Spedition Brass in Oberschledorn. Im touristischen Bereich sorgen insbesondere Center Parcs sowie einige führende Hotels für Beschäftigung. Mit über 2.000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen darf sich eine Stadt in der Größe von Medebach durchaus als „gut aufgestellt“ bezeichnen. „Nichtsdestotrotz wollen wir die Zahl natürlich noch steigern“, gibt sich Frank Linnekugel ambitioniert.
Auch in Medebach hat man festgestellt, dass sich die Ansprüche der Touristen in den letzten Jahren verändert haben. In dem Umstand, dass die Qualitätsanforderungen der Gäste steigen, sieht man aber auch enorme Chancen für die Gastgeber, sich durch Service und Freundlichkeit zu empfehlen. War der Tourismus im Hochsauerlandkreis vor wenigen Jahren noch stark auf den Wintersport fokussiert, ist man inzwischen breiter aufgestellt und nutzt auch andere Potenziale: Im Frühling, Sommer und Herbst kommen immer mehr Kurzurlauber zum Wandern, Mountainbiken, Fahrradfahren. In der waldreichen Landschaft finden sie viele gemütliche Gasthöfe und gut ausgestattete Hotels.
Dass der Name Medebach auch über Südwestfalen hinaus bekannter ist als viele andere Städte der Region liegt in erster Linie an Center Parcs. Der 1994 eröffnete Bungalow-Ferienpark ist unter anderem mit einem subtropischen Erlebnisbad, einem großen Sportangebot und einer Einkaufs- und  Restaurantmeile ausgestattet. „Hier können wir dem Besucher ein ganzjähriges und wetterunabhängiges Angebot machen“, schildert Frank Linnekugel.
Ganz in der Nähe des Parks entsteht zurzeit noch eine weitere Attraktion, mit der sich Medebach ein Alleinstellungsmerkmal in der Region schaffen will: Der Kletterspielplatz für Kinder und Jugendliche wird mit circa 160 Metern Länge voraussichtlich Europas längstes Spielgerät werden. Der öffentliche Spielplatz soll noch in diesem Sommer beziehungsweise Herbst fertiggestellt werden und wird kostenlos zugänglich sein. „Welche Sehenswürdigkeiten und umliegenden Dörfer sonst noch einen Besuch wert sind, hängt natürlich stark von den Interessen der Besucher ab – aber wir haben nahezu für jede Zielgruppe Angebote in der Kernstadt und in den Ortsteilen“, ist sich der Geschäftsführer der Touristik Gesellschaft sicher.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Medebach übrigens im Jahr 1144; 1165 wurden die Stadtrechte bestätigt und erweitert. Die mittelalterlichen Fernhandelsaktivitäten führten dazu, dass sich Medebach dem Hansebund anschloss, die offizielle Bezeichnung „Hansestadt Medebach“ gilt jedoch erst seit 2012. Viele Vereine und Organisationen  pflegen diese Wurzeln bis heute, indem sie das Thema in verschiedenen Aktivitäten immer wieder aufgreifen und es so für die Nachwelt lebendig halten.
Zudem eines, dass seine 55.000 Einwohner und Gäste immer wieder überraschen möchte. „Der Slogan ‚Menden überrascht‘ steht in Verbindung zu unserem Ansatz ‚Wir machen Menden... Eine Stadt verändert sich‘, erklärt Bürgermeister Volker Fleige. „Menden überrascht durch spontane Aktionen in der Innenstadt ebenso wie durch neue Veranstaltungen. Dazu kommen die vielen städtebaulichen Planungen, von denen der neue Bahnhof und der alte Rathausplatz die augenfälligsten sind. Hier geht es ohne Pause in den kommenden Jahren weiter. Beispiele sind der Glockenteichbach, der künftig durch die Innenstadt fließt oder das Nordwall-Center, dessen Bau 2014 beginnt.“
Eine Stadt verändert sich
Tatsächlich befindet sich die Innenstadt derzeit in einem signifikanten Umbruch. Mit mehreren aufeinander abgestimmten Maßnahmen wird sich ihr Erscheinungsbild verändern. Eine behutsame Modernisierung soll es werden, ohne die wertvollen bestehenden Strukturen zu beeinträchtigen. Menden gehört zu den wenigen Städten des nördlichen Sauerlandes, deren mittelalterlicher Stadtkern in den Grundzügen unverändert erhalten ist. Dabei prägt insbesondere die historische, eher kleinteilige Bausubstanz die Innenstadt. Erklärtes Ziel ist es, diese Qualität zu erhalten und aufzuwerten – und gleichzeitig die Anforderungen des modernen Einzelhandels zu berücksichtigen.
Bereits im Jahr 2011 wurde der bislang als Parkplatz genutzte Marktplatz vor dem Alten Rathaus im Herzen der Stadt zu einem zentralen Veranstaltungsplatz umgestaltet, der nunmehr wieder den traditionellen Wochenmarkt beherbergt und die Innenstadt belebt. Das verfallene Empfangsgebäude des Bahnhofes wurde außerdem in seiner ursprünglichen Form neu errichtet. Natürlich weiß man in Menden, dass insbesondere der Einzelhandel wesentlich zur Bildung und Belebung des Stadtzentrums beiträgt und den Wohn- und Wirtschaftsstandort stärkt. „Nur ein hochwertiges und breites Angebot zieht auch Kunden über die Stadtgrenzen hinaus an“, schildert Stefan Sommer, Geschäftsführer der WSG Menden GmbH. „Die Ansiedlung mehrerer ‚Magnetbetriebe‘ soll die Kundenfrequenz nachhaltig erhöhen und so auch für die kleineren Einzelhändler positive Auswirkungen haben.“ Der Anfang ist bereits gemacht: Durch die Firma List & Wilbers aus Nordhorn wurde im Frühjahr 2013 auf der Brachfläche des Bahnhofes ein neues Einkaufsquartier mit rund 5.000 Quadratmetern Verkaufsfläche eröffnet, das die Stellung Mendens als Einkaufsstadt verbessert.
Unmittelbar am nördlichen Ende der Fußgängerzone befinden sich zurzeit noch ein zum großen Teil leerstehendes Handelsgebäude sowie das ehemalige Parkhaus Nordwall. Hier soll ein zusammenhängendes Gelände geschaffen werden, das für die Ansiedlung eines Einkaufszentrums mit rund 10.000 Quadratmetern Verkaufsfläche geeignet ist. Als Investor konnte die Stadt hierfür die ITG aus Düsseldorf gewinnen, die bundesweit bereits rund 70 solcher Center betreibt. Der Schwerpunkt des Angebotes soll auf junger Mode und Elektrowaren liegen, mit dem Baubeginn ist Anfang 2014 zu rechnen. Die unmittelbar am Einkaufszentrum gelegene Unnaer Straße wird darüber hinaus zu einem verkehrsberuhigten Bereich umgestaltet, der die Fußgängerzone nach Norden verlängert.
Zu den bedeutsamsten Maßnahmen im Rahmen der Innenstadt-Konzeption wird die Offenlegung des Glockeneichbaches gehören: Er quert die Innenstadt, verläuft zurzeit aber unterirdisch durch Rohre. Durch eine offene Wasserführung, die dem natürlichen Gefälle von der Josefschule bis zum Mühlengraben folgt, wird die Innenstadt eine spannende neue Facette erhalten – Spielplätze, Ruhezonen und belebte Plätze mit Außengastronomie sollen dadurch noch mehr als vorher zum Verweilen einladen. Die Realisierung dieses Projektes ist für die Jahre 2014 bis 2016 vorgesehen.
„Durch die vorgestellten Projekte wird Menden seine Position als starkes Mittelzentrum im nördlichen Sauerland behaupten und ausbauen können“, ist sich Stefan Sommer sicher. „Die attraktive Innenstadt mit ihrer Mischung aus historischen Gebäuden und modernem Handelsangebot bildet künftig für alle Generationen einen wichtigen Anziehungspunkt und unterstützt die Entwicklung des Wohn- und Wirtschaftsstandorts Menden nachhaltig.“
Gesunder Wirtschaftsstandort
Wirtschaftlich gesehen steht die Stadt auf stabilen Säulen. Menden gilt als aufstrebender Standort mit einem guten Schulsystem und einem reichhaltigen Angebot an Ausbildungsplätzen. Die Arbeitslosenquote ist akzeptabel, die Gewerbesteuereinnahmen sprudeln und viele Unternehmen setzen sich im Initiativkreis Mendener Wirtschaft (IMW) aktiv für ihren Standort ein.
Die frühe industrielle Entwicklung in Menden begann bereits im Jahre 1695 mit der aus Köln eingeführten Nadelherstellung. Heute werden vor allem Werkstoffe wie Kalk, Metall und Kunststoff weiterverarbeitet oder veredelt. Außerdem beherbergt Menden das modernste Blitzforschungszentrum Europas, einen entwicklungsstarken Maschinenbau sowie innovative Katalysatoren-, Windkraft-, Beschlag- und Lichttechnik.
„Eine offene und soziale Stadt, die Menschen willkommen heißt, soll Menden in Zukunft sein“, wünscht sich Bürgermeister Volker Fleige. „Natürlich mit einem attraktiven Stadtzentrum, das auch Menschen aus der Umgebung anlockt.“ Besonders stolz ist er darauf, dass sich der Rat der Stadt für eine Bewerbung für den NRW-Tag 2020 ausgesprochen hat. „Wir haben damit Mut und Initiative bewiesen, das erfüllt mich mit besonderer Freude.“
[bild] => top_1304_sauerlandlust_menden_1.jpg [rubrikerganzung] => [rubrik] => 77 [meta_keywords] => [meta_discription] => [serie] => 17 [leseanzahl] => 6500 [is_anzeige] => 0 [fotograf] => 0 [redakteur] => 0 [facebook_url] => [insta_url] => [youtube_url] => [name] => Menden ) [20] => Array ( [id] => 18 [title] => WENN STADT UND SEE ZUSAMMENWACHSEN [subtitle] => Durch die Öffnung der Henne und die Ruhrpromenade hat die Innenstadt von Meschede ein neues, urbanes Gesicht bekommen. [body] =>Als Kreis- und Hochschulstadt liegt Meschede mitten im Herzen des Sauerlandes in unmittelbarer Nähe zum Hennesee und dem Naturpark Arnsberger Wald. Erholungspotenzial ist also reichlich vorhanden, doch auch als Bildungsstandort genießt die Stadt dank der Fachhochschule Südwestfalen einen guten Ruf. Stolz ist man überdies auf eine geschichtliche Besonderheit, die die Stadt auszeichnet: Meschede ist nachweislich die älteste Gemeinde im ganzen Sauerland. Nach Überlieferung ist der Ort im Jahre 959 in einer Urkunde, erstellt von König Otto I., erstmals erwähnt worden. Zur wirtschaftlichen Entwicklung  trug wesentlich das adelige Damenstift bei, das im 9. Jahrhundert gegründet worden war und Hauptträger eines kirchlich-religiösen und stadtähnlichen Lebens wurde. Während des ganzen Mittelalters wurde Emhildis als dessen Stifterin des Damenstifts verehrt.
Nach dem Ersten Weltkrieg setzte auch in Meschede eine verstärkte Industrialisierung ein, was ein starkes Wachstum der Stadt zur Folge hatte. Im Zweiten Weltkrieg stand die Innenstadt aufgrund der ansässigen Rüstungsindustrie stark unter Beschuss und wurde fast vollständig zerbombt, was sich bis heute in der Architektur bemerkbar macht. „Durch die massiven Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg hat sich das Ortsbild von Meschede stark verändert“, schildert Christina Henke als Sprecherin des Stadtmarketing Meschede e.V. „Prägend ist jedoch immer noch die Pfarrkirche St. Walburga, die als ehemalige Stiftskirche eines der ältesten Gebäude der Stadt ist.“
Pack die Badetasche ein!
Die wichtigste Säule für Tourismus und Naherholung ist unumstritten der Hennesee. Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals durch eine Talsperre aufgestaut, stand er zuletzt im Mittelpunkt des Regionale-Projekts „WissenWasserWandel@meschede.de – Eine Hochschulstadt im Fluss“. Rund 7,5 Mio. Euro wurden investiert, um Innenstadt und See besser zu verknüpfen. „Mit der Regionale sind attraktive Erholungsbereiche sowie neue Freizeit- und Verkehrsstrukturen in einem fußläufig erreichbaren Bereich geschaffen worden", erklärt Christina Henke. „Die Innenstadt wie der Hennesee haben enorm an Attraktivität gewonnen; Bürger und Gäste der Stadt nehmen die Öffnung der Henne, den neuen Henne-Boulevard und die Highlights am Hennesee wie die Himmelstreppe sehr gut an. Der Henne-Boulevard als verbindendes Element bildet dabei den roten Faden und lenkt die Besucher vom See in die Stadt und umgekehrt. Insbesondere hat aber bei den Einheimischen ein Umdenken stattgefunden, da ‚der Mescheder‘ nun am See wohnt, ihn besser erreichen kann und stärker wahrnimmt. Kurz: Die Stadt ist näher an ihren Hennesee herangerückt.“
Der Anspruch an die Gestaltung von Henne-Boulevard und Hennepark war hoch: So sollten moderne, multifunktionale und barrierefreie Areale entstehen, ohne dass Naturnähe und Authentizität dabei in den Hintergrund gerieten. Tatsächlich ist es gelungen, vermeintliche Gegensätze harmonisch miteinander in Bezug zu stellen: Das Stadtzentrum wurde durch die Öffnung der Henne und die Ruhrpromenade erheblich aufgewertet, wirkt einladend und modern. Die Gestaltung des Henneparks am Kreishaus bedient sich hingegen vorwiegend naturnaher Elemente. Die neue Wegeverbindung in Richtung Damm zeigt die renaturierte Henne mit unterschiedlichen Landschaftselementen, bis als Highlight die Himmelstreppe den Aufstieg zur Dammkrone ermöglicht. Für jedes Alter sind neue Flächen entwickelt worden, um individuell Erholung und Bewegung zu finden.
„Die Möglichkeiten sind vielfältig: So bietet sich mit dem Henne-Boulevard und dem Sinnepfad ein Spaziergang am Hennesee entlang an, um einen erlebnisreichen Tag mit Laufschuhen und tollen Seeaussichten zu verbringen. Nach einer Rast in Vellinghausen kann man vom Bedarfsanleger mit der MS Hennesee in Richtung Stadt zurückfahren. Und wer keine Lust auf viel Bewegung hat, packt sich die Badetasche und legt sich in eine der kostenlosen Badebuchten für seinen Tag am See“, beschreibt Christina Henke einen perfekten Tag in Meschede. Auch ein kleiner Shopping-Bummel kann problemlos integriert werden: Inhabergeführte kleine Fachgeschäfte gemischt mit Filialen bieten eine stimmige Mischung von Bekleidung und Schuhen über Bücher und kleine Geschenke bis hin zur neuen Handtasche.
Dem Wandel Rechnung tragen
Die Problemstellungen, mit denen Meschede zu kämpfen hat, gleichen denen vieler anderer Städte im Sauerland: Der aktuelle Demografiebericht zeigt mit 31.842 Einwohnern sinkende Bevölkerungszahlen. Um der sich wandelnden Bevölkerungsstruktur gerecht zu werden, wurde bereits 2012 mit der „Stadtstrategie – Vision 2022“ ein Handlungsrahmen mit Zukunftsthemen, Leitzielen und Strategien erarbeitet. Darüber hinaus entwickelt die Stadt seit Jahren Angebote und Infrastrukturen für junge Familien und die neue Zielgruppe der Studierenden. „Erfolgreiche Projekte sind beispielsweise ein Portal zur studentischen Wohnungsvermittlung sowie das sehr beliebte Erstsemesterbegrüßungspaket, um die neuen Studenten willkommen zu heißen“, beschreibt Christina Henke.
Eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung und gute Bildungsmöglichkeiten sind dabei ebenso wichtig wie Freizeit- und Kulturangebote. Hierbei spielen interkommunale Kooperationen zunehmend eine Rolle, aber auch die Unternehmen sowie die Innenstadt präsentieren sich familienfreundlich. Im vergangenen Jahr wurde auch die Stadtverwaltung als „Familienfreundliches Unternehmen im Hochsauerlandkreis“ zertifiziert.
„Gemeinsam Zukunft gestalten – das ist seit geraumer Zeit unsere Strategie, die schon an vielen Stellen und in vielerlei Art und Weise erfolgreich umgesetzt wurde“, erklärt Bürgermeister Uli Hess. „Wenn wir den begonnenen Weg weitergehen und unsere Bürger bei Projekten und Entwicklung mit einbinden, werden wir unsere Visionen aus der Stadtstrategie Meschede 2022 in den verschiedenen Handlungsfeldern realisieren. Hierfür die Kräfte jeglicher Art zu mobilisieren, ist sowohl Chance als auch Herausforderung für die Zukunft. Jeder der 17 Ortsteile wahrt seine Eigenständigkeit und seinen eigenen Charakter und bildet mit der Kernstadt als Einkaufs- und Lebensmittelpunkt eine gut funktionierende Einheit.“
Bodenständig und engagiert
Als Wirtschaftsstandort tut sich Meschede besonders in den die Branchen Metall- und Kunststoffverarbeitung, Holzwirtschaft sowie Automotive und wissensorientierte Dienstleistungen hervor. Bedeutsam ist derzeit das neue Gewerbegebiet Enste-Nord, welches Gewerbeflächen und Raum für Ideen in einem angenehmen Umfeld bietet. „Wir arbeiten daran, den Wirtschaftsstandort Meschede weiterhin wettbewerbsfähig zu machen und zu halten“, so Uli Hess. „Punkten können wir sicherlich als Hochschulstandort und zudem mit einigen Großunternehmen und Weltmarktführern.“ Wenn der Bürgermeister über die Potenziale seiner Stadt spricht, dann mit tiefer Überzeugung. Um Perspektiven zu schaffen, wurde bereits vor Jahren ambitioniert gearbeitet, und auch jetzt laufen zahlreiche Aktivitäten, die in erster Linie die Innenstadt als regionales Einzelhandelszentrum, das Gewerbegebiet Enste als Wirtschaftsstandort und den Hennesee als Erholungs- und Freizeitschwerpunkt betreffen. Der wohl größte Pluspunkt bei all dem ist jedoch das hohe Maß an Identifikation, das die Mescheder ihrer Stadt entgegenbringen. „Die grundsolide und bodenständige Art der Menschen, die sich an vielen Stellen einbringen, wird dazu beitragen, dass Meschede auch in Zukunft eine lebens- und liebenswerte Stadt sein wird“, ist sich Uli Hess sicher.
Schon Graf Engelbert III. erkannte seinerzeit, dass die Stadt an der Hönnequelle eine besondere Position in der Region einnimmt. In der Abgrenzung zum Kurkölnischen galt sie als strategisch wichtiger Punkt, sodass der Aufbau von Grenzfesten erforderlich war. Heute ist Abgrenzung in Neuenrade jedoch kein Thema mehr: Man gibt sich als weltoffene Kleinstadt mit 12.000 Einwohnern und breit aufgestellten Industrie- und Gewerbebetrieben.
Zwar hat der demografische Wandel auch in Neuenrade seine Spuren hinterlassen, jedoch fällt der Bevölkerungsrückgang mit 4,5 Prozent in den letzten zehn Jahren eher mild aus. Und mit einer Arbeitslosenquote von nur 4,6 Prozent darf sich die Hönnestadt durchaus als wirtschaftsstark bezeichnen. Viele traditionsreiche Familienunternehmen sorgen für ein stabiles Grundgerüst, darüber hinaus wurden in den östlich gelegenen Gewerbegebieten in den letzten Jahren einige mittelständische Unternehmen gegründet und immer weiter ausgebaut.
„Das wirtschaftliche Rückgrat der Stadt wird geprägt durch kleine und mittelständische Unternehmen, die fast ausschließlich eigentümergeführt sind und sich relativ häufig schon in der zweiten und dritten Generation befinden. Dies führt zu einer besonderen Bindung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer“, erklärt Christiane Frauendorf, Geschäftsführerin des Stadtmarketing Neuenrade e. V. Besonders stolz ist die Stadt auf ihre Weltmarktführer, die sich aus unterschiedlichsten Branchen rekrutieren. Traditionell stark sind neben Automobilzulieferern sowie Maschinen- und Anlagenbauern vor allem das produzierende Gewerbe, Dienstleister sowie Handel und Logistik. Aufgrund der familiengeführten Unternehmen wird laut Christiane Frauendorf hauptsächlich langfristig und im Sinne der kommenden Generationen geplant. „Das ist mit Sicherheit ein Grund dafür, dass die Unternehmen erfolgreich sind.“ Auch die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung kommt der heimischen Industrie zugute – kurze Wege und das persönliche Gespräch sind hier im Sinne aller Beteiligten.
Turm + Hügel = Motte
Seit den Gebietsentwicklungsreformen in den Jahren 1969 und 1975 gehören die Ortsteile Küntrop, Affeln, Altenaffeln und Blintrop zu Neuenrade. Sie gaben der Stadt seinerzeit die Eigenberechtigung, weiter zu bestehen. Heute sind die Ortsteile laut Bürgermeister Antonius Wiesemann wichtiger denn je: „Die Dörfer sind ein Vorbild an Zusammenhalt und Gemeinschaft.“ Außerdem befinden sich einige Sehenswürdigkeiten außerhalb der Kernstadt, etwa der Klappaltar in Affeln, die kleinen Kapellen in Altenaffeln und Blintrop sowie die Turmhügelburg in Küntrop, die jeder nur „die Motte“ nennt.
Die Anlage ist mit ihren stattlichen 22 Metern Höhe schon von Weitem sichtbar. Im 11. bis 12. Jahrhundert entstanden die hölzernen Konstruktionen, die auf künstlich aufgeworfenen Erdhügeln erbaut wurden, in ganz Mitteleuropa – Angehörige des niederen Adels errichteten sie ebenso wie reiche Feudalherren.
Original erhalten ist die Küntroper Motte freilich nicht: Sie wurde für eine Ausstellung des LWL-Museums für Archäologie in Herne rekonstruiert und anschließend dank des Engagements einiger historisch interessierter Neuenrader Bürger in Küntrop wieder aufgebaut. Heute steht sie nur wenige Hundert Meter entfernt vom ehemaligen Standort einer echten Motte: der historischen Burg Gevern der Grafen von Arnsberg, deren Turm 1355 durch Graf Engelbert III. von der Mark zerstört wurde. Zwischen Ostern und Oktober können Besucher jeden Sonntag zwischen 12 und 14 Uhr den Ausblick aus der Turmhügelburg genießen, Trauungen sind ebenfalls möglich.
Ein Stück Heimat
Was die Stadtentwicklung angeht, steht der Neuenrader Bürgermeister Antonius Wiesemann vor ähnlichen Herausforderungen wie die meisten seiner Amtskollegen in der Region: Üppige Ausgaben und ambitionierte Großprojekte sind zurzeit einfach nicht drin. „Aber die wichtigen Punkte werden nicht aus den Augen verloren“, verspricht er. „Von einem ansprechenden, bezahlbaren Kulturprogramm über verschiedene Kindergärten und Schulformen bis hin zu Freizeitangeboten ist vieles vorhanden. Die Vereinslandschaft von Sport- bis hin zu Schützen- und Musikvereinen ist ebenfalls intakt. Ein neues Stadtzentrum mit Karussell und verschiedenen Cafés lädt ein.“
Antonius Wiesemann hofft, dass sich die Einzelhandelssituation in den nächsten Jahren weiter stabilisieren kann. Der örtliche Stadtmarketing-Verein legt sich bereits kräftig ins Zeug, um die Struktur vor Ort zu verbessern. Erklärtes Ziel ist es, die Stadt für junge Menschen und Familien attraktiver zu machen. „Für die Menschen, die unsere Zukunft in der Hand haben“, betont der Bürgermeister. Ein neu gegründetes Jugendforum soll dabei helfen, die jungen Neuenrader an ihre Stadt zu binden. „Menschen, die sich positiv an ihre Jugend erinnern, kehren eher zu ihren Wurzeln zurück“, glaubt Antonius Wiesemann. „Damit muss eine Stadt punkten, um auch dem Fachkräftemangel vorzubeugen. Eine Stadt sollte ein Stück Heimat sein.“
Winzerfreuden am Berentroper Berg
Seit 2011 hat Neuenrade ein echtes Alleinstellungsmerkmal zu bieten: einen kleinen, aber feinen Weinberg. 13 Weinfreunde aus dem Ort pflanzen dort zwei Sorten von pilzresistenten Reben an: die weiße Traube Solaris und als rotes Pendant die Sorte Regent. Auf knapp 1.000 Quadratmetern an einem Südhang über dem Ort kultivierten die Winzer in den Jahren 2011 und 2012 die Reben, die sich seitdem recht gut entwickeln. Regelmäßig werden sie geschnitten und geheftet – ganz wie im „richtigen“ Weinberg.
Optimale klimatische Bedingungen finden die Reben, die in der Nachbarschaft eines alten Prämanstenenser-Klosters wachsen, im Sauerland freilich nicht vor. Es geht den Winzern aber auch weniger um Ertrag und Geschäft, sondern in erster Linie um den Spaß an der Sache. „Der Ertrag, wenn es dann einmal so weit ist, wird sich in Grenzen halten und nur für Freunde und Bekannte reichen“, meint Antonius Wiesemann, der ebenfalls zum Kreis der Hobbywinzer gehört. Besichtigt werden kann der kleine Weinberg am Berentroper Berg das ganze Jahr – bei klarem Wetter bietet der Standort einen schönen Blick über die Stadt.
Darauf einen Buba Bitter
Gefeiert wird in Neuenrade übrigens genauso gerne wie überall sonst im Sauerland. Allerdings markiert in der Hönnestadt nicht – wie in den meisten anderen Städten und Dörfern der Region – das örtliche Schützenfest den Höhepunkt im Veranstaltungskalender, sondern der Gertrudenmarkt, der von den Neuenradern sowie von vielen Auswärtigen liebevoll „Gertrüdchen“ genannt wird. Ein echtes Traditionsfest, das über viele Jahre gewachsen ist. „Im Jahre 1355 gewährte Graf Engelbert III. von der Mark Neuenrade die Stadtrechte und somit die Erlaubnis, im Jahr drei Märkte abzuhalten. Einer davon war der Gertrudismarkt im März“, schildert Sabine Rogoli, die das Fest seit vielen Jahren mit organisiert, die Hintergründe.
Früher reisten die Pferdehändler schon am Freitag, dem sogenannten „Heiligabend“, vor dem eigentlichen Markttag an, belebten Neuenrade und stiegen in den Gasthöfen ab. So entstand auch das traditionelle Gertrudenessen: Sauerkraut mit weißen Bohnen, Mettwurst und Speck – denn das hatten die Leute nach einem langen Winter im Keller. Dieses Gericht gibt es um Gertrüdchen auch heute noch in allen Neuenrader Gaststätten. Reisende tranken außerdem eine „Gertrudenminne“ als Schutz für die Reise oder für Zerstrittene zur Versöhnung – sie fungierte sozusagen als Allheilmittel.
Das Gertrüdchen war der erste Pferdemarkt im Jahr und eine gute Gelegenheit für Bauern, Tiere für die Bestellung ihrer Felder zu erwerben. Darüber hinaus boten Markthändler ihre Waren an und Belustigungen wurden veranstaltet. So entwickelte sich die Kirmes.
„Für alle Neuenrader ist dieses Fest ein fester Termin im Kalender. Viele Einheimische, die verzogen sind, kommen aus diesem Anlass zurück nach Neuenrade und treffen dort alte Bekannte“, weiß Sabine Rogoli. „Die Neuenrader lieben ihr Gertrüdchen und versuchen, an diesem Datum vor Ort zu sein. Sie trotzen Wind und Wetter, Kälte und Sturm, trinken und feiern gerne jedes Jahr wieder mit ihren Freunden, Verwandten und Bekannten.“ Für den Veranstalter ist die Organisation des Gertrudenmarktes in jedem Jahr eine neue Herausforderung. Schließlich möchte das Team den Besuchern immer wieder ein frisches und attraktives Angebot unterbreiten. „Aufgrund der Besonderheit des Veranstaltungsplatzes – geringe Größe und wenige Zufahrtsmöglichkeiten – ist es schwierig, bestimmte Fahrgeschäfte und Marktstände unterzubringen“, schildert Sabine Rogoli die Situation.
Der Pferdemarkt im Garten der Villa am Wall ist bis heute ein fester Bestandteil des Volksfestes, die Tendenz war zuletzt allerdings rückläufig: Etwa ein Dutzend Pferde stand noch zum Verkauf. Die teilweise empfindliche Kälte und der umständliche Transport zum Markt führten dazu, dass sich einige Aussteller zurückzogen. Das Organisationsteam bemüht sich jedoch nach Kräften, die bestehenden Händler zu halten und in Zukunft eventuell auch wieder mehr Pferde anbieten zu können.
Der Fortbestand einer weiteren Gertrüdchen-Tradition dürfte hingegen kaum gefährdet sein: Der legendäre Buba Bitter, ein Kräuterlikor, dessen Rezeptur auf die Apothekerfamilie Buntenbach zurückgeht und bis heute geheim gehalten wird, findet jedes Jahr aufs Neue reißenden Absatz. „Der Schnaps hat schon vielen Besuchern des Gertrüdchens seine Wirkung auch noch am nächsten Tag gezeigt“, schmunzelt Sabine Rogoli. „Er hat sich entwickelt aus der sogenannten Gertrudenminne, die Schutz für Leib und Seele bieten sollte, und wird aus heimischen Kräutern gebrannt.“ Tatsächlich wurde ein Gertrudenschnaps bereits vom Provisor Franz Vigelius als Nachfolger des Apothekers Hempel seit 1782 hergestellt. Diese Tradition wurde fortgesetzt durch die Familie Buntenbach, der das Getränk seinen Namen verdankt. Da es ursprünglich in einer Apotheke hergestellt wurde, ist es natürlich reine Medizin – auch wenn der Schnaps inzwischen in einer Brennerei fabriziert wird. „Es gibt ihn nur anlässlich des Gertrüdchens, das Rezept ist geheim und er hilft gegen alles“, weiß Sabine Rogoli. „Bereits der würzige, leicht süßliche Geschmack lässt den gesunden Charakter erahnen. Und das Motto ‚Viel hilft viel‘ wird von den Besuchern des Gertrüdchens immer wieder gerne beherzigt.“
Am Freitag vor dem Fest treffen sich, wie früher die Pferdehändler und Marktleute, nun die Neuenrader und auch viele Fremde in der Gertrudenpassage, um den neuen Buba-Bitter zu verkosten und zu feiern. Die offizielle Eröffnung des Festes erfolgt durch Bürgermeister Antonius Wiesemann im Kleinen Sitzungssaal des Rathauses und ist verbunden mit dem traditionellen Peitschenknall und der Verlesung der Marktprivilegien durch die „Stadtsoldaten“ auf dem Rathausbalkon. Dass der Wettergott der Veranstaltung nicht immer gut gesonnen ist und der Begriff „Gertrudenwetter“ landläufig mit Regen, Sturm und sogar Schnee assoziiert wird, hält übrigens niemanden vom Feiern ab – ihr Gertrüdchen lassen sich die Neuenrader nicht nehmen.
Natürlich ist unter 25.000 Einwohnern der eine weltoffener, der andere bodenständiger veranlagt. Ob dabei die 15.000 Einwohner im Stadtkern moderner sind als die 10.000 Einwohner in den umliegenden Dörfern? Wir wissen es nicht. Das zu recherchieren hätte nämlich eine kleine Ewigkeit gedauert, schließlich gehören stolze 41 Dörfer zum Stadtgebiet. Aber im Grunde genommen ist das auch nicht weiter wichtig, denn die Mischung ist ausgewogen und das Lebensgefühl stimmt in Olpe.
Zugegeben: Das könnte auch am Biggesee liegen. Eine Stadt am Wasser ist eben immer etwas Besonderes, und in Olpe ist die Verbindung zwischen Zentrum und See sehr eng. Der Obersee reicht fast bis in die Altstadt hinein, zwischen dem zentralen Marktplatz und dem Ufer liegen gerade mal 300 Meter.
Genau 50 Jahre ist es her, dass der See nach achtjähriger Bauzeit fertiggestellt werden konnte. Dass die Stadt sich auch ohne die riesige Wasserfläche touristisch so gut entwickelt hätte, darf getrost bezweifelt werden: Kaum ein Olper würde den Stellenwert des Sees für die gesamte Region bestreiten. Umso gebührender wurde natürlich das 50-Jährige gefeiert, in dessen Rahmen zahlreiche Veranstaltungen und Events sportlicher wie kultureller Art stattfanden.
Es ist jedoch deutlich spürbar, dass der See nicht nur für diesen besonderen Anlass noch einmal schnell „herausgeputzt“ wurde. Bereits im Vorfeld der Regionale 2013 hatte man in Olpe ambitioniert an neuen Freizeit- und Tourismusangeboten gearbeitet. Diese haben sich inzwischen durchweg gut entwickelt, berichtet Tatjana Schefers vom Stadtmarketingverein Olpe Aktiv. „Es wurde wichtige touristische Infrastruktur fertiggestellt. Dazu gehören Rast- und Ruheplätze, durchdachte Beschilderungen mit Infotafeln und Routenhinweisen sowie mehrere Badestellen an Bigge- und Listersee.“ Besondere Aufmerksamkeit galt außerdem der Entwicklung des Ortes Sondern als touristischer Anlauf- und Aufenthaltspunkt am See.
Heute kommen rund vier Millionen Tagestouristen pro Jahr in den Kreis Olpe, man verzeichnet etwa 130.000 Übernachtungen, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt 2,3 Tage. Ganz klar: Neben beruflich motivierten Aufenthalten steuern viele Kurzurlauber die Kreisstadt an, um die Angebote rund um Wasser, Wandern, Radfahren und Camping zu nutzen. „Die Gäste werden immer reiseerfahrener und stellen insofern auch höhere Ansprüche, sind insgesamt qualitätsbewusster“, schildert Tatjana Schefers. „Und sie kommen kurzentschlossener – oft gehen keine langfristigen Buchungen voraus.“ Um den Anforderungen der Besucher gerecht zu werden, wird natürlich auch weiterhin kontinuierlich an der Angebots- und Servicequalität sowie der Infrastruktur gearbeitet.
Das gilt übrigens auch für die Wintersportmöglichkeiten, die sich in Olpe eröffnen. Zwar gibt es anderweitig noch höhere Berge im Sauerland, doch im Skigebiet Fahlenscheid können auf etwa 600 Metern Höhe Abfahrt und Langlauf betrieben sowie Skiwanderungen unternommen werden. Um die Schneesicherheit zu verbessern, wurde bereits vor einer Weile in  moderne Beschneiungsanlagen investiert, und im Ortsteil Thieringhausen sorgt der Skiclub Olpe außerdem für maschinell gespurte Langlaufloipen.
Neue Entwürfe und alte Brauchtümer
Bereits lange bevor der Biggesee geflutet wurde, war Olpe ein lebendiges Städtchen, dessen Wurzeln weit zurückreichen. Im Spätmittelalter wohnten etwa 400 Menschen in der Stadt innerhalb des ovalen Mauerrings auf einer Siedlungsfläche von etwa drei Hektar. Die Mauern wiesen drei große Stadttore und einige Rundtürme auf, zu Füßen des ummauerten Stadthügels entwickelten sich später drei Vorstädte: Die Felmicke, das Weierhohl und die Unterste Vorstadt – Letztere, zwischen Bigge und Stadtmauer gelegen, wurde nach dem Stadtbrand von 1634 nicht wieder aufgebaut.
Fährt man heute in den Stadtkern von Olpe ein, sieht man Straßenzüge, die am Reißbrett konstruiert wurden. Nachdem bei einem Großbrand im Jahr 1795 die bis dahin gewachsenen Strukturen fast komplett zerstört wurden, entwarf sie der kurkölnische Baumeister und Hofkammerrat Johann Adam Stahl auf der Basis des klassizistischen Formgefühls neu – und stieß seinerzeit auf erbitterten Widerspruch der Bürgerschaft. Heute entspricht der aufgeräumte Eindruck, den das Zentrum hinterlässt, wieder besser dem Zeitgeist. Nicht zuletzt verleihen die vielen Bäume, die die Straßen und Plätze säumen und Olpe seinerzeit den Ruf als „Stadt der 1000 Linden“ verschafften, der City ein freundliches Gesicht.
Da Johann Adam Stahl die Mauer, die den Altstadthügel stützt, stehen ließ, prägt dieser Rest der mittelalterlichen Befestigung noch heute das Stadtbild. Einige markante Bauwerke lassen außerdem das „alte Olpe“ durchschimmern: etwa der Hexenturm aus dem 14. Jahrhundert. Das Pannenklöpper-Denkmal auf dem Marktplatz erinnert hingegen an die Zeit, in der die Olper Pfannenschmiede für einen wirtschaftlichen Aufschwung sorgten: Zwischen 1500 und 1800 waren schmiedeeiserne Waren ein begehrtes Gut bis ins benachbarte Ausland hinein. Der Zweite Weltkrieg und das NS-Regime hingegen trafen die Stadt hart: Über 2.000 Spreng- und Brandbomben sowie zahlreiche Artilleriegranaten fielen auf Olper Boden. Von den rund 1.000 Wohnhäusern des Jahres 1945 waren bei Kriegsende mehr als 100 zerstört. Auch von den ehemaligen Zwillingstürmen der Martinuskirche ragt heute nur noch einer in den Himmel. Ein Bombentreffer beschädigte den zweiten so stark, dass er abgetragen werden musste.
Angesichts der vielgestaltigen Katastrophen, die sich in der Stadt ereigneten, ist es kaum verwunderlich, dass einige Brauchtümer zum Schutz der Olper bis heute hochgehalten werden, beispielweise das Agatha-Gelübde und die Lichterprozession. Erstmals im Jahr 1665 legten die Einwohner aus Angst vor weiteren Feuersbrünsten das Agatha-Gelübde zu Ehren der Heiligen St. Agatha aus Sizilien ab. Darin geloben sie zu fasten, Almosen zu geben und jedes Jahr eine Lichterprozession abzuhalten. So begeht die Stadt alljährlich Anfang Februar die „Äußere Feier“ des St.-Agatha-Festes. Die Erneuerung des Gelübdes erfolgt durch den Bürgermeister und die Stadtverordnetenversammlung.
Von Handelsstraßen und Autobahnen
Wald, Erz und Wasser stellten einst die Grundlage für Wirtschaft und Gewerbe dar, die sich in Olpe ansiedelten. Der Haupterwerbszweig der Olper Bürger war seit dem späten Mittelalter nachweislich die Metallverarbeitung. Eisenhütten- und Hammerwerke, Pfannenschmieden und Lohgerbereien bestimmten das Bild. Das Breitschmiedeamt der Gerichte Olpe, Drolshagen und Wenden wurde 1669 gegründet, die Rohstoffe für die Hammerwerksbetriebe und Schmieden stammten aus den Erzgruben und von Meilern in der Umgebung. Die Geschäfte der Olper Pfannen-, Blech-, Kessel-, Huf- und Waffenschmiede florierten, wobei die Produkte überwiegend in den Kölner Raum verkauft wurden. Die günstige Lage an der Kreuzung zweier alter Handelsstraßen wirkte sich dabei äußerst positiv auf die wirtschaftliche Struktur der Stadt aus: Während der Römerweg von Bonn nach Paderborn führte, verband die Eisenstraße Frankfurt mit Dortmund.Bis heute weisen viele mittelständische Metallgießereien, Rohrziehereien, Gesenkschmieden und Armaturenfabriken auf die wirtschaftlichen Ursprünge der Stadt zurück. Und auch in der Gegenwart hilft die gute Infrastruktur – was früher die Handelswege waren, sind heute die nahe gelegenen Autobahnauffahrten. Ergänzt wird das wirtschaftliche Geschehen der Kreisstadt durch ein reich gegliedertes Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsgewerbe. „Der Wirtschaftsstandort Olpe ist überwiegend dienstleistungsorientiert“, berichtet Torsten Kaufmann von der städtischen Wirtschaftsförderung. Die Arbeitslosenquote liegt mit derzeit 4,4 Prozent deutlich unter dem Landesdurchschnitt und die für einen nachhaltigen Erfolg so wichtigen Familienunternehmen des Mittelstandes prägen die Unternehmenskultur. „Durch einen gezielten Wissens- und Technologietransfer profitieren Unternehmen aus Olpe insbesondere von den Impulsen aus der Universität Siegen“, schildert Torsten Kaufmann. „Die strukturell gute Situation ermöglicht günstige Entwicklungsbedingungen und Innovationen.“
Viele Angebote und kaum Leerstand
Hohe Investitionen in Infrastruktur und Stadtentwicklung haben dafür gesorgt, dass sich das Olper Zentrum in den vergangenen Jahren erheblich verändert hat, ohne dass jedoch das Gesicht der Stadt verloren gegangen wäre. Tatjana Schefers berichtet von einer positiven Einzelhandelssituation mit vielen inhabergeführten Fachgeschäften, einem geringen Filialisierungsgrad, lebendiger Gastronomie und niedrigen Leerstandsquoten. „Zuletzt konnten wir einen erheblichen Kaufkraftzufluss in Höhe von etwa 11 Millionen Euro pro Jahr verzeichnen“, freut sich die Marketing-Frau. Als wichtiges Element des sozialen Lebens gilt der Wochenmarkt, der sowohl die Olper Bürger als auch Kunden aus der gesamten Region am Samstagvormittag in die Innenstadt lockt. „Dieser Markt schafft eine angenehme Einkaufsatmosphäre und eine hohe Aufenthaltsqualität, von der auch der ansässige Einzelhandel und die Gastronomie profitieren“, so Schefers.
Um die Stadt auch in Zukunft lebendig und attraktiv zu halten, sind weitere Maßnahmen geplant: Zurzeit steht die Entwicklung neuer Innenstadtbereiche im Fokus der Stadtentwicklung. Mit geschickter Verkehrsführung, Besucherleitsystemen und durchdachten Bebauungsplänen will man sicherstellen, dass das bestehende Zentrum dabei nicht geschädigt, sondern gestärkt wird.
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Foto: Schmallenberger Sauerland Tourismus / Klaus-Peter Kappest
Die Altstadt von Schmallenberg …
… ist vor allem durch Fachwerkhäuser gekennzeichnet. Um den historischen Stadtkern zu erkunden, bietet die Gästeinformation Flyer und buchbare Stadtführungen. Speziell für Kinder gibt es den Gang durch den historischen Stadtkern mit „Willi Spürnase“ als Quiztour. Ein weiteres Plus stellen die inhabergeführten Shops mit liebevoll ausgesuchten Sortimenten dar.
Foto: Schmallenberger Sauerland Tourismus / Klaus-Peter Kappest
Bad Fredeburg …
… zählt nicht nur zu den Top-Kurorten Deutschlands, der Schmallenberger Ortsteil ist auch allergikerfreundlich. Und das ist sogar amtlich: Etliche Übernachtungsbetriebe sind zertifiziert und mit dem ECARF-Siegel ausgestattet, das von der Europäischen Stiftung für Allergieforschung vergeben wird. Das Siegel versichert dem Gast eine allergikerfreundliche Unterkunft. Auch der Einzelhandel hat nachgezogen und bietet ein großes Sortiment für Menschen mit
Nahrungsunverträglichkeiten.
Foto: Schmallenberger Sauerland Tourismus / Klaus-Peter Kappest
Der Waldskulpturenweg …
… definiert sich über seine imposanten Kunstwerke, die von internationalen Künstlern stammen. Zwischen Bad Berleburg im Kreis Siegen-Wittgenstein und Schmallenberg führt der in den Jahren 2000 bis 2010 entstandene Waldskulpturenweg. Auf den Rothaarsteig-Zugangswegen der beiden Städte überwindet er mit knapp 23 Kilometern den Rothaarkamm, auf dem er bei Kühhude auch den Rothaarsteig kreuzt.
Foto: Schmallenberger Sauerland Tourismus / Klaus-Peter Kappest
Der Wilzenberg …
… ist mit seinen 658 Metern Höhe einer der markantesten Berge des Sauerlandes und nicht nur ein Wallfahrtsort zwischen Grafschaft und Winkhausen, sondern auch eine heidnische Kultstätte mit sichtbaren Wallanlagen. Tolle Aussicht über das Schmallenberger Sauerland! Am Berg verlaufen mehrere Wanderwege:
der Fliehburg-Weg: ein 6,9 Kilometer langer Rundweg über den Berg,
der Wilzenberg-Weg, ein 6,1 Kilometer langer Rundweg um den Berg,
der Friedrich-Wilhelm-Grimme-Weg, ein 84 km langer Wanderweg des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV).
Foto: Schmallenberger Sauerland Tourismus / Klaus-Peter Kappest
Industriemuseum Besteckfabrik Hesse
„Im Industriemuseum Besteckfabrik Hesse in Fleckenberg können sich Besucher anschauen, wie aus einem Stück Blech Löffel hergestellt werden. Vor allem für Familien ist das spannend, denn alles ist noch original erhalten und sonntags finden Live-Vorführungen statt“, weiß Hubertus Schmidt, Tourismusdirektor Schmallenberger Sauerland.
Foto: Schmallenberger Sauerland Tourismus / Klaus-Peter Kappest
Kunsthaus „Alte Mühle“
Die „Alte Mühle“ zählt zu den ältesten Gebäuden Schmallenbergs. Sie wurde im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Damals sicherte sie die Lebensmittelversorgung der Einwohner mit Mehl, Brot und Öl. Die jetzt noch vorhandenen Mauern stammen aus dem späten Mittelalter. Mehrmals im Jahr finden hier beispielsweise Sonderausstellungen international bekannter Künstler statt.
Kirche Berghausen (Foto: Schmallenberger Sauerland Tourismus / Klaus-Peter Kappest)
Kirche Wormbach (Foto: Schmallenberger Sauerland Tourismus / Klaus-Peter Kappest)
Bedeutsame Kirchen
Schmallenberg hat zwei bedeutende romanische Kirchen zu bieten – in Berghausen und in Wormbach. Die Berghausener Kirche ist eine der ältesten erhaltenen Kirchen im Hochsauerlandkreis. Ihre Innenbemalung, die zum großen Teil aus ihrer Entstehungszeit stammt, ist 1936 wiederentdeckt und zuletzt 2013 restauriert worden. Sie zählt zu den besterhaltenen romanischen Wandmalereien Deutschlands. Geweiht ist die Kirche dem Heiligen Cyriakus. Die romanische Kirche in Wormbach war schon in heidnischer Zeit eine Kultstätte. In der spätromanischen Hallenkirche ist die Ausmalung mit Tierkreiszeichen berühmt.
Foto: Schmallenberger Sauerland Tourismus / Klaus-Peter Kappest
Schieferbergbau- und Heimatmuseum in Holthausen mit der „Südwestfälischen Galerie“
Auf 2.500 Quadratmetern geht es um vier Themenwelten. Ein nachgebauter Schieferstollen vermittelt den Eindruck von „Unter Tage“. Darüber hinaus bietet das Museum eine funktionierende alte Druckwerkstatt, eine Textil- und Flachsabteilung, eine alte Buchbinderei sowie weitere alte Handwerkskünste. Auch Glaube und Aberglaube spielten früher eine große Rolle im Sauerland und finden somit ebenfalls Berücksichtigung.
Foto: Schmallenberger Sauerland Tourismus / Klaus-Peter Kappest
Der SauerlandRadring …
… ist eine gute Möglichkeit, um die Region zu erkunden. Auf 84 Kilometern verbindet er Finnentrop, Eslohe, Schmallenberg und Lennestadt auf entspannte Art und Weise. Die Anstiege halten sich in Grenzen und sorgen für Fahrspaß, da die Rundtour einer ehemaligen Bahntrasse folgt.
Tipp: Schmallenberg bietet eine große E-Bike-Verleihstation mit bis zu 35 E-Bikes. Seit letztem Jahr sind auch E-Bikes für Kinder im Angebot. Die Stadt hat darüber hinaus neue Trassen ausgearbeitet, um den Gästen das ländliche Leben näherzubringen.
Foto: Schmallenberger Sauerland Tourismus / Klaus-Peter Kappest
Gerichtsmuseum Bad Fredeburg
Anhand einer umfangreichen Sammlung bekommt der Besucher einen Einblick in die Geschichte der Rechtsprechung, der Strafverfolgung und der entsprechenden Behörden und Einrichtungen. Gezeigt werden Requisiten aus der Justizgeschichte: Eine Gefängniszelle, ein historischer Richterstuhl, alte Büroeinrichtungen und eine alte Bibliothek. Das Museum befindet sich im Dachgeschoss des Amtsgerichtsgebäudes in Bad Fredeburg.
Foto: Schmallenberger Sauerland Tourismus / sabrinity
Sauerland-Höhenflug
Der Sauerland-Höhenflug ist einer von drei Fernwanderwegen im Sauerland. Er erstreckt sich über 250 Kilometer von Altena und Meinerzhagen bis ins hessische Korbach. Der Weg bietet sowohl sportlichen Wanderliebhabern, als auch gemütlichen Naturgenießern, alles, was das Herz begehrt:  Atemberaubendes Panorama und majestätische Berggipfel.
Foto: Schmallenberger Sauerland Tourismus / Klaus-Peter Kappest
Waldarbeiter- und Försterpfad
Wald und Forst sind zwei bestimmende Themen in der geschichtlichen Entwicklung der Region. So zeigen die 17 Stationen des Waldarbeiter- und Försterpfads, wie etwa ein Kohlenmeier aufgebaut ist und funktioniert oder wie der Wald der Zukunft aussehen kann. Der Pfad startet mit der ersten Station dem Waldarbeitermuseum (geöffnet täglich 9 bis 18 Uhr) am Ortseingang von Latrop. Weiter geht es entlang des Baches Lüttmeckesiepen unter anderem zur Köhlerei und zur Holzbrücke. Mit Blick auf den Ort führt der Pfad hinaus ins Grubental, wo die Station „Alte Pflanzkamp“ aus dem Jahr 1830 besichtigt werden kann. Hier wendet gleichzeitig der Rundweg und führt durch den Ort Latrop zurück zum Ausgangspunkt.
Gäbe es einen Wohlfühl-Index für die Region – Soest stünde ganz weit oben. Man bezeichnet sich gerne als „heimliche Hauptstadt Westfalens“ und ist sich bewusst, dass die Anziehungskraft der knapp 50.000 Einwohner zählenden Stadt nicht unerheblich mit ihrer Vergangenheit zu tun hat – der historische Stadtkern mit dem gewaltigen Wall, den beeindruckenden Kirchen und dem einzigartigen Grünsandstein ist da nur das markanteste Merkmal. „Die vielfältige und spannende Entwicklung von Soest lässt sich am Besten am Kontrast des lebendigen und zeitgemäßen Kulturangebotes zum historischen Stadtbild ablesen“, findet auch Birgitt Moessing von der Wirtschaft & Marketing Soest GmbH der Stadt Soest. Dass man Geschichte hier nicht nur sieht, sondern auch lebt, zeigt sich unter anderem daran, dass in der malerischen Kulisse zahlreiche Veranstaltungen ihre Heimat haben.
Was den Kölnern ihr Karneval ist, ist den Soestern ihre Allerheiligenkirmes. In beiden Fällen steht eine ganze Stadt Kopf. Immer kurz nach Allerheiligen – in diesem Jahr  vom 2. bis zum 6. November – sind  400 Schausteller, darunter allein 40 Fahr- und Belustigungsgeschäfte, über 50.000 Quadratmeter auf den Straßen, Gassen und Plätzen verteilt. Ein echtes Kult-Getränk gibt es auch: Das „Bullenauge“, ein Mokkalikör mit Sahne, wird besonders gerne am Kirmesdonnerstag auf dem traditionellen Pferdemarkt getrunken. Mit ihren 679 Jahren ist die Allerheiligenkirmes die älteste Kirmes Westfalens und die größte Altstadtkirmes Europas mit jährlich rund einer Million Besuchern. Ja, in Soest versteht man Superlative.
Da passt auch eine weitere Veranstaltung, nämlich die Soester Fehde, gut ins Bild. Mit ihr wurde ein Thema aufgegriffen, das – historisch belegt – im 15. Jahrhundert einen ernsten Hintergrund hatte: Seinerzeit bemühten sich die Soester, den Einfluss des einstigen Stadtherren zurückzudrängen. Denn der Erzbischof von Köln wollte seine Herrschaft weiter festigen und ausbauen. Die Spannung kulminierte in der Soester Fehde, in der die Stadt den Wechsel von einem Landesherrn zum anderen, dem Herzog von Kleve, vollzog. Hinter den Konkurrenten standen Verbündete, Koalitionen und Söldner; die Beteiligung reichte von Böhmen bis Burgund und verlieh dem Konflikt eine europäische Dimension. Aus dieser Geschichte haben die Soester mit viel Engagement seitens der Bürgerschaft ein fröhliches Fest gemacht. Jedes Jahr im August bildet die Altstadt mit ihrer fast vollständig erhaltenen Stadtumwallung die perfekte Kulisse für ein mittelalterliches Spektakel der Extraklasse – inklusive Nachstellung des historischen „Sturms auf die Stadt“. „Mittlerweile ist die Fehde zu einem europäischen Mittelalter-Festival herangewachsen“, berichtet Birgitt Moessing stolz. „Sie ist unser Alleinstellungsmerkmal. Es hat sich in der Szene herumgesprochen, dass man bei uns direkt im Zentrum des Geschehens, an einem mittelalterlichen Stadtwall lagern kann – und so das Mittelalter tatsächlich nachempfinden kann. Dieses Flair ist einzigartig.“ Nicht nur aus diesem Grund wird die Stadt in den nächsten Jahren erhebliche Mittel investieren, um die historische Stadtumwallung für die Zukunft zu erhalten und behutsam noch attraktiver zu machen.
Als Ausflugsziel ist die Kreisstadt Soest für Liebhaber von Kirchen, Kunst und Kultur aber auch jenseits der großen Feste ein wahres Mekka. Die Wiesenkirche etwa wurde am Anfang des 14. Jahrhunderts aus Grünsandstein erbaut und ist ein echtes Kleinod gotischer Baukunst mit prächtigen mittelalterlichen Glasfenstern. So mancher Betrachter fühlt sich beim Anblick der zwei Türme gar an den Kölner Dom erinnert. Einer der bekanntesten Kunstschätze ist das Kirchenfenster „Westfälisches Abendmahl“, bei dem statt Wein und Brot Bier und Schinken aufgetischt werden. Doch auch weniger sakral veranlagte Menschen kommen in Soest auf ihre Kosten: Über das touristische Pflichtprogramm mit Rathaus, historischer Altstadt und  Wallanlage hinaus lassen sich künstlerische Exkursionen unternehmen, die in der Region ihresgleichen suchen. Warum das so ist, lässt sich wiederum mit einem Rückgriff ins Mittelalter erklären: Seit jeher reich, war die Stadt ein wichtiger Arbeitsplatz für Baumeister, Handwerker unterschiedlichster Gewerke, Maler und Bildhauer. „Eine weitere Blütezeit der Kunst erfuhr die Stadt am Anfang des letzten Jahrhunderts mit dem Besuch und dem Verweilen vieler bis heute bedeutender Maler wie Christian Rohlfs, Karl Schmidt-Rottluff, Emil Nolde, Johannes Molzahn und viele mehr“, erklärt die Kunsthistorikerin Dr. Annette Werntze, die für die Leitung der Soester Museen zuständig ist.
Die Künstler wurden angelockt von den monumentalen Kirchengebäuden, dem Grünsandstein, kurz: der Idylle der Stadt mit ihren vielen Innenstadtgärten. Von der Atmosphäre der Stadt inspiriert, erhielten sie hier viele Anregungen für ihre Kunst. Darüber hinaus festigten einige gebürtige Soester beziehungsweise Bürger aus der unmittelbaren Umgebung das kulturelle Leben der Stadt: Otto Modersohn, Arnold Topp und vor allem Wilhelm Morgner stehen beispielhaft für eine Reihe wichtiger deutscher Künstler.
„In den 70er- und 80er-Jahren waren es vor allem Persönlichkeiten wie Hans Kaiser und auch Günter Drebusch, die es verstanden haben, Künstlerkollegen nach Soest zu holen, interessante und hochkarätige Ausstellungen zu ermöglichen“, erzählt Dr. Annette Werntze. „Auch Bilder von Picasso wurden in Soest gezeigt, ebenso Werke des Bauhaus-Lehrers und -Künstlers Josef Albers. Andere Künstler wie der Italiener Paolo Martinuzzi folgten der Einladung der Stadt und wählten Soest zu ihrem neuen Wohnsitz. Viele Skulpturen auch im öffentlichen Raum zeugen von seiner enormen Kreativität.“
Mehr als alle anderen Städte in Südwestfalen hat Soest bis heute einen Fuß in der Tür zur zeitgenössischen Kunst. Das kulturelle Leben pulsiert – dank vieler engagierter Menschen und Vereine und der sich seit drei Jahren etablierenden Kulturmarke & -plattform „SoestART-Kunst und Kultur an (un)gewöhnlichen Orten“, die alle zwei Jahre einen Veranstaltungsmarathon mit überregionaler Strahlkraft von mindestens 60 Veranstaltungen präsentiert. Zudem eröffnete gerade erst das Museum Wilhelm Morgner nach einer umfassenden Renovierung und Modernisierung wieder seine Türen. In seinen denkmalgeschützten Mauern bietet das „MWM“ nun mit dem Raum Schroth auch bedeutende Ausstellungen konzeptueller, konstruktiver und konkreter Kunst. Im nächsten Jahr vergibt Soest mit dem Wilhelm-Morgner-Preis auch wieder eine der höchstdotierten Kunst-Auszeichnungen in Deutschland. Darüber hinaus lohnen auch die Besuche der vielen weiteren Museen in der Stadt – wie Osthofentormuseum, Burghofmuseum oder Grünsandsteinmuseum, um nur einige zu nennen.
Die Vielfalt an Kultur und Historie in Kombination mit Naturgenuss und Erholungsfaktor in den umliegenden Dörfern lockt seit jeher viele Gäste an. „Seit Jahren wachsen die Besucherzahlen kontinuierlich“, freut sich Prof. Dr. Monika Dobberstein, Geschäftsführerin der Wirtschaft &  Marketing Soest GmbH. Gemeinsam mit Möhnesee und Bad Sassendorf wird seit Jahren eine erfolgreiche Zusammenarbeit betrieben. Das Moor- und Soleheilbad Bad Sassendorf liegt idyllisch eingebettet in der Soester Börde. 30 Hektar Naturerlebnis bietet der Kurpark im Herzen des Ortes mit seinen farbenprächtigen Blumenbeeten, Themengärten, Skulpturen, Wasserspielen und Ruheoasen. Als anerkannter Gesundheitsstandort bietet Bad Sassendorf medizinisch-therapeutische Kompetenz auf höchstem Niveau, und das Gradierwerk ist als Freiluft-Inhalatorium noch heute Teil des Therapiekonzeptes. Die Sole-Therme mit ihrer facettenreichen Bade- und Saunalandschaft, der Meersalzgrotte, dem Erlebnismuseum der Westfälischen Salzwelten und zahlreichen Beauty- und Wellness-Angeboten ist eine der beliebtesten Wohlfühloasen in der Region.
Erklärtes Ziel des örtlichen Tourismus ist es, die Region in Zukunft noch großräumiger zu vermarkten. Dabei ist die vielfältige Soester Veranstaltungslandschaft, sei es in historischer Kulisse oder im Kulturhaus Alter Schlachthof, in der Stadthalle oder in einer der vielen Kirchen, sicher nicht nachteilig. Unumstrittene Publikumsmagneten sind neben der Allerheiligenkirmes und der Soester Fehde Großveranstaltungen wie der Bördetag, der Weihnachtsmarkt, Gräfte-Trödel, Winzermarkt, Kneipenfestival, die Kulturreihe SoestART und einige andere.  
Dass in der ehemals bedeutenden Hansestadt Soest der Handel traditionell einen hohen Stellenwert genießt, versteht sich von selbst. Die historische Altstadt mit ihrem hochwertigen Warenangebot und vielfältiger Gastronomie ist wie geschaffen für ein einmaliges Kauferlebnis. Edle Boutiquen mit Designerkleidung, feine Wohnaccessoires und liebevoll ausgestattete Spezialitäten-Läden lassen durchaus Rückschlüsse auf den Geschmack – und natürlich auch die Kaufkraft – der Bevölkerung zu. Schon jetzt kommen viele Kunden von auswärts zum Bummeln in die gemütliche Altstadt.
Perspektiven für die Zukunft
Nichtsdestotrotz will man nicht nur auf historische Ereignisse zurückgreifen, sondern an den Herausforderungen der Gegenwart wachsen. Dabei liegt Soest bei den Wirtschaftsdaten, vor allem hinsichtlich der Dynamik, nicht nur im Landes-, sondern auch im Bundesvergleich sehr gut. Die Beschäftigung ist in den vergangenen fünf Jahren um 10 Prozent gewachsen. Wohnraum in Soest ist begehrt, und die Zahl der Kinder steigt im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen. Der aktuelle Bauboom, so hofft man, wird die demografische Entwicklung weiter positiv befruchten. In den Jahren 2014 und 2015 erteilte die Stadtverwaltung mehr als 800 Baugenehmigungen – für eine Stadt dieser Größe eine beeindruckende Zahl.
Für die zukünftige Entwicklung  der Stadt stehen die Zeichen gut. „Auch für gewerbliche Immobilien besteht eine starke Nachfragesituation“, erklärt  Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer. „Das zeigt in besonderem Maß, welche Attraktivität der Standort Soest zurzeit für Investoren darstellt.“ Eine Entwicklung, die man gerne unterstützt. Zumal auch in Soest die Stadtentwicklung unter herausfordernden Rahmenbedingungen stattfindet. „Wie in vielen anderen nordrhein-westfälischen Städten ist die unzureichende Finanzausstattung durch Land und Bund unser Hauptproblem“, sagt Dr. Ruthemeyer. In den zurückliegenden zehn Jahren hat sich die Stadt trotzdem erfolgreich der konsequenten Entwicklung zukunftsweisender Projekte gewidmet: Der Bahnhof als Eintrittstor zur Stadt wurde neu gestaltet. Mit der Adam-Kaserne und dem Strabag-Areal werden in den nächsten Jahren große, attraktive Wohngebiete entstehen. Als Kreisstadt ist Soest ohnehin ein etablierter regionaler Dienstleistungsstandort, aber daneben schätzt eine Vielzahl international agierender Produktionsbetriebe die Stadt als Standort. Namen wie Kuchenmeister, Bübchen, CEAG, Delta, Magna, ALSO, HAI, Lehde, Enercon und Kverneland stehen beispielhaft für eine breite Branchenstruktur, die in der Vergangenheit Verwerfungen der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung abgemildert hat. Man ist einfach nicht so krisenanfällig wie von einseitiger Industrie geprägte Kommunen.
Und auch als Bildungsstandort muss sich die Stadt keinesfalls verstecken, sie hat zentrale Bedeutung in der Region: Rund 18.000 Menschen studieren, lehren, forschen und arbeiten an den städtischen Schulen, den Kreisschulen und an der Fachhochschule Südwestfalen, die an ihrem Soester Standort den wohl schönsten Campus Deutschlands zu bieten hat. „Wir investieren kontinuierlich in unsere Bildungseinrichtungen“, betont Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer. Das gilt für die zahlreichen Kindertagesstätten ebenso wie für die Grundschulen und die verschiedenen weiterführenden Schulformen. „Die Familien mit Kindern haben vielfältige Möglichkeiten für eine bedarfsgerechte Bildung und Betreuung.“ So stellt man sicher, dass Soest bei aller Geschichtsträchtigkeit eine junge Stadt bleibt.
Fotos: Wirtschaft & Marketing Soest GmbH/ Stadt Soest
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Foto: © Tobias Arhelger – stock.adobe.com
Promenade Langscheid
Die Promenade ist – genau wie der Airlebnisweg in Amecke - Sunderns Top-Spot. Viele Restaurants und Einkehrmöglichkeiten bieten eine hohe Aufenthaltsqualität. Das Bummeln über den 700 Meter langen Damm mit Blick auf das klare Wasser der Talsperre, auf der sich die Segelboote tummeln, ist einfach immer wieder schön. Wer gut zu Fuß ist, für den lohnt es sich, in Langscheid zu parken und von dort circa neun Kilometer nach Amecke zu wandern. Der Weg führt am Wasser vorbei und auf halber Höhe auf dem Sorpehangweg mit dem Wanderzeichen „S“ im Kreis durch den Wald. Man kann jedoch auch den Uferrandweg entlangwandern, muss ihn allerdings mit Radfahrern teilen. Von Amecke aus empfiehlt es sich, mit dem Schiff (Karfreitag bis Ende Oktober) zurückzufahren.
Foto: Beate Feische
Burg Hachen
„Die Burg Hachen, das Jahr 1.000 erbaut, ist eine kleine Burg gewesen und war um 1370 der Witwensitz der letzten Arnsberger Gräfin Anna“, weiß Barbara Geuecke (Stadtmarketing Sundern). Geschichtlich gehört sie dennoch zu den wichtigsten Befestigungsanlagen im Sauerland. Alte Zeichnungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert zeigen sie noch als hoch aufragende Ruine. Neben ihr wurde 1924 das Kriegerehrenmal eingeweiht. Dieses bietet eine schöne Aussicht über Hachen. Der Wanderweg H2 führt an der Ruine mit einem kleinen Abstecher vorbei.
Foto: Beate Feische
Wintersportgebiet Wildewiese
Diesen Ort kennen die meisten als Skigebiet auf 540 bis 645 Metern. Doch Wildewiese ist längst ein Touristenmagnet – auch ohne Schnee. „Für mich ist Wildewiese ‚Klein-Österreich‘,“ sagt Barbara Geuecke, „es liegt in Sundern ganz oben, ist dadurch besonders aussichtsreich und bietet gute Einkehrmöglichkeiten. Zudem ist es ein sogenanntes Sackdorf, es ist kein Durchfahrtsort, es ist ein bisschen wie ‚das Ende der Welt‘ – und damit wirbt die Gastronomie auch.“ Bei gutem Wetter lohnt es sich, auf den Schombergturm, einem Richtfunkmast von Vodafone, zu steigen; die Aussicht von dort oben reicht tatsächlich bis ins Ruhrgebiet und ins Siebengebirge bei Königswinter.
Foto: Stadtmarketing Sundern
Walderlebnispfad Westenfeld
Der Walderlebnispfad ist mit 2,3 Kilometern bestens geeignet für Familien mit Kindern. An den insgesamt zwölf Stationen gibt es sehr viel mehr zu sehen als nur Informationstafeln: Jede Station ist ein Erlebnis. Es gibt beispielsweise ein Baumtelefon, eine Baumgitarre und einen kompletten Skulpturenpark mitsamt Krokodilschaukel. Westenfeld gehört zum „Wanderparadies Altes Testament“. Um die Schönheit dieser Wanderdestination zu präsentieren, wurde hier ein Rundweg erschaffen, der mit fast 40 Kilometern Länge und 1.000 Höhenmetern schon zu den Marathon-Touren zählt. „Aber man kann ihn auch in zwei oder drei Etappen erwandern“, so Barbara Geuecke.
Foto: Stadtmarketing Sundern
Sauerländer Siebengebirge
Nicht nur am Rhein gibt es das Siebengebirge, sondern auch in Sundern-Stockum. Die sieben Bergkuppen, die Stockum umgeben, bilden ein reizvolles Landschaftsbild. Mit dem Wanderzeichen „S“ im Kreis führt die etwa zwölf Kilometer lange und mittelschwere Strecke einmal um das Golddorf Stockum herum. „In Stockums gemütlichen Gasthäusern macht das Einkehren richtig Spaß“, so Barbara Geuecke (Stadtmarketing Sundern).
Foto: Barbara Geuecke
Sternendorf Meinkenbracht
Ähnlich wie Wildewiese liegt auch Meinkenbracht auf einem Plateau. Nachts ist es dort so dunkel, dass man wunderbar die Sterne beobachten kann. Aus diesem Grund haben sich die Meinkenbrachter Bürger mit Leader-Mitteln darum bemüht, ein „Sternendorf“ zu werden. Am 6. Mai 2018 werden der Sternen- und der Planetenpfad offiziell eröffnet. Infotafeln an beiden Wegen erklären unsere Planeten und die Sternbilder. Zum „Sternegucken“ werden Liegemulden in den Wiesen errichtet. Das nächste Projekt ist, über die IDA (international Dark-Sky Association in Arizona) ein anerkannter Sternenpark zu werden. Davon gibt es erst zwei in Deutschland.
Foto: Stadtmarketing Sundern
Airlebnisweg Amecke
Den „Airlebnisweg“ gibt es erst seit drei Jahren. „Dieser Weg wurde mithilfe der ‚Regionale 2013‘ geschaffen – jetzt ist es endlich möglich, um das Vorbecken des Sorpesees zu spazieren“, sagt Barbara Geuecke von der Stadtmarketing Sundern eG. Der „Airlebnisweg“ ist so beliebt, weil er komplett ohne Steigungen auskommt, viele Sitzmöglichkeiten bietet und barrierefrei ist. Er hat eine Länge von 3,4 Kilometern und beinhaltet 20 Einzelstationen zum übergreifenden Thema Wasser und Atmung. Es gibt beispielsweise einen Wassererlebnisplatz, Barfußelemente, einen Gesundheitsparcours oder auch einen historischen Aroma- und Duftgarten. Viele ältere Menschen nutzen den Airlebnisweg für ihre tägliche Spazierrunde. Und im Sommer ist er natürlich ein Eldorado für Familien mit Kindern, die genüsslich im und am Wasser spielen können.
Foto: Beate Feische
Strackenhof
Bei dem geschichtsträchtigen Gebäude handelt es sich um das älteste Steinhaus aus dem gesamten kurkölnischen Raum. Wer sich für Geschichte interessiert, für den lohnt es sich, den Hof (Telefon: 02933/ 902928) sowie das Heimatmuseum „Alte Schmitte“ (0160/95872754) nach Voranmeldung während einer Wanderung auf dem 20 Kilometer langen Endorfer Rundwanderweg zu besuchen. Am Dorfteich in Endorf einfach an dem Wanderzeichen „E“ im Kreis des SGV orientieren. Der Weg ist mit vielen Infotafeln versehen und bietet schöne Aussichten.
Foto: Stadtmarketing Sundern
Güllener Ring
Die Wallanlage liegt etwa 800 Meter südlich von Linnepe am Nordhang des Dümbergs auf 440 bis 460 Metern Höhe. „Der Güllener Ring ist wirklich ein Kleinod“, sagt Barbara Geuecke, „es handelt sich um eine Fliehburg aus dem Mittelalter, die als Versteck und Lager genutzt wurde. Sie ist leider mit hohen Tannen bewachsen, was sehr schade ist, so fällt sie bei einer Wanderung kaum auf. Als Kulturgut ist sie aber auch in der Wanderkarte eingezeichnet. Zudem gibt es eine kleine Infotafel, die dem achtsamen Wanderer bei seiner Wanderung auf dem L1 auffallen wird.“ Die Anlage steht seit 1978 unter Denkmalschutz. Der Güllener Ring zählt zu den karolingisch-ottonischen Burgen.
Barbara Geuecke (Stadtmarketing Sundern), begeisterte Wanderin aus Sundern-Endorf
Mein Geheimtipp: Ich wandere sehr viel und der Fickeltünnes Wanderweg ist mein Favorit hier in Sundern. Er ist ein Geschichtswanderweg, 14,3 Kilometer lang, mit 16 Stationen zur Geschichte von Allendorf. Er ist sehr aussichtsreich, informiert über den Bergbau, die Jagd, erzählt von Sagen und vielem mehr. Der Weg beginnt am Marktplatz von Allendorf und ist mit einem weißen H auf blauem Grund gekennzeichnet.
Daten & Fakten
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Einwohner: 28.166 (31. Dezember 2015)
Stadtgliederung: 16 Ortschaften
Zwischen Möhne- und Hennesee liegt die Stadt im Süden des Kreises Soest. „1975 wurden wir im Rahmen der kommunalen Neuordnung abgekoppelt vom Kreis Arnsberg“, erzählt Bürgermeister Manfred Gödde. „Trotzdem fühlt sich die Mehrzahl der Warsteiner weiterhin durch viele Dinge mit dem Sauerland verbunden – weit über den Schützenbund und die Handwerkskammern hinaus.“ Unumstrittenes Aushängeschild der Stadt ist seit Jahrzehnten die Warsteiner Brauerei, die sich vom Handwerksbetrieb zum modernen Markenerlebniszentrum entwickelt hat und pro Jahr rund 50.000 Gäste empfängt.
Zu einem ganz besonderen Publikumsmagneten hat sich darüber hinaus die Warsteiner Internationale Mongolfiade entwickelt, die der langjährige Brauereichef und begeisterte Ballon-Pilot Albert Cramer 1986 gründete und die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiert. „Bei gutem Wetter spült die Veranstaltung an zehn Tagen rund 200.000 Besucher in unsere kleine Stadt“, so Manfred Gödde. Der Bürgermeister freut sich aber nicht nur über den punktuellen touristischen Aufschwung: „Wenn man morgens aus dem Fenster guckt und an die 100 Ballons über einem stehen, ist das einfach ein gigantisches Bild.“
Darüber hinaus ziehen auch Wildpark, Tropfsteinhöhle und der Lörmecke Turm, dessen Aussichtsplattform auf 580 Metern über NN an klaren Tagen ein wunderbares Panorama über Eversberg, Meschede, Bestwig und Warstein bietet, über das Jahr viele Besucher an. Auch die Architektur des Turms verweist übrigens auf die ortsansässige Brauerei: Die über Kreuz geführten Rundhölzer ergeben die Silhouette eines überdimensionalen Bierglases.
Während es in den meisten der neun Warsteiner Ortsteile meist recht beschaulich zugeht, vollzieht sich im Zentrum zurzeit ein Wandel. Geplant sind umfassende Umbaumaßnahmen, die mit Fördermitteln des Landes umgesetzt werden. In der Nähe des Rathauses soll beispielsweise das sogenannte Domviertel neu gestaltet werden. Verhandlungen mit den Mietern laufen, und wenn es nach dem Bürgermeister ginge, könnten die Bagger anrollen. Auch die Inhaber der gut sortierten Fachgeschäfte, die es in der kleinen Einkaufsstraße durchaus gibt, dürften die geplante Aufwertung des Stadtkerns begrüßen. „Es wäre natürlich schön, den vorhandenen Leerstand zu reduzieren“, meint Manfred Gödde. „Besonders Ladenlokale zwischen 40 und 50 Quadratmeter Größe sind schwer zu vermieten, aber da sind wir hier in Warstein kein Einzelfall. Der Handel muss sich die Frage stellen, wie er sich verändern und verbessern kann. Wenn das Angebot interessant ist, wird vor Ort gekauft“, ist der Bürgermeister überzeugt.
Ein weiteres Themenfeld ist die Zeit nach Beendigung des Steinabbaus. Warstein verfügt über ein natürliches Vorkommen an reinem Kalkstein, große Steinbrüche prägen das Bild der Stadt. Wo nicht mehr gearbeitet wird, gehen heute Kletterer die Wände hoch. An weiteren Umnutzungen der entsprechenden Areale arbeiten Fachingenieure, doch auch die Bevölkerung wird in den Gestaltungsprozess der Stadt eingebunden – so  gibt es etwa Arbeitsgruppen, die sich mit der Offenlegung von Bachläufen und ähnlichen Maßnahmen beschäftigen. Bürgermeister Gödde ist angetan – nur dauert es ihm meistens ein wenig zu lange mit der Bürokratie und den Genehmigungen. „Einfach mal machen, das kann eine Kommune eben nicht“, bedauert er.
Ansonsten wäre das größte Problem der Stadt Warstein wohl längst gelöst: die leidige B 55 – eine Hauptstraße, die mitten durch die Stadt führt. „Jeden Tag kommen darüber 20.000 Fahrzeuge direkt durch Warstein. Ein unhaltbarer Zustand“, findet Manfred Gödde. Doch auch hier müssen dicke Bretter gebohrt werden, die Feinabstimmung zwischen Straßen NRW, Ministerium, Bundesumweltamt und BUND ist ein Großprojekt. „Aber Kopf in den Sand stecken gibt’s nicht, es muss weitergehen“, gibt sich Manfred Gödde hartnäckig.
Der Ortsteil Belecke beherbergt die meisten Industrieunternehmen der Stadt, darunter mit der Infineon AEG einen Weltmarktführer und viele gesunde Unternehmen unter anderem aus der kunststoffverarbeitende Industrie. „Die Arbeitslosenquote liegt unter 5 Prozent“, berichtet Manfred Gödde, spricht allerdings im gleichen Atemzug ein weit verbreitetes Problem an: „Fachkräfte im Bereich Elektronik sind allerdings auch hier Mangelware.“
Und wer jetzt denkt, der Warsteiner blicke nicht über den Tellerrand, der irrt. „Die Völkerverständigung wird hier wirklich gelebt“, dementiert Manfred Gödde das weitverbreitete Vorurteil, die Sauerländer seien nicht sonderlich weltoffen. So werden vier Städtepartnerschaft seit vielen Jahren intensiv gepflegt, im Mai wird sich eine Delegation aus Warstein mit vier Bussen auf den Weg in die französische Stadt Saint-Pol-sur-Ternoise machen, mit der es seit den Sechzigerjahren eine enge Verbindung gibt. Auch mit Pietrapaula besteht reger Austausch. Aus der kalabrischen Stadt gingen in den Sechzigerjahren viele Gastarbeiter nach Warstein, wo sie etwa in den Belecker Schmiedebetrieben eingesetzt wurden. Das hat Spuren hinterlassen, weiß Manfred Gödde: „Pietrapaula hat heute 800 Einwohner – wenn dort fünf Opas auf der Bank sitzen, sprechen vier von ihnen deutsch.“
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Wintersport: Anfänger-Pisten am beliebtesten
Im Winter verwandelt sich das Städtchen in einen internationalen Ski-Weltcup-Ort mit 20 Skiliften und 18 Kilometern Abfahrten, darunter der mit zwei Kilometern längste Hang des Sauerlandes. Im Viessmann Winterpark Willingen werden mit 120 modernen Schneeerzeugern 18 Pistenkilometer beschneit und sorgen somit für optimale Schneesicherheit. Willingen ist Teil der Wintersport-Arena Sauerland, der bedeutendsten Skiregion nördlich der Alpen, und damit Mitglied im Ticketverbund. Mit der Wintersport-Arena Card können die Gäste 90 Abfahrten in sechs Skigebieten nutzen, außerdem gibt es ein günstiges Frühaufsteher-Ticket. Eine solche Auswahl gibt es in keinem anderen deutschen Mittelgebirge. Mittwochs, freitags und samstags steht zusätzlich Flutlichtskifahren auf dem Plan. Ein weiterer Vorteil: Es stehen 1.600 gebührenfreie Parkplätze zur Verfügung. 80 Kilometer gespurte Langlaufloipen, klassisch und Skating, runden das Angebot ab. „Willingen eignet sich prima dafür, Wintersport überhaupt erst mal kennenzulernen. Deshalb sind unsere blauen Pisten auch so beliebt“, so Kesper.
Wer ohne Ski oder Schlitten die Winterlandschaft genießen möchte, dem stehen viele geräumte Winterwanderwege zur Verfügung. In Schneeschuhen kann sogar querfeldein durch die weiße Pracht gestapft werden. Die supermoderne Ettelsberg-Kabinenseilbahn mit Gondeln für acht Personen ermöglicht eine problemlose Auffahrt ohne lange Wartezeiten. Hoch oben auf dem Berg befindet sich der 59 Meter hohe Willinger Hochheideturm. Seine Plattform 875 Meter über dem Meeresspiegel ist der höchste Aussichtspunkt in Nordwestdeutschland. Für mutige Kletterer befindet sich an einer Seite des Turmes die mit 41 Metern höchste Outdoor-Kletterwand Europas. Eine Fahrt mit der Ettelsberg-Kabinenseilbahn hoch zum Turm gehört zu einem Urlaub in Willingen ebenso dazu wie ein Besuch der Mühlenkopfschanze.
Sie ist die größte Großschanze der Welt. Zum Vergleich: In der Senkrechten ist es vom Absprung zur Landung die gleiche Höhendifferenz wie von der Spitze des Kölner Domes zum Rhein. Die Mühlenkopfschanze kann ganzjährig besichtigt werden. Unvergleichlich ist die Stimmung beim Weltcup-Skispringen. Wer es live erleben möchte: Vom 27. bis 29. Januar ist es wieder so weit. Dann wird die Weltelite in Willingen zu Gast sein und mit rund 100 Kilometern pro Stunde die Anlaufspur hinunterrasen und zu Tale fliegen. 70.000 gut gelaunte Fans feiern die Sportler und eine große Party. Jeder Springer wird bei seinem „Flug“ begeistert gefeiert.
Wander-Extremtour mit Fernsehteam
Zu Willingen zählt die reizvolle Landschaft der Region. Vor den Toren der Stadt liegt der Diemelsee. Er gibt der Ferienregion Naturpark Diemelsee ihren Namen. Erlebniswanderpfade, ein umfangreiches Radstreckennetz, Pferdepensionen oder Bootsverleihe bieten Möglichkeiten, in die Natur einzutauchen. Die landwirtschaftlich geprägte Hügellandschaft gleicht weiten, sanft schwingenden Wellentälern. Das Spannende am Diemelsee ist seine v-förmige Gestalt. Hinter jeder Biegung überrascht eine neue Perspektive. Die imposante Staumauer liegt übrigens auf der westfälischen Seite des Sees.
Es ist kein Zufall, dass „Europas Wander-Extremtour 2017“ vom 22. Juni bis 24. Juni ausgerechnet in Willingen stattfinden wird. In 48 Stunden sollen ungefähr 158 Kilometer erwandert werden– und das auf 3.700 Höhenmetern. Wahnsinn? Nein. Es gibt schon jetzt mehr als 100 Anmeldungen von Wanderwütigen, ein TV-Team hat sich ebenfalls angekündigt, um die Extrem-Wanderung zu begleiten. Die Gemeinde sieht dem Ereignis entspannt entgegen: Als Wanderspezialist und erfahrener Veranstaltungsprofi fühlt sie sich für diese Veranstaltung bestens gerüstet. Zuvor findet jedoch erst mal der Upländer Winterwandertag statt, und zwar vom 19. bis zum 22. Januar. Dann führen zertifizierte Wanderführer die Gäste mit viel Wissen und unterhaltsamen Anekdoten an die schönsten Ecken des Städtchens. Besonders stolz ist Willingen auf den Wanderweg Uplandsteig. Der 64 Kilometer lange Weg führt durch die unterschiedlichsten Naturlandschaften, dabei kombiniert er beindruckende Aussichtspunkte mit unvergesslichen Naturdenkmälern. Der Uplandsteig ist aber auch anspruchsvoll. Es gilt, insgesamt rund 1.500 Höhenmeter zu meistern. Die Markierung, ein weißes U auf schwarzem Grund, macht es dem Wanderer zum Glück leicht, auf dem rechten Weg zu bleiben. Vom Haus des Gastes in Willingen führt die Route über die Diemelquelle und die Hochheide bis hin zum Langenberg, dem mit 843 Meter höchsten Berg im nordrheinwestfälischen Hochsauerlandkreis.
Groß-Investitionen in den Radsport
Doch Willingen eignet sich nicht nur zum Wandern oder zum Skifahren, auch Radfahrer finden hier ideale Bedingungen vor. Vom 19. bis zum 21. Mai 2017 geht das Bike Festival in die 20. Runde. Neben einem bewährtem Programm-Mix aus Rocky Mountain Bike Marathon, der Specialized-SRAM Enduro Series und der Scott Junior Trophy dürfen sich Teilnehmer und Besucher erneut auf den iXS European Downhill Cup freuen. Die spektakuläre Pump Battle World Series und ein neuartiges Gravel Race sind weitere Festival-Highlights. Die Premiere eines völlig neuen Rennrad-Rennens stellt genauso ein Highlight dar wie die E-Bike-Wertung beim Marathon oder die Outdoormesse. Und Willingen will noch mehr für die Biker tun: „Aktuell findet bei uns eine Professionalisierung in Richtung Bikes statt: Neben der Ettelsberg-Seilbahn wird es ab dem Frühjahr 2018 eine nagelneue 8er-Sesselbahn am Köhlerhagen geben, die die Biker direkt bis zum Start der Freeride-Strecke befördert“, ergänzt Ernst Kesper.
Der Claim „Alles was ich will“ passt also, hat Erfinder Kesper jedoch schon ein ums andere mal Ärger eingebracht. „Wir haben gelegentlich Gäste, die den Slogan so interpretieren, als könne man hier machen, was man will. Aber so ist das natürlich nicht gemeint“, lacht er. So ganz wird Willingen sein „Ballermann“-Image eben doch nicht los. „Das muss man akzeptieren. Die Entwicklung hat gezeigt, dass diese Form der Erlebnis-Gastronomie durchaus von der Gesellschaft gewünscht ist.“
Fotos: Tourist-Information Willingen
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Ob mit oder ohne Profisportler, der Wintersport stand schon immer klar im Fokus und wird deshalb nun auch zelebriert – 110 Jahre Skisport feiert Winterberg in den kommenden Monaten. Anfang des 20. Jahrhunderts sah der noch so aus: dunkler Anzug, weißes Hemd mit hohem Kragen, Binder und Hut, die Damen in eleganten Wollröcken, lange Holzskier unter den Füßen und einen langen Bergstock zum Bremsen in der Hand. Schneeschuhlaufen war damals noch eine Angelegenheit wohlhabender Stadtbürger. Jetzt liegt diese Freizeitbeschäftigung wieder voll im Trend: „Wo man sonst bis zur Hüfte im Schnee versinken würde, kommt man mit Schneeschuhen locker durch – und zwar ohne einzusinken.“ Kleinsorge weiß, wovon sie spricht, privat nutzt sie den Winter ebenfalls, um in Hightech-Schneeschuhen die Landschaft „jenseits des Trubels zu genießen und die Stille wahrzunehmen“.
Europaweit beliebt
Damit Touristen nicht gleich durchschnittlich 200 Euro in die Ausrüstung investieren müssen, verleiht Winterberg die Schneeschuhe und bietet entsprechende Schnupperkurse sowie geführte Touren an. Diese stehen auch bei unseren Nachbarn aus den Niederlanden hoch im Kurs, die bei den niederländischen Krokusferien 70 Prozent der Gesamttouristen ausmachen. Eine beachtliche Zahl. Kleinsorge winkt ab: „Mittlerweile kommen aber auch immer mehr Dänen, weil die Qualität stimmt – es gibt ein Skiliftkarussell mit Skihütten und eine topaktuelle Ausstattung.“ Die Bandbreite der Skipisten kann sich in der Tat sehen lassen: Sie reicht von sanften Hügeln, die ideal für Anfänger und Kinder geeignet sind, bis hin zum steilsten Hang nördlich der Mainlinie. Ein Großteil der insgesamt 60 Lifte ist an ein gemeinsames Ticketsystem angeschlossen. Diese Key-Cards ermöglichen ein schnelles berührungsloses Passieren der Drehkreuze. Sie sind in den fünf größten der zehn Winterberger Skigebiete gültig. Eigene Bretter muss man nicht unbedingt besitzen. Bei den 30 Verleihstationen stehen moderne Skier für jedes Alter bereit. In der Remmeswiese in Winterberg und in Neuastenberg bringen sogenannte Zauberteppiche die ganz Kleinen sicher und bequem wieder nach oben. 14 Rodelhänge, drei davon beschneit und mit Flutlichtanlage, machen Lust auf Schlittenpartien. Hoch geht es bequem mit einem Lift. Eine Riesengaudi ist auch das Rutschen auf luftgefüllten Reifen, den Snow Tubes.
Gleiten statt hetzen
Und auch Skilanglauf bietet sich auf den Höhenzügen der Sauerlandberge geradezu an: gleiten statt hetzen, die Natur erleben, kontinuierliche Bewegung an der frischen Luft. Immer mehr Gäste schätzen den Skilanglauf als besonders gesunden Wintersport. Darauf haben die Verantwortlichen sich eingestellt. Bis zu 170 gut gepflegte Loipenkilometer erwarten die Gäste in Winterberg und Umgebung. Ein großer Teil davon führt über die Höhen des Astengebietes und des Rothaarkamms. Die Schönheit der Landschaft hat sich herumgesprochen: Zu den 1, 2 Millionen Übernachtungen im Jahr blickt Winterberg auf mindestens die gleiche Anzahl von Tagesgästen. Der Großteil von ihnen kommt zum Spazierengehen und Wandern.
Auf goldenen Pfaden unterwegs
Lauffreudigen steht ein 480 Kilometer langes Wanderwegenetz zur Verfügung, es gibt acht Rundwanderwege allein in der Kernstadt sowie weitere 12 Themenwege in der Ferienwelt. Dazu kommen 82 kilometerlange Qualitätswanderwege auf 2.200 Höhenmetern. Der beliebteste ist aktuell der Landschafts-Therapie-Pfad. Der sogenannte „Goldene Pfad“ wurde nach landschaftstherapeutischen Kriterien angelegt und soll mithilfe von zehn Achtsamkeitsstationen die psychophysische Gesundheit fördern. Die Länge ist überschaubar, rund fünf Kilometer führt dieser Rundwanderweg über die Niedersfelder Hochheide, die am Fuße des Langenbergs, NRWs höchstem Berg, liegt. Die Hochheide ist im Ortskern Winterberg-Niedersfeld, direkt an der B 480, ausgeschildert. Der Beginn des „Goldenen Pfads“ ist vom Parkplatz Hochheide an ausgewiesen.  Ganz in der Nähe liegt der wohl bekannteste Berg des Sauerlandes, der Kahle Asten. Diesen Berg kennt wirklich jeder, er kommt nämlich ständig im Wetterbericht vor. 200.000 Wanderfreudige kommen pro Jahr hierher, um auf den mehr als 20 Wanderwegen die Natur zu genießen. Besonders beeindruckend ist die Vegetation. Heidelbeeren, Heidekraut,  Borstgras, Zwergsträucher, Ginster und viele andere Pflanzenarten wachsen hier. Allerdings gehört der Kahle Asten mit nur rund 1.400 Stunden Sonnenschein zu den sonnenscheinärmsten Orten in Deutschland. Aber: Gerade im Winter kann hier bei Hochdruck auch ungetrübter Sonnenschein herrschen, während sich im Tal ganztägig Wolken halten. Die Aussicht ist vom Astenturm aus am schönsten. Die Aussichtsplattformen bietet eine Rundumsicht über das Rothaargebirge. Bei klarem Wetter reicht der Blick sogar bis zum 163 Kilometer weit entfernten Brocken im Harz (Sachsen-Anhalt).
Mit Eseln wandern
In den letzten Jahren hat Winterberg viel in Freizeitangebote investiert. Noch neu ist das Eselwandern. „Man sagt, der Esel kann sein Gegenüber sehr genau einschätzen. Er sagt, wie schnell es auf der Wanderung vorangeht – und wenn die Chemie zwischen dem Esel und dem Menschen, der ihn führen möchte, nicht stimmt, dann kann das eine sehr interessante Wanderung werden“, lacht Susanne Kleinsorge. Wer zügiger unterwegs sein möchte, für den eignen sich beispielsweise die Angebote auf dem Erlebnisberg Kappe, dazu gehören geführte Segway-Touren oder auch der Bike-Park für echte Mountainbike-Cracks. Touristen, die mit dem E-Bike ins Gelände wollen, haben die Möglichkeit, die Fahrtechnik im Trail Park zu erlernen. „Wir verleihen auch E-Mountainbikes, nur ist das Radfahren auf dem Asphalt natürlich etwas anderes als im Gelände.“
Shopping als Erlebnis
Langeweile kommt in Winterberg so schnell nicht auf. Wer nach einer langen Radtour Wadenzwicken verspürt oder von der Kommunikation mit dem Esel müde geworden ist, hat eine echte Alternative. Wo man im Sauerland dem Himmel am nächsten ist, genau da kann man auch shoppen. Entlang des Waltenberges, der Hauptstraße und rund um die Winterberger Pforte reiht sich Fachgeschäft an Fachgeschäft. Die meisten dieser Shops sind inhabergeführt – und haben an vielen Sonntagen im Jahr geöffnet. Die zahlreichen Restaurants der Stadt empfehlen sich für das „Après-Shopping“; dabei reicht die Palette von der exklusiven Gourmet-Küche bis zum rustikalen Imbiss. Selbst ganz oben, auf dem 841 Meter hohen Kahlen Asten, freuen sich Kaffee-Liebhaber über einen vorzüglichen Espresso. In Winterberg gibt´s eben mehr als nur Luft zu kaufen.
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